Die Quick Mill Evo 70 gehört zur Familie der Thermoblock-Espressomaschinen. Wir haben sie im Rahmen unserer Thermoblock-Testreihe genauer angeschaut. Dieser Text ist eine kurze Zusammenfassung unserer Ergebnisse. Zum Ende der Thermoblock-Reihe wird dieser Artikel um einen großen Vergleichstest ergänzt.
Unser Ziel: wir suchen die besten Espressomaschinen für unterschiedliche Bedürfnisse. Wir wollen heraus arbeiten, welche Qualität für welchen Preis zu haben ist. Und wir wollen euch davor bewahren Schrott zu kaufen. Gleichzeitig legen wir euch Maschinen ans Herz, die in bestimmten Dingen gut sind.
Die beste Espressomaschine haben wir leider immer noch nicht gefunden und ich fürchte, wir werden sie auch nicht finden. Denn Espressomaschinen sind sehr unterschiedlich, haben verschiedene Schwächen und Stärken.
Die Stärken der Quick Mill Evo 70
Wir haben die Quick Mill Evolution 70 3145 getestet. Es handelt sich also um das Modell mit integrierter Mühle. Die gleiche Maschine ist ebenfalls ohne Mühle mit der Modellnummer 3140 zu haben.
Die Quick Mill Evo 70 erreicht eine relativ stabile Brühtemperatur im Zielkorridor von 93 – 95 Grad. Dank der integrierten PID Steuerung kann diese verstellt werden. Eine konstante Temperatur ist bei den Meisten Thermoblock-Espressomaschinen schwierig zu erreichen. Ein großes Plus also für die Quick Mill Evo 70. Der Espresso schmeckt entsprechend gut.
- Die Maschine ist robust gebaut. Das komplette äußere besteht aus glänzendem Edelstahl.
- Der Wassertank lässt sich praktisch von der Seite entnehmen.
- Das Getränkevolumen lässt sich volumetrisch festlegen und ist gut reproduzierbar.
- Die Maschine heizt sehr schnell hoch. Damit ähnelt sie anderen Thermoblocks. Besser bei der Quick Mill Evo ist jedoch, dass hier auch der Siebträger mit aufgeheizt wird und nach 5 Minuten bereits eine Eigentemperatur von 60 Grad. Das ist wichtig, um später die Brühtemperatur zu halten.
Die Schwächen der Quick Mill Evo 70
Die Quick Mill Evo 70 verströmt etwas den Charme einer in die Jahre gekommenen Espressomaschine. Die Steuerung ist so analog, dass sie die Generation Touchscreen vermutlich kaum auf die Reihe bekommt. „Knopf gedrückt halten beim Anschalten. 3 Mal hier drücken. 5 Mal leuchten abwarten“. Ungefähr so ließt sich die Anleitung, wenn man die Temperatureinstellung ändern möchte.
- Ein verbauter Tamper nach oben erfüllt seinen Zweck nicht. Es kann weder gerade getampt, noch Kraft aufgebaut werden. Vielleicht das wichtigste bei der Nutzung den Quick Mill Evo 70. Einen ordentlichen 58er Tamper dazu kaufen.
- Zwar hat die Maschine eine Siebträgeraufhängung für 58er Siebträger, jedoch passen leider nicht die Standartsiebträger. Dafür verantwortlich ist, dass die Sage Siebe abgeflacht sind. Dadurch ist der Zukauf von Equipment wie z.B. neuen Sieben erschwert und die Auswahl geringer. Unverständlich, dass Quick Mill hier vom Industriestandard abweicht.
- Die Tropfschale ist zwar breit, aber eher klein. Hier wurde der Platz nicht ausgenutzt. Das lediglich aufgelegte gebogene Tropfblech ist sehr einfach gehalten.
- Die Maschine glänzt zwar wunderschön. Bei jedem Anfassen hinterlässt man jedoch Fingerabdrücke. Das kann nicht nur Fotografen in den Wahnsinn treiben.
- Die Milchschäum-Taste kommt werkseitig mit viel zu kurzer Dampfzeit programmiert. Ganz wichtig: unbedingt viel länger programmieren, damit ihr beim Milch Schäumen nicht ständig neu starten müsst und euch dadurch den Schaum zerhaut.
Mit oder ohne integrierter Espressomühle kaufen?
Klare Antwort: ohne!
Nein, die integrierter Kaffeemühle ist nicht grundsätzlich schlecht. Und während das erste Modell, welches wir gekauft hatten, noch Rauchentwicklung produziert hat, hat das zweite auch ganz normal gemahlen. Aber eine fest verbaute Mühle hat außer Kompaktheit keine Vorteile, sondern nur Nachteile.
- Eure Maschine ist untrennbar mit der Mühle vereint. Wenn eine mal ausfällt, dann könnt ihr diese nicht einfach zur Seite stellen oder austauschen.
- Ihr begrenzt eure Qualität. Lieber investiert ihr bei der ersten Anschaffung mehr in eine gute Mühle und einfache Espressomaschine und könnt dann später die Espressomaschine upgraden – oder auch anders herum.
- Wir waren im übrigen beim Einstellen der Espressomühle der Quick Mill Evo voll am feinsten Anschlag. Hätten wir einen dunkleren Kaffee gewählt, hätten wir nicht ausreichend fein mahlen können.
- Die Mühle sitzt außerdem sehr tief in der Maschine, weshalb die Bohnen heiß werden. Das kann negative Auswirkung auf den Geschmack haben.
Deshalb eine klare Empfehlung. Lieber auf die Quick Mill Evo 70 03140 gehen. Das ist ein Modell ohne Mühle.
12 Kommentare
Laut (schweizer!) Energieettikette hat die QuickMill einen Verbrauch von 104kwh pro Jahr. Die Lelit Elizabeth hingegen laut selbem Label 292kwh/a. Kenne mich mit dem schweizer Energielabel nicht wirklich aus, aber scheinbar werden dort auch Bezugszeiten und Standbyzeiten gerechnet. Eure Berechnungen und die Angaben des Labels passen jedenfalls nicht wirklich zusammen. Was ist denn da kaputt?
glaubt ihr dass davon auszugehend ist dass die QuickMill 3130 Evo 70 ähnlich/gleich performt? Ganz im Sinne von "hier werden evtl. die gleichen Komponenten verbaut". Es handelt sich hierbei um die "kleine Schwester" der 3140 (=Version ohne Mühle).
Bei der 3130 kommt der Dampf und das Brühwasser allerdings aus einem Kreislaufe/Thermoblock. Das führt vermutlich dazu das man "mehr aufpassen muss wenn man nach dem Milschäumen weitere Espressi zieht".
Die PID-Steuerung ist auch hier vorhanden.
siehe auch
- https://www.quickmill.it/de/produkte/gruppe-quick-mill/mod-3130/
- https://www.quickmill.it/de/produkte/gruppe-quick-mill/mod-3140/
Beste Grüße aus Berlin,
Falk
Was denkt ihr? Gleiches innenleben und einfach neue moderne Bedienung?
Siebträger angepasst?
https://www.digitec.ch/de/s1/product/quick-mill-evolution-70-3230-siebtraegermaschine-7727536?gclid=CjwKCAjws--ZBhAXEiwAv-RNL7hPoi3tJ9QBOD0mTcnnrcAb02VOSPbw28DNkNU5V2ovsY_wH9-QwBoCQtEQAvD_BwE&gclsrc=aw.ds
Danke 🙏
Wieso taucht hier der Herstellername Sage auf? Sind es Sage-Siebe, die in der Maschine verbaut sind?
Was denkst du?