Kaffeemacher-Alumni: Simon Inniger und seine Mini-Rösterei in Frutigen

Kaffeemacher-Alumni: Simon Inniger und seine Mini-Rösterei in Frutigen

Seit 2013 dürfen wir Menschen auf ihrem Kaffeeweg begleiten. Viele kommen zu uns, weil sie ihr Hobby gefunden haben und noch mehr lernen möchten. Anderen kommen zu uns, weil sie Kaffee als ihren weiteren Lebensweg sehen. Einen davon stellen wir heute vor: Simon Inniger.

„Kaffee ist halt einfach extrem vielfältig, ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu“, meint Simon auf die Frage, warum er sich so intensiv mit Kaffee auseinandersetze. Ja, so geht es uns auch – Kaffee kann viel und verbindet nicht nur Welten, sondern auch komplett verschiedene Geschmacksvorlieben.

Simon arbeitet hauptberuflich im IT-Consulting und kam eher über Zufall zum Kaffee. Wie so oft hat es auch ihm „den Ärmel reingenommen“ – aus Interesse wurde Hobby, aus Hobby wurde eine Leidenschaft, aus der Leidenschaft wurde ein eigenes Projekt: Simons Kaffeerösterei in Frutigen im Kandertal.

Simons Mini-Rösterei

Nachdem Simon einen Sensorikkurs, den Barista Forgeschrittenen-Kurs und zuletzt den Röster-Level 2 Kurs bei uns besucht hat, fühlte er sich mehr als bereit, sein eigenes Projekt zu starten.

In Frutigen im Kanton Bern hat er in einem kleinen Gartenhäuschen seinen Traum verwirklicht. Mit Hilfe seiner Familie hat er den „Schopf“ umgebaut und auf den knapp zehn Quadratmetern seine Rösterei installiert.

Simons Kaffeeroesterei in Frutigen

Seinen Kaffeeröster, einen Probatone 5kg, hat er den Kollegen von GoodLife Coffee abgekauft. Kaffeeröster sind primär aus Stahl gefertigt und der Wertzerfall ist minim – also macht es sehr viel Sinn, Occasionen zu kaufen. Vor allem dann, wenn man einfach mal anfängt und das Budget einhalten möchte.

Simons Kaffeeroesterei 1
So viel Stil: das „Schöpfli“ mit dem 5kg Röster

In der Mini-Rösterei ist alles da, was in eine Rösterei gehört. Eine Rohkaffee-Waage, verschiedene Eimer, ein Röster und das Rohkaffeelager. Wenn Simons Rösterei dann wachsen sollte, gäbe es noch Platz für Rohkaffee bei seinen Eltern im Keller.

„Einfach richtig guter Kaffee“

Im März war ich bei Simon auf einem Beratungs-Tag und habe ihn unterstützt, die Röstprofile für seine Kaffees zu finden. Simons Ziel ist einfach:

Einfach richtig guter Kaffee. Was wie ein abgedroschener Marketingspruch klingt, verkörpert mein Ziel: ich will richtig gute Spezialitätenkaffees rösten und diese für meine Kunden einfach zugänglich machen.

Simon Inniger, Simons Kaffeerösterei

Und Simon versteht dabei, dass jeder Markt seine eigenen Regeln und Geschmacksvorlieben hat. In seiner Region werde viel mehr Kaffee aus Vollautomaten getrunken, und nicht etwa Filterkaffee. Sein Ziel muss es also sein, seine Kunden da abzuholen, wo sie sind. Somit liegt sein Fokus auf Kaffees, die im Vollautomaten gut funktionieren, aber dennoch nach Spezialitätenkaffee schmecken.

So stehen denn auch ein Jura-Vollautomat und eine Espresso-Maschine nebeneinander in seiner Rösterei. In der Qualitätskontrolle kann er damit den Kaffee so extrahieren, wie das seine Kunden zu Hause auch machen würden.

In seinem Onlineshop bietet er Single Origins, Blends, aber auch zwei Filterkaffees an. Die seien vor allem auch für ihn, da er einfach sehr gerne Filterkaffee trinkt – ein Kaffee aus Nicaragua und ein klassisches Äthiopisches Sidamo-Profil.

Simon stellt seine Kaffees auch auf YouTube vor

Simon, viel Spass!

Schon alleine die Reise nach Frutigen macht Spass – wer sich also mal nach Frutigen verirrt, sollte unbedingt Simon besuchen. So eine kleine Rösterei haben wir noch nie gesehen.

Wir wünschen viel Erfolg und vor allem Spass auf deinem Kaffee-Weg Simon und freuen uns, wenn wir dich ein wenig unterstützen konnten.

Deine Kaffeemacher

Philipp Schallberger
Philipp Schallberger
Philipp Schallberger ist Co-Geschäftsführer der Kaffeemacher. Er leitet die Rösterei und ist verantwortlich für den Rohkaffee-Einkauf und die Projekte im Kaffee-Ursprung. Er ist Q-Arabica Grader und jurierte während mehrere Jahren Barista-Weltmeisterschaften. Die Erfahrung aus Stiftungsarbeit für Kleinproduzenten und in der Forschung und Entwicklung einer grossen Rösterei gibt Philipp auch als Berater weiter. Er führt den Kaffeemacher Podcast Coffea, gründete den ersten Schweizer Bio-Haferdrink "Gutsch" mit und wenn er keinen Kaffee machen würde, dann wäre es wohl Wein.

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