Wenn der Kaffee zu Hause nicht schmeckt, ist ziemlich oft die Kaffeemaschine nicht gereinigt. Die Reinigung der Espressomaschine ist schnell gemacht und die Voraussetzung für leckeren Kaffee. Vor allem Kaffeeöle setzen sich in der Kaffeemaschine fest und der Kaffee schmeckt ranzig und nicht mehr gut. Wir zeigen dir wie die Reinigung einfach und schnell durchgeführt werden kann.
Was macht die Espressomaschine dreckig?
Kaffee besteht aus Zellstoff, Proteinen, Säuren und anderen Stoffen und unter anderem auch aus 7 bis 17 % Ölen je nach Varietät. Diese Öle lieben es, sich im Duschsieb, Auslauf des Siebträgers, unter der Dichtung und überhaupt in jeder verfügbaren Ritze abzulagern. Ziemlich schnell schmecken diese Öle ranzig und überlagern beissend den Kaffeegeschmack.
Der Kaffee selbst klebt allzu gerne in Kleinstpartikelform mit dem Altöl zusammen und extrahiert bitter vor sich hin. Alles in allem: sehr, sehr unappetitlich!
Während das Fett vor allem schlecht schmeckt, ist die Milchlanze ein echtes Hygieneproblem. Denn dort feiern Bakterien gerne eine Schimmelparty.
Reinigung für jeden Tag und zwischendurch
Vor jeder Espressoextraktion wird einmal ohne Siebträger kurz gespült. So lösen sich die Reste des letzten Bezugs vom Brühsieb. Praktisch: ältere Kaffeemaschinenmodelle nivellieren so auch ihre Brühtemperatur.
Das Sieb im Siebträger immer mit einem Tuch auswischen, bevor der neue Kaffee hinein gemahlen wird. So vermeidest du, dass Kaffee mehrmals gebrüht und somit extrem bitter wird.
Wenn du viele Kaffees machst, lohnt es sich auch mal zwischendurch das „Blindsieb“ einzulegen und einen leer Bezug zu machen und damit rück zu spülen. Dafür einfach den Siebträger mit Blindsieb einspannen und für 10 Sekunden Wasser beziehen, wie sonst für die normale Kaffeebrühung. Wenn du unsicher bist, wie das geht, schau dir am besten unser Video zum Thema Espressomaschine reinigen an.
Vor jedem Milch schäumen und nach jedem Milchschäumen solltest du die Dampflanze ausblasen. Einfach einmal kräftig den Dampf aufdrehen. Dadurch wird Wasser aus der Lanze entfernt und du hast direkt Dampf wie er sein soll. Ganz wichtig: ausserdem vor jedem Schäumen und nach jedem Schäumen einmal mit einem sauberen Lappen die Milchlanze abreiben.
Das hört sich vielleicht nach grösserem Aufwand an, aber wird ganz schnell zur Gewohnheit, wenn du erst mal damit anfängst. Und so ist deine Maschine täglich sauber. Vorausgesetzt du machst auch die wöchentliche Reinigung. 😊
Reinigung für jede Woche oder nach kaffeelastigen Tagen
Die hartnäckigen Ablagerungen lassen sich nicht so einfach lösen. Dafür ist Fettlöser das Mittel der Wahl.
Für die wöchentliche Reinigung brauchst du folgendes Material:
Kaffeefettlöser
Blindsieb oder Gummieinlage
Brühgruppenbürste
Gefäss zum Einweichen – am besten 1l Milchkanne
Sauberen Lappen
Und so geht die wöchentliche Reinigung:
Siebträger entfernen. Das Sieb entfernen und durch Blindsieb ersetzen. Alternativ kann auch eine verschliessende Gummieinlage verwendet werden, die alle Löcher bedeckt. Ein Blindsieb hat den Vorteil, dass es wirklich sauber schliesst und gleichzeitig das Brühsieb eingeweicht werden kann.
Einen halben Espressolöffel Fettlöser auf das Blindsieb geben. Das reicht bei fast allen Produkten von fast allen Herstellern. Natürlich empfehlen die Hersteller grössere Mengen, weil ihr dann schneller nachkauft.
Den Siebträger einspannen und 10 Mal ungefähr 10 Sekunden Druck aufbauen, indem du eine Bezugstaste drückst oder den Hebel deiner Espressomaschine betätigst. Beim beenden des Bezugs fliesst das reinigende Wasser zurück in die Auffangschale. Die Dusche und Dichtung sowie Öffnungen werden gereinigt. Dieses Verfahren nennt sich Backflushen.
Nach zehn Bezügen das Blindsieb ausspülen und das Prozedere noch einmal nur mit Wasser machen. So verschwinden auch die Reste des Reinigungsmittels wieder.
Anschliessend die Abtropfschale leeren und reinigen, damit das Reinigungswasser nicht das Plastik angreift.
Das Duschsieb kannst du bei vielen Faema E61 Brühgruppen mit einem Löffel heraus Drücken. Bei manchen Maschinentypen braucht man dafür einen Schraubenzieher. Das Brühsieb, die Dusche sowie den Siebträger (unterhalb des Griffes) mit Fettlöser in die 1l Milchkanne einlegen (etwa 15 Minuten). Anschliessend alles einmal unter klarem Wasser ausspülen.
Wir empfehlen, den ersten Espresso nach einer Reinigung nicht zu trinken. Aber schon beim zweiten merkt ihr dann, wie gut Kaffee aus einer sauberen Espressomaschine schmeckt.
Nach der Reinigung des Espressomaschine empfehlen wir, auch direkt die Espressomühle zu reinigen. Erst dann schmeckt man den „Reinigungserfolg“ so richtig.
Benjamin Hohlmann
Benjamin Hohlmann ist Gründer der Kaffeemacher GmbH. Er war bis Ende 2016 neun Jahre teilhabender Geschäftsführer und Wirt im Kaffeehaus unternehmen mitte.
Mit der Kaffeemacher-Akademie, dem Spezialitäten-Café frühling im Kleinbasel und dem Kaffee-Mobil hat er in Basel Massstäbe in Sachen Kaffee gesetzt. In den letzten Jahren sind zum Kaffeemacher-Universum die Kaffeefarm Santa Rita sowie unsere Rösterei hinzu gekommen.
Benjamin ist Co-Geschäftsführer der Kaffeemacher verantwortlich für Finanzen, Strategisches und Öffentlichkeitsarbeit. Als Sensoriker und Berater unterstützt er ausserdem Unternehmen und Projekte. Er ist Dozent an der ZHAW Wädenswill im Bereich Kaffee und als Vortragsredner international im Einsatz.
1. Sedimente, Kalk und andere Mineralien. – Entkalken?
Dies ist der erste Punkt, den ich behandeln will, denn dort fallen, neben der Anschaffung, die höchsten Kosten an.
Jede:r die/der eine Siebträgermaschine kauft, betreibt, oder sich mit dem Gedanken spielt, dies zu tun, sollte sich sofort auch immer mit dem Thema Wasser beschäftigen.
In Verkaufsanzeigen gebrauchter Siebträgermaschinen liest man immer wieder „wurde nur mit Volvic betrieben“. Um es ganz klar zu sagen: das ist kein Gütesiegel für eine gepflegte Maschine! Volvic enthält, wie alle Mineralwässer (und darum heißen sie so) Sedimentbildende Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Bei Volvic sind das zwar „nur“ 20 mg pro Liter, aber auch dies bildet im Boiler oder Thermoblock Ablagerungen und führt zum „Verkalken“.
Wer dauerhaft kosten sparen will, sollte sich eine Umkehrosmoseanlage anschaffen, diese gibt es, bei Mengen die denen eines normalen Haushalt-Kaffeekonsums entsprechen, bereits unter € 100,—
Die amortisiert sich schnell.
Meine Bezzera DUO DE ist nach 2 Jahren noch völlig kalkfrei, und das bei insgesamt mehr als 5.000 Bezügen in diesem Zeitraum.
2. Reinigen des Wassertanks
Gehört zu den wesentlichen Dingen, um sich nicht ekeln zu müssen. Algen, Bakterien und andere einzellige Mikroorganismen besiedeln besonders gerne die Oberflächen von Kunststoffbehältern.
Auch wenn aufgrund der Erhitzung des Brühwassers es sicher kein gesundheitliches Problem darstellt, ist das nicht so schön.
Das Beste ist daher eine Maschine mit Festwasseranschluss. Ist das nicht möglich, so empfehle ich Kunststofftanks regelmäßig wöchentlich mechanisch mit einem Tropfen leichten Tensid (Spülmittel) zu reinigen und gründlich auszuspülen und monatlich mit warmem Wasser (60℃) und Sauerstoffbleiche auch die mechanisch nicht erreichbaren Stellen des Tanks (wie Dichtungen, Schläuche etc.) zu behandeln.
3. Brühgruppe, Siebe und Siebträger
Kaffeeablagerungen in der Brühgruppe sind, neben schlechtem Kaffee, die häufigste Ursache für ein mangelhaftes Geschmackserlebnis. – Also wie vermindert man diese?
Ich reinige die Brühgruppe, wenn möglich, nach jedem Bezug und ich scheue mich nicht, hier ein Produkt zu nennen, denn dieses hat bisher keine Konkurrenz: Espazzola (https://www.espazzola.ch).
Und ich mache ein kurzes Reinigungsprogramm (5 x Rückspülen ohne Reiniger) am Ende jedes Tages und einmal monatlich zwei lange Reinigungsprogramme (10 x Rückspühlen), das erste mit Pulverreiniger (½ TL) und das zweite ohne Reiniger.
Zudem verwende ich ein modernes Duschsieb von IMS mit Edelstahlgewebe und nur 35 µm Porengröße (Typ für die BZ-Brühgruppe: RA35WM und für die E61: E6135WM). Das verhindert erfolgreich das Eindringen von Kleinstpartikeln in die Brühgruppe.
Meine Siebe wiederum wandern regelmäßig, fast täglich, mit in die Spülmaschine und die Siebträger reinige ich bei Bedarf im Ultraschallbad.
Lieber Ulrich
Danke für deinen Kommentar. Das ist natürlich grundsätzlich richtig. Aus unserer Sicht braucht es einerseits für den Geschmack aber andererseits auch für viele Leitungen aus Kupfer doch etwas Mineralien im Wasser. Vorallem aus der Kaffeeseite ist es sehr wichtig, da wir sonst nicht ansatzweise das aus dem Kaffee holen, was möglich wäre. Wir empfehlen die Maschine alle 2-3 Jahr einmal zum Service zu geben. Da wird sie komplett entkalkt und vor allem Dichtungen ersetzt. Meine private Maschine und auch alle Maschinen in unseren Akademien laufen mit Volvic ähnlicher Härte und wir hatten noch nie Probleme mit übermässig Kalk. Im Zweifelsfall gilt aber: Lieber etwas zu weich als zu hart.
Viel Spass weiterhin
Ich habe bei meiner Mara Lelit X V2 das Problem, dass sich im Wassertank ein Biofilm gebildet hat (Zu spät das Wasser gewechselt.) Ich nehme aus Bequemlichkeitsgründen zu meiner Schande Volvic, da ich habe für den Alltag keine sinnvolle Alternative habe. Ich hab den Tank bereits mit kochend heißem Wasser geschrubbt, in Essig eingelegt und auch in die Spülmaschine getan. Die Krabbeltierchen(Bakterien) sind aber nicht so einfach aus den Gummiteilen im Tank bekommen, so dass der Film in 2-3 Tagen wieder da ist. Gesundheitsbedenken habe ich nicht, aber es ist trotzdem eklig. Nun denke ich über einen Enzymreiniger nach. Habt ihr dazu ne Empfehlung oder Meinung?
Hey Martin, wir kennen das Problem, können dir derzeit auch keine gute Lösung anbieten. Grundsätzlich sollte es ja durch die hohen Temperaturen im Boiler keine gesundheitlichen Probleme geben, wir werden dies aber mal in Zukunft durch Wasseranalysen genauer untersuchen. Gruss Thomas
Uwe Hein
nimm von Aquatic den Reiniger - einsprühen (ganz wenig) und deine Plastic-behälter glänzen nach dem Abduschen wie neu
CoolDaddyNdTheFam
Hallo zusammen,
ich bekomme das Duschsieb nicht sauber und weiß nach wie vor nicht, wie ich mein Problem verhindern noch lösen kann. Zwischen dem äußeren Netz und der inneren Lochscheibe sammeln sich stets gröbere Partikel an. Nicht nur als Füllung der Löcher, sondern tatsächlich zwischen der Lochscheibe und dem Netz. Auch ein Wechsel des Siebs auf ein E&B lab brachte keine Hilfe (=> Ausschluss, dass es am Sieb liegt).
Weder Schrubben, Zahnstocher/Rolladenspieß noch Geschirrspüler lösen diese Altpartikel :/ Wie soll ich damit umgehen?
Hey CoolDaddyNdTheFam, klingt etwas aussergewöhnlich. Ist es bei jedem Kaffee der Fall? oder kann es sein das du dein Kaffee sehr fein mahlen musst, dass er durch das Sieb kommt? Gruss Pascal
Stefan L
Achtung! Eine wöchentliche Spülung mit Reiniger kann die E61 Brühgruppe verschleißen.
Mir ist das leider mit einer unter 2 Jahre alten Rocket passiert. Die Ventilstifte waren bereits abgenutzt, der Hebel schwergängig. Und das bei 1-2 Kaffees am Tag.
Grund war laut Servicestelle eine zu häufige Reinigung, da dann keine Schmierung mehr vorhanden ist.
Dabei habe ich nur ca 1x im Monat mit etwas Puly Caff gereinigt
Hey Stefan, danke für den Punkt, evtl gehören die beweglichen Teile mal nachgefettet. Gruss Thomas
Ivan
Hallo zusammen,
ich besitze eine Lelit Anita pl042temd. Die Maschine wird immer mit gefiltertem(Brita) Wasser benutzt. Ich reinige die Maschine regelmässig durch Rückspühlen mit Pully Reinigungsmittel. Ist ein Entkalken der Maschine notwendig und wenn ja, kann man dies selber machen oder sollte man die Maschine im Fachbetrieb entkalken lassen?
Besten Dank.
Hey Ivan, in deinem Fall würde ich alle 4 Jahre mal eine Entkalkung machen. Diese würde ich von einem Fachbetrieb machen lassen, da dort der Boiler ausgebaut wird und entkalkt wird. So kann er auch Dichtungen die spröde werden ersetzten. Grüsse Pascal
Ernst Blatter
Haben ihr schon ein Video gedreht über das entkalken?
Wenn nicht, würde das sicher viele interessieren wie ihr das macht.
Hallo Ernst. Haben wir noch nicht. Wir sind da unsicher, ob wir das und wem wir das empfehlen sollen. Bislang ist unser Rat das für Maschinen nicht selbst zu machen.
Daniel
Bin auf der Suche nach Fettlöser in Pulverform so wie im Video gezeigt. Mir werden aber immer die überteuerten Tabletten angedreht.
Hat da wer Erfahrung, wo solches Pulver bezogen werden kann?
Lieber Daniel
Wir arbeiten da mit dem Produkt von Clean. Dieses gibts bei uns im Online Shop. Es gibt aber auch noch andere Hersteller zum Beispiel Urnex oder Puly die gute Produkte machen.
Schönen Tag dir
Michel
Mario
Grüß euch
Generelles Danke für die ganzen super videos hier 👍
Auch aufgrund eures tests der ascaso steel pid hab ich mir mit dieser meine erste Siebträger Maschine gekauft.
+ Eureka specialita
Super Gerät und dank eurer videos schnell eingestellt
Was würdet ihr für intervalle für reinigen mit Fettlöser, entkalken und Mühle reinigen empfehlen wenn nur ca 2 Espresso pro tag gemacht werden? (Wasserfilter sind auch installiert)
Ich denk mir nur unnötig mit Reiniger ist ja wahrscheinlich auch nicht das beste
Lieber Mario
Das freut uns sehr. Da hast du auch eine gute Entscheidung getroffen. Betreffend Entkalkung musst du dir dann bei gefiltertem Wasser nicht viele Gedanken machen. Ich würde das zum Schutz der Zuleitungen des Thermoblocks trotzdem sicher alle 3 Monate machen. Mühle reicht bei 2 Espressi pro Tag auch einmal im Monat. Bei der Brühgruppenreinigung würde ich trotzdem bei wöchtentlich bleiben. Du kannst einfach nur alle 2 Wochen mit Reiniger und die anderen Wochen nur mit heissem Wasser. Das hilft nämlich schon ganz viel. Fett oxidiert bei den Temperaturen halt sehr schnell und das schmeckst du dann im Espresso.
Liebe Grüsse
Michel
Lucky
Vielen Dank mal wieder. Im Video erwähnt ihr, dass Thermoblocks anders gereinigt werden sollen - ja wie denn?
Liebe Lucky
Das kommt ganz auf dich Maschine an. Teilweise müssen nur die Siebträger und die Dusche gereinigt werden. Teilweise aber auch eine Rückspülung wie bei den Boiler Maschinen. Frag vielleicht mal beim Hersteller nach.
Liebe Grüsse
Michel
Tiziano Orlando
Hallo Zusammen!
Vielen Dank für Eure super Beiträge und Tipps!!
Für die Reinigung würde ich gerne chemische Produkte meiden.
Ich würde gerne wissen, ob Ihr Erfahrungen mit rein biologischen Reinigungsmittel habt.
VEPO bietet zum Beispiel für das Entkalken folgendes Produkt an: https://vepo.ch/marken/vepocalc/vepocalc-espresso-kaffeemaschine-entkalker
Kennt Ihr es und habt Ihr evtl. Erfahrungen damit?
Kennt Ihr für das Entfetten des Brühkopfes auch etwas ohne Chemie?
Kann zum Beispiel in Wasser gelöste Natronlauge verwendet werden?
Vielen Dank für Euer Feedback!
Gruss, Tiziano
Zur Info: Vor ein paar Jahren habe ich einen Barista-Kurs bei Michl besucht.
Lieber Tiziano
Was für eine sehr gute Frage! Danke dir viel mal dafür du bringst mich grad richtig zum Grübeln. Ich kenne noch kein Produkt oder habe Erfahrungen damit. Schreibe mir doch kurz eine Mail und wir schauen dass wir da was testen können. michel.aeschbacher@kaffeemacher.ch
Daniel B
Guter Artikel. Mache das grundsätzlich auch so (entfetten alle 2 Wochen und wöchentlich mit Wasser backflushen). Wie machen es aber die Italiener in Italien? Wenn ich die Toiletten in Italien anschaue, glaube ich nicht, dass die Baristas dort die Maschinen so putzen wie hier beschrieben. Trotzdem ist der Kaffee dort Weltklasse!
Die Italiener machen eines sehr gut und viel besser, als der Durchschnittsgastronom in unseren breiten: das Brühverhältnis und der Mahlgrad sind in der Regel angepasst. Dadurch ist die Textur viel dichter. Allerdings hast du recht, für mich schmecken Kaffees oft oxidiert in Italien. Das liegt an eben an öligen Bohnenbehältern und unzureichend gereinigten Espressomaschinen.
Philipp
Danke für den Artikel und Videos. Ich hatte letztens ziemlich beim Einsetzen des neuen Gummis meiner E61 (in einer Rocket R58) zu kämpfen und fürchte bereits die nächste Reinigung. Habe mich hierfür jedoch in der Zwischenzeit mit Silikonfett ausgestattet, damit es besser "flutscht" nach dem "flushen". Hierzu habe ich mich jetzt aber noch ein paar Sachen gefragt:
- Ich nehme immer das Sieb zum Reinigen mit Kaffeefettlöser raus und weiche es parallel zum Backflushen zusammen mit dem zu reinigenden Siebträger ein, während ich an der Maschine mit dem Blindsieb reinige. In eurem Text backflusht ihr mit eingebauten Sieb und nehmt es anschliessend raus und weicht es nochmals ein. Wofür?
- Mit Sieb backflushen wird aber wohl die Lösung sein für meinen Kampf mit dem Gummi. Den ohne Sieb nach dem backflushen wieder zu entfernen, um das Sieb wieder einsetzen zu können ist wirklich furchtbar. Bin irgendwie davon ausgegangen, dass man das Sieb für die Reinigung mit dem Fettlöser entfernen sollte, damit es ordentlich arbeiten kann. Danke für den Tipp / bzw. die Aufklärung!
- Ihr schreibt von einer wöchentlichen Reinigung mit Kaffeefettlöser. Ich habe gehört, dass dies für den normalen Hausgebrauch (ca. 6-10 Espressi/Tag) und die E61 viel zu häufig sei, da man damit ja nicht nur das Kaffeefett sondern auch Schmierfette löst. Ich dusche den Siebträger nach jedem Bezug und spüle (fast) täglich mit dem Blindsieb (ohne Reiniger). Was meint ihr?
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27 Kommentare
1. Sedimente, Kalk und andere Mineralien. – Entkalken?
Dies ist der erste Punkt, den ich behandeln will, denn dort fallen, neben der Anschaffung, die höchsten Kosten an.
Jede:r die/der eine Siebträgermaschine kauft, betreibt, oder sich mit dem Gedanken spielt, dies zu tun, sollte sich sofort auch immer mit dem Thema Wasser beschäftigen.
In Verkaufsanzeigen gebrauchter Siebträgermaschinen liest man immer wieder „wurde nur mit Volvic betrieben“. Um es ganz klar zu sagen: das ist kein Gütesiegel für eine gepflegte Maschine! Volvic enthält, wie alle Mineralwässer (und darum heißen sie so) Sedimentbildende Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Bei Volvic sind das zwar „nur“ 20 mg pro Liter, aber auch dies bildet im Boiler oder Thermoblock Ablagerungen und führt zum „Verkalken“.
Wer dauerhaft kosten sparen will, sollte sich eine Umkehrosmoseanlage anschaffen, diese gibt es, bei Mengen die denen eines normalen Haushalt-Kaffeekonsums entsprechen, bereits unter € 100,—
Die amortisiert sich schnell.
Meine Bezzera DUO DE ist nach 2 Jahren noch völlig kalkfrei, und das bei insgesamt mehr als 5.000 Bezügen in diesem Zeitraum.
2. Reinigen des Wassertanks
Gehört zu den wesentlichen Dingen, um sich nicht ekeln zu müssen. Algen, Bakterien und andere einzellige Mikroorganismen besiedeln besonders gerne die Oberflächen von Kunststoffbehältern.
Auch wenn aufgrund der Erhitzung des Brühwassers es sicher kein gesundheitliches Problem darstellt, ist das nicht so schön.
Das Beste ist daher eine Maschine mit Festwasseranschluss. Ist das nicht möglich, so empfehle ich Kunststofftanks regelmäßig wöchentlich mechanisch mit einem Tropfen leichten Tensid (Spülmittel) zu reinigen und gründlich auszuspülen und monatlich mit warmem Wasser (60℃) und Sauerstoffbleiche auch die mechanisch nicht erreichbaren Stellen des Tanks (wie Dichtungen, Schläuche etc.) zu behandeln.
3. Brühgruppe, Siebe und Siebträger
Kaffeeablagerungen in der Brühgruppe sind, neben schlechtem Kaffee, die häufigste Ursache für ein mangelhaftes Geschmackserlebnis. – Also wie vermindert man diese?
Ich reinige die Brühgruppe, wenn möglich, nach jedem Bezug und ich scheue mich nicht, hier ein Produkt zu nennen, denn dieses hat bisher keine Konkurrenz: Espazzola (https://www.espazzola.ch).
Und ich mache ein kurzes Reinigungsprogramm (5 x Rückspülen ohne Reiniger) am Ende jedes Tages und einmal monatlich zwei lange Reinigungsprogramme (10 x Rückspühlen), das erste mit Pulverreiniger (½ TL) und das zweite ohne Reiniger.
Zudem verwende ich ein modernes Duschsieb von IMS mit Edelstahlgewebe und nur 35 µm Porengröße (Typ für die BZ-Brühgruppe: RA35WM und für die E61: E6135WM). Das verhindert erfolgreich das Eindringen von Kleinstpartikeln in die Brühgruppe.
Meine Siebe wiederum wandern regelmäßig, fast täglich, mit in die Spülmaschine und die Siebträger reinige ich bei Bedarf im Ultraschallbad.
FAZIT:
• Ich empfehle allen, die lange Freude an ihrer Siebträgermaschine haben wollen, den Einsatz einer Umkehrosmoseanlage (z.B. von Osmofresh https://www.osmofresh.de/osmoseanlagen/smartline-gold-rosg125). Das schont Boiler/Thermoblock und den Geldbeutel gleichermaßen.
• Wassertank-Hygiene beachten!
• Und ich empfehle ein Duschsieb mit dem besagten Edelstahlgewebe: https://imsfiltri.com/shop/?filter_membrane=wire-membrane&product_cat=showers&filter=1
Liebe Grüße an alle, besonders aber an die Kaffeemacher in meiner alten Heimat!
Danke für deinen Kommentar. Das ist natürlich grundsätzlich richtig. Aus unserer Sicht braucht es einerseits für den Geschmack aber andererseits auch für viele Leitungen aus Kupfer doch etwas Mineralien im Wasser. Vorallem aus der Kaffeeseite ist es sehr wichtig, da wir sonst nicht ansatzweise das aus dem Kaffee holen, was möglich wäre. Wir empfehlen die Maschine alle 2-3 Jahr einmal zum Service zu geben. Da wird sie komplett entkalkt und vor allem Dichtungen ersetzt. Meine private Maschine und auch alle Maschinen in unseren Akademien laufen mit Volvic ähnlicher Härte und wir hatten noch nie Probleme mit übermässig Kalk. Im Zweifelsfall gilt aber: Lieber etwas zu weich als zu hart.
Viel Spass weiterhin
Ich habe bei meiner Mara Lelit X V2 das Problem, dass sich im Wassertank ein Biofilm gebildet hat (Zu spät das Wasser gewechselt.) Ich nehme aus Bequemlichkeitsgründen zu meiner Schande Volvic, da ich habe für den Alltag keine sinnvolle Alternative habe. Ich hab den Tank bereits mit kochend heißem Wasser geschrubbt, in Essig eingelegt und auch in die Spülmaschine getan. Die Krabbeltierchen(Bakterien) sind aber nicht so einfach aus den Gummiteilen im Tank bekommen, so dass der Film in 2-3 Tagen wieder da ist. Gesundheitsbedenken habe ich nicht, aber es ist trotzdem eklig. Nun denke ich über einen Enzymreiniger nach. Habt ihr dazu ne Empfehlung oder Meinung?
ich bekomme das Duschsieb nicht sauber und weiß nach wie vor nicht, wie ich mein Problem verhindern noch lösen kann. Zwischen dem äußeren Netz und der inneren Lochscheibe sammeln sich stets gröbere Partikel an. Nicht nur als Füllung der Löcher, sondern tatsächlich zwischen der Lochscheibe und dem Netz. Auch ein Wechsel des Siebs auf ein E&B lab brachte keine Hilfe (=> Ausschluss, dass es am Sieb liegt).
Weder Schrubben, Zahnstocher/Rolladenspieß noch Geschirrspüler lösen diese Altpartikel :/ Wie soll ich damit umgehen?
Mir ist das leider mit einer unter 2 Jahre alten Rocket passiert. Die Ventilstifte waren bereits abgenutzt, der Hebel schwergängig. Und das bei 1-2 Kaffees am Tag.
Grund war laut Servicestelle eine zu häufige Reinigung, da dann keine Schmierung mehr vorhanden ist.
Dabei habe ich nur ca 1x im Monat mit etwas Puly Caff gereinigt
ich besitze eine Lelit Anita pl042temd. Die Maschine wird immer mit gefiltertem(Brita) Wasser benutzt. Ich reinige die Maschine regelmässig durch Rückspühlen mit Pully Reinigungsmittel. Ist ein Entkalken der Maschine notwendig und wenn ja, kann man dies selber machen oder sollte man die Maschine im Fachbetrieb entkalken lassen?
Besten Dank.
Wenn nicht, würde das sicher viele interessieren wie ihr das macht.
Hat da wer Erfahrung, wo solches Pulver bezogen werden kann?
Wir arbeiten da mit dem Produkt von Clean. Dieses gibts bei uns im Online Shop. Es gibt aber auch noch andere Hersteller zum Beispiel Urnex oder Puly die gute Produkte machen.
Schönen Tag dir
Michel
Generelles Danke für die ganzen super videos hier 👍
Auch aufgrund eures tests der ascaso steel pid hab ich mir mit dieser meine erste Siebträger Maschine gekauft.
+ Eureka specialita
Super Gerät und dank eurer videos schnell eingestellt
Was würdet ihr für intervalle für reinigen mit Fettlöser, entkalken und Mühle reinigen empfehlen wenn nur ca 2 Espresso pro tag gemacht werden? (Wasserfilter sind auch installiert)
Ich denk mir nur unnötig mit Reiniger ist ja wahrscheinlich auch nicht das beste
Lg.
Mario
Das freut uns sehr. Da hast du auch eine gute Entscheidung getroffen. Betreffend Entkalkung musst du dir dann bei gefiltertem Wasser nicht viele Gedanken machen. Ich würde das zum Schutz der Zuleitungen des Thermoblocks trotzdem sicher alle 3 Monate machen. Mühle reicht bei 2 Espressi pro Tag auch einmal im Monat. Bei der Brühgruppenreinigung würde ich trotzdem bei wöchtentlich bleiben. Du kannst einfach nur alle 2 Wochen mit Reiniger und die anderen Wochen nur mit heissem Wasser. Das hilft nämlich schon ganz viel. Fett oxidiert bei den Temperaturen halt sehr schnell und das schmeckst du dann im Espresso.
Liebe Grüsse
Michel
Das kommt ganz auf dich Maschine an. Teilweise müssen nur die Siebträger und die Dusche gereinigt werden. Teilweise aber auch eine Rückspülung wie bei den Boiler Maschinen. Frag vielleicht mal beim Hersteller nach.
Liebe Grüsse
Michel
Vielen Dank für Eure super Beiträge und Tipps!!
Für die Reinigung würde ich gerne chemische Produkte meiden.
Ich würde gerne wissen, ob Ihr Erfahrungen mit rein biologischen Reinigungsmittel habt.
VEPO bietet zum Beispiel für das Entkalken folgendes Produkt an:
https://vepo.ch/marken/vepocalc/vepocalc-espresso-kaffeemaschine-entkalker
Kennt Ihr es und habt Ihr evtl. Erfahrungen damit?
Kennt Ihr für das Entfetten des Brühkopfes auch etwas ohne Chemie?
Kann zum Beispiel in Wasser gelöste Natronlauge verwendet werden?
Vielen Dank für Euer Feedback!
Gruss, Tiziano
Zur Info: Vor ein paar Jahren habe ich einen Barista-Kurs bei Michl besucht.
Was für eine sehr gute Frage! Danke dir viel mal dafür du bringst mich grad richtig zum Grübeln. Ich kenne noch kein Produkt oder habe Erfahrungen damit. Schreibe mir doch kurz eine Mail und wir schauen dass wir da was testen können. michel.aeschbacher@kaffeemacher.ch
- Ich nehme immer das Sieb zum Reinigen mit Kaffeefettlöser raus und weiche es parallel zum Backflushen zusammen mit dem zu reinigenden Siebträger ein, während ich an der Maschine mit dem Blindsieb reinige. In eurem Text backflusht ihr mit eingebauten Sieb und nehmt es anschliessend raus und weicht es nochmals ein. Wofür?
- Mit Sieb backflushen wird aber wohl die Lösung sein für meinen Kampf mit dem Gummi. Den ohne Sieb nach dem backflushen wieder zu entfernen, um das Sieb wieder einsetzen zu können ist wirklich furchtbar. Bin irgendwie davon ausgegangen, dass man das Sieb für die Reinigung mit dem Fettlöser entfernen sollte, damit es ordentlich arbeiten kann. Danke für den Tipp / bzw. die Aufklärung!
- Ihr schreibt von einer wöchentlichen Reinigung mit Kaffeefettlöser. Ich habe gehört, dass dies für den normalen Hausgebrauch (ca. 6-10 Espressi/Tag) und die E61 viel zu häufig sei, da man damit ja nicht nur das Kaffeefett sondern auch Schmierfette löst. Ich dusche den Siebträger nach jedem Bezug und spüle (fast) täglich mit dem Blindsieb (ohne Reiniger). Was meint ihr?
Danke für eure Antworten.
danke für euren tollen Content. Da steckt viel Mühe und Arbeit dahinter.
Gilt der 10x 10 Sek. Bezug mit einem Blindsieb auch für die Barista Pro ?
Vielen Dank und schöne Grüße in die Schweiz
Was denkst du?