Kaffee ist das direkte Produkt seiner kolonialen Vergangenheit. Der Kolonialismus ist vorbei, eine historisch gewachsene Rollenverteilung bleibt aber bis heute. Die Kaffeebranche tut gut daran, sich immer wieder zu fragen, welche Relikte der Vergangenheit sich bis heute hartnäckig halten. Dabei gilt es, sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen, Dinge zu akzeptieren, Nichts zu verharmlosen und die Kommunikation zu verbessern.
Ich stutze jedes Mal, wenn ich an einem Geschäft vorbeilaufe und in grossen Buchstaben “Kolonialwaren” lese. Welche Überlegungen haben dazu geführt, dass jemand heute noch immer mit einem so aufgeladenen Begriff kommuniziert?
Gut möglich, dass es darum geht, die eigene Herkunft und die Geschichte des Unternehmens nach aussen zu tragen. Auch gut möglich, dass es um die Produkte geht, die ein Geschäft heute noch anbietet und mit “Kolonialwaren” das meint, was traditionell von weither kommt, wie zum Beispiel Tees, Gewürze, Kakao und eben auch Kaffee. Ebenfalls wäre es eine Variante, dass da etwas unbeholfen und wenig reflektiert der Nostalgie gefrönt wird.
Ich stolpere über die Begrifflichkeiten, weil mir die historische Einordnung fehlt, und zwar ins Jetzt.
Aus einer Lesart der Vergangenheit ist der Begriff gang und gäbe - die kolonialen Waren haben in vergangenen Zeiten vor allem Lebensmittel bezeichnet, die nicht aus Europa kamen, also aus “Übersee”. Dabei waren notabene auch Länder, die nicht unbedingt mehr Kolonien waren, sondern souveräne Staaten.
Eine Lesart aus dem Jetzt bedürfte wohl einer Erklärung, warum genau noch immer mit dem Begriff hantiert wird. Fehlt diese Erklärung, so kann es sein, dass man schnell in eine Ecke der Argumentationsnotwendigkeit kommt, aus der man den bisweilen romantischen, unschuldigen und verharmlosenden Umgang erklären muss. Der Kaffeehandel, die Kaffeeproduktion und die Ausbreitung von Kaffee ist ein direktes Produkt aus vier Jahrhunderten Kolonialismus und muss mit einem wachen Auge betrachtet werden.
Und hier sind wir bei einem Schlüsselmoment angekommen, wenn wir über Kaffee und seine koloniale Vergangenheit sprechen wollen. Wir müssen Begriffe, Entscheidungen und Handlungen auch immer aus der Zeit heraus lesen.
Costa Rica. Machinery used for husking and polishing coffee, UC Davis Library Digital Collections
Die Schweiz beispielsweise war zwar nicht direkt mit dem Sklavenhandel im 17. Jahrhundert, der “Grundlegung der karibischen Plantagenökonomie” (S.37, Jürgen Osterhammel) beteiligt, hat aber im sogenannten Dreieckshandel Seemächten wie Portugal oder Spanien Schiffe zur Verfügung gestellt.
Diese wiederum haben damit versklavte Menschen aus Westafrika in die Karibik und nach Südamerika verschifft, um dort auf Plantagen Produkte für den europäischen Markt herzustellen, die dann auf den gleichen Schiffen wieder exportiert wurden. Insgesamt wurden zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert mehr als 12 Millionen Menschen aus Afrika in die Amerikas verschleppt - laut Jürgen Osterhammel starben dabei 1,5 Millionen von ihnen auf der berüchtigten Überfahrt. (S.38)
Die Schweiz war keine Nation von Seefahrern, so dürfte nicht Vielen bewusst gewesen sein, dass die Schweiz in einen Dreieckshandel involviert war. Heute wissen wir, was die Rolle der Schweiz (Zangger) im Kolonialismus war, können uns also nicht mehr hinter einer Unwissenheit verstecken. (Mehr dazu im Podcast mit Dominik Flammer)
“Aus der Zeit heraus lesen” heisst heute: wir wissen, was zwischen etwa 1500 und 1975 in der Weltgeschichte passiert ist, haben darauf aber keinen Einfluss mehr. Auf die Art aber, wie wir auf diese Zeit zurückschauen, wie wir sie einordnen, über sie reden, unsere Schlüsse daraus ziehen und mehr oder weniger reflektiert mit dem Erbe umgehen, darauf haben wir einen grossen Einfluss.
Noch mehr - es obliegt unserer Verantwortung, dass wir uns kritisch mit dem Geschehenen befassen und uns dabei auch immer wieder fragen, ob wir vielleicht sogar koloniale Strukturen weiterhin aufrechterhalten, in dem was wir tun?
Wir arbeiten mit Kaffee - und Kaffee ist für uns ein weiter Begriff. Wenn ich “Kaffee” sage, meine ich damit Vieles, nicht unbedingt ausschließlich eine Tasse Espresso oder eine geröstete Bohne, sondern die ganze Warenkette. Die Produktion, den Handel, die Verarbeitung, den Ausschank, die Art, wie wir darüber reden.
Kaffee ist vielfältig. Ihm wohnen verschiedenste Geschichten aus diversen Weltregionen inne. Diese Vielfältigkeit zeigt auch, wie sehr uns Kaffee herausfordert. Die Geschichte von Kaffee in Brasilien mit dem Fokus auf die kolonialistische Vergangenheit ist eine andere, wie die in Mexiko oder Haiti.
Wenn wir präzise und respektvoll über das Produkt und dessen Geschichte kommunizieren möchten, müssen wir die individuelle Geschichte einer Kaffeeregion verstehen. So können wir es schaffen, etwaige koloniale Strukturen zu erkennen, diese zu verstehen, ins Jetzt zu übersetzen und zu hinterfragen.
Die grössten Kaffeehandelshäuser haben ihren Sitz in der Schweiz. In aller Regel wird Rohkaffee und nicht gerösteter Kaffee aus einem Kaffeeland exportiert und erst im Zielland “veredelt”. Viele grosse Plantagen in Indien und Brasilien sind noch heute im Besitz der Nachfahren ehemaliger Kolonialherren. In Regionen wie Chiapas in Südmexiko mit der jüngsten Vergangenheit des zapatistischen Aufstands zeigt sich bis heute, dass sich Bruchlinien des Kolonialismus an indigenen Grenzen abspielen.
Und wenn wir auf das Thema der Armut schauen, dann sind es Produzierende, die Kaffee in aller Regel nicht kostendeckend produzieren, und Kaffeemarken in der nördlichen Hemisphäre, die mit dem Verkauf von Röstkaffee viel Gewinn erwirtschaften. Für diese Fakten gibt es Gründe, und die kommen nicht von ungefähr.
Das “System Kaffee” basiert per se auf kolonialen Strukturen.
Viele davon wurden über Jahrzehnte abgemildert oder aufgebrochen. Grundsätzliche, strukturelle Eigenheiten der Kaffeebranche aber sind durch und durch kolonial. Ich habe in der Recherche für diesen Blog immer wieder gestaunt, wie schnell es ging, selbst in eine koloniale Denkfalle zu geraten. Zu sehr haben sich Denkmuster etabliert und ich habe sie zu wenig hinterfragt.
Costa Rica, Thomas Forsyth Hunt, UC Davis Library Digital Collections
Wenn wir Kaffee trinken, trinken wir nicht nur ein warmes, braunes Getränk. Alle, die schon mal auf einer Kaffeefarm waren, kennen den Effekt, wenn sie das erste Mal zu Hause wieder eine Tasse Kaffee trinken - die Bilder im Kopf vom Erlebten prasseln nur so auf einen ein und die Tasse wird immer bunter. So kann es uns auch ergehen, wenn wir in die koloniale Geschichte des Kaffees eintauchen.
Dabei bringt es einem selbst, dem Vergangenen und der Deutung der Gegenwart wenig, sich schlecht zu fühlen. Im Gegenteil - es hilft, sich die bewusste Wahrnehmung vor Augen zu führen und den Menschen, die hinter dem Kaffee stehen, so, noch mehr Wertschätzung zu geben. Gleichzeitig schärft es unseren Blick auf scheinbar Normales, wie zum Beispiel die “Kolonialwaren”. Wir brauchen das Wort nicht zu verteufeln, aber es sollte uns irritieren - dann sind wir schon alle einen Schritt weiter, wie wir über Kaffee denken können.
Viele Produkte aus subtropischer Landwirtschaft wurden nach Europa importiert - Gewürze, Zucker, Tabak, Indigo, Kakao, aber Kaffee hatte seit der Ankunft in den ersten städtischen Kaffeehäusern diesen Mix aus Verheissung und Verbotenem, was ihn für viele so attraktiv machte.
Kaffee wird heute in mehr als 60 Ländern produziert. In allen diesen Ländern, ausser dem heutigen Äthiopien und Südsudan, war Kaffee ursprünglich kein einheimisches Gewächs, sondern wurde von den Kolonialmächten mitgebracht. Verwalter und Missionare waren es oft, die Kaffeesamen in den Subtropen angepflanzt haben.
1893 waren es französische Missionare, die in den Taita Hills in Kenia wohl zum ersten Mal Kaffee angepflanzt haben. Ihre Kaffeesamen der Bourbon Varietät haben sie wohl von La Réunion mitgebracht.
Die ersten Produzenten in Kenia, die den Kaffee folglich angepflanzt haben und ihn “French Mission” nannten, waren alle Siedler, denen durch die Kolonialmacht Grossbritannien Landrechte gewährt wurden. (worldcoffeeresearch.org)
An diesem Beispiel wird klar: Kaffee hat sich nicht einfach so verbreitet - was der ganzen Diskussion eine passive Rolle gibt. Reisende, Wissenschaftler und Kaufleute, die einer Kolonialmacht angehörten, haben Kaffee aktiv verbreitet, indem sie Samen und Pflanzen per Seefracht auf andere Kontinente brachten.
Die Ziele waren sowohl die ökonomische Ausbeutung, als auch die botanische Erforschung einer bisher unbekannten Pflanze. Es waren vor allem Wissenschaftler aus Holland, Frankreich und Grossbritannien, die sich der wissenschaftlichen Untersuchung von Kaffee angenommen haben, wobei es lange um die botanische Typologisierung ging.
Jedoch entstanden die ersten Kaffee-Forschungseinrichtungen deutlich später: 1870 auf Java, 1887 in Brasilien und 1896 in den Dutch East Indies. Bis dahin war es scheinbar einfach nicht notwendig, Kaffee grundlegend auf seine Verhaltensweisen und Krankheiten zu untersuchen, weil die Kaffeeproduzenten - notabene alles Kolonialisten oder von ihnen eingesetzte Verantwortliche - das Produktionsvolumen immer wieder durch Waldrodungen und dem Einsatz von billigen Arbeitskräften steigern konnten.
“as land remained cheap and plentiful, the simple but wasteful method of opening up new estates as soon as the old ones begin to be exhausted, seemed always preferable to an intricate and laborious study of the best means preserving land already under cultivation” (Stuart McCook, S. 31)
Mit dem ersten dokumentierten Kaffeerost-Ausbruch 1869 in Ceylon änderte sich dies schlagartig. Kaffeerost war bis dahin unbekannt, trat weder im heutigen Äthiopien, der Ursprungsregion für Arabica-Kaffee auf, noch im Jemen, von wo aus Holländer, Franzosen und Briten ihre Fahrten nach Südostasien unternommen haben.
Der Kaffeerost muss sich gemäss Stuart McCook in Ceylon entwickelt haben und vermehrte sich rasend schnell, weil die grossen Estates in Monokultur angebaut und nicht durch Bäume abgetrennt wurden. Die erste massive Rostwelle war ein direktes Produkt der europäischen Expansionspolitik.
Der Anbau von Kaffee in den neuen Kolonien bedingte zumeist die gewalttätige Ansichnahme von Land mitsamt der forcierten Arbeit auf den Plantagen. Wie Osterhammel über die koloniale Wirtschaft schreibt:
An vielen Stellen der überseeischen Welt suchten die Eroberer zunächst nach Wegen, die indigene Landbevölkerung für sich arbeiten zu lassen. Fast nie kam es für längere Zeit zur vollständigen Versklavung der Einheimischen, fast überall aber zu anderen Formen unfreier Arbeit. Charakteristisch für Spanisch-Amerika im 16.Jahrhundert war die Zuteilung indigener Arbeitskräfte an Privatpersonen durch die Krone, das an Zwang und Brutalität der Sklaverei nicht nachstand. (S.81, Osterhammel)
Vor allem in der neueren Kolonialgeschichte, so fährt Osterhammel fort, wurde die Versklavung und die Zwangsarbeit durch den Verlust des Zugangs zum Boden abgelöst, was fast unweigerlich Ursache eine irreversiblen Verarmung gleichkam. Landentfremdungen wurden direkt durch den kolonialen Staat unterstützt, Siedler - wie beispielsweise die erwähnten Französischen Missionare - besetzten Grund und Boden.
“Die hochwertigsten Böden gelangen in fremde Hand”,
so Osterhammel weiter, was die territoriale Ausdehnung grossbetrieblicher Haciendas bis ins frühe 20. Jahrhundert vorantrieb. Die privaten, ausufernden Landgüter wurden immer grösser, dehnten sich in das Land von Dorfgemeinschaften und Kleinstbesitzern rein, was dann zu einer “Marginalisierung der Landarbeiter” (Osterhammel) führte. Wenn es nicht zur Landnahme kam, wurden Gewohnheiten, Traditionen und lose Absprachen ersetzt durch Kataster, Flurabgrenzungen und neuen Eigentumstitel, die neue Besitzrechte überstülpten.
“Kolonialismus” ist heute präsenter denn je, gerade wenn es um das Verständnis der eigenen Rolle in der Welt, als auch im Kontext der Klimagerechtigkeit geht. Das Erbe der Vergangenheit durchwirkt die Gegenwart in immer wieder aufkommenden Diskursen über Normen, Begriffe oder der Kaffeebranche zu Grunde liegenden Strukturen.
Osterhammel dazu nochmals:
Als Fluchtpunkt gegenwärtiger Selbstverständigung taucht Kolonialismus zumeist entweder in Gestalt konkreter historischer Ereignisse auf oder aber als ein quasi geschichtsenthobener Begriff für Fremdbestimmung, Rassismus, weisser Vorherrschaft und illegitimen Aneignungen.
Auf der einen Seite gibt es also die Makroebene, den Blick von weit oben, wie Kolonialismus und Kaffee zusammenspielen. Auf diese Muster, Ausprägungen und historischen Herleitungen möchte ich hier aufmerksam machen. Auf der anderen Seite gibt es unzählige Mikroebenen, die durch punktuelle Geschichten genährt werden und zu einem dichten, grossen Ganzen heranwachsen.
Es gibt die Geschichten der Sklavenschiffe, wie zum Beispiel die der Leusden, einem Schiff der Dutch West India Company, die auf dem Weg nach Surinam gesunken ist. An Bord waren 680 Frauen, Männer und Kinder aus Westafrika, auf den Kaffeeplantagen hätten arbeiten sollen. Der Untergang der Leusden ist das grösste, dokumentierte Massaker während dem transantlatnischen Sklavenhandel. Vor allem Menschen aus Westafrika wurden versklavt und auf Plantagen in Südamerika eingesetzt. Suriname ware in den 1760er Jahren verantwortlich für die Hälfte des getrunkenen Kaffees in Europa.
Haiti gehörte ebenfalls zu den grössten Kaffeeproduzenten, bevor ein durch Napoleon angezettelter Krieg und seine Niederlage als Folge 1804 die Unabhängigkeit ausgerufen wurde. Haiti konnte nie wieder an die früheren Zeiten als grosser Kaffeeproduzent andocken - die Infrastruktur war nach dem Krieg am Boden, aber nach Morris war eben auch ein Grund, dass europäische Einkäufer keine Geschäfte mit einer “Schwarzen Republik”, die sich gegen Napoleon stellt, machen wollte.
Haiti. Hand pulping machine for Coffee, Thomas Forsyth UC Davis Library, Digital Collections
Brasilien löste Suriname und Haiti als grösste Kaffeeproduzentin ab. Siedler in Brasilien und anderen Lateinamerikanischen Staaten produzierten immer mehr Kaffee im 19. Jahrhundert, was neue Formen der Ausnützung, der Landaneignungen und der Zwangsarbeit mit sich zog. Vormals unkultiviertes Land wurde mit Kaffee bepflanzt, Siedler wurden ermutigt, dieses Land zu privatisieren und die vormaligen Bewohner zu vertreiben.
In Chiapas, Mexiko, trat 1883 das “Law of Coloniziation” in Kraft und parzellierte öffentliche Grundstücke in private Einheiten, die vornehmlich an europäische und nordamerikanische Siedler verkauft wurden. Oft wurden Indigene als Arbeiter auf den Farmen “angeheuert” - ihnen wurde die Reise mitsamt Verpflegung zur Hacienda bezahlt, aber einmal angekommen, standen sie so den Besitzern in der Schuld und mussten diese mit der Arbeit auf der Farm leisten.
In El Salvador gibt es gute Quellen zu eigenen Währungen von Haciendas im 19. Jahrhundert. Das System der Farm-Währungen, fichas de finca, wurde weit verbreitet in Lateinamerika als Bezahlsystem für Pflücker benutzt. Die Arbeiter lebten auf der Hacienda, arbeiteten da, und wurden in der Hacienda-eigenen Währung bezahlt, mit der sie dann in den Läden auf der Hacienda selbst einkaufen konnten. Dieses geschlossene System hielt damit die Arbeiter auf der Hacienda ökonomisch gefangen, da diese ihre Münzen nirgendwo sonst einsetzen konnten.
Geschichten über Kolonialismus und Kaffee müssen zur besseren Einordnung immer spezifisch erzählt werden. Wir können ein Gefühl für eine Epoche von mehreren hundert Jahren bekommen, aber individuelle Geschichten helfen uns, die Vergangenheit und die Gegenwart besser einzuordnen.
Wir können die Kolonialgeschichte genauso mit einer Kaffeebrille lesen. In diesem Beitrag können wir 400 Jahre Kolonialismus nicht kondensieren, aber darauf aufmerksam machen, dass wir die Geschichte auch aus dem Kaffeewinkel betrachten sollten.
Denn noch immer gibt es heute strukturelle Eigenschaften in der Kaffeewelt, die eng mit der kolonialen Geschichte von Kaffee verzahnt sind. Wir haben uns teilweise so sehr an sie gewöhnt, dass wir Gegebenes kaum mehr hinterfragen.
Selbst in jüngster Vergangenheit mussten Marken ihre Logos überarbeiten und der Zeit gerecht werden. Julius Meinl beispielsweise änderte erst 2004 das bekannte Logo ab, bei dem ein kleiner “Mohr” rot eingefärbt wurde
Quelle: Citybee
Noch im Frühling 2021 sah ich in Florenz dieses Logo, das wohl schon Jahre überdauerte und die Betreiber noch keinen Grund sahen, es zu ändern.
Ruhe bewahren.
Nichts verteufeln.
Aber sensibler werden, die eigene Geschichte und die von Kaffeeunternehmen, immer wieder von Neuem betrachten und sich diese zwei einfachen Fragen stellen zum Kolonialismus-Schnell-Check:
Wir müssen regelmässig die eigene Geschichte durchleuchten und immer im Hinterkopf haben, ob unsere Denkweise von alten Mustern geprägt ist. Kaffee hätte sich ohne die europäische Expansionspolitik wohl anders entwickelt. Jetzt liegt es an uns, mit einem ehrlichen Blick auf die Vergangenheit, die Zukunft des Kaffees besser zu gestalten.
Coffee & Colonialism, Erika Koss
Decolonizing Coffee, Jonathan Morris
Kolonialismus, Jürgen Osterhammel
Stuart McCook, Coffee is not forever
Alle Fotos in schwarz-weiss: https://digital.ucdavis.edu/search/forsyth/%5B%5D//10/
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
3 Kommentare
LG
Nathanael
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