Gute Milchschäumer sind interessant! Wir wollten wissen: ist der DREO BaristaMaker Milk Frother gut? Denn wenn ja, dann öffnen sich unzählige Einsatzzwecke für das Zubereiten von Cappuccino mit Latte Art.
Vielleicht habt ihr Zuhause einen manuellen Espresso Brüher wie die Flair, die 9Bar oder eine Picopresso? Wer stand nicht schon einmal frustriert davor und wollte einen Cappuccino für die beste Freundin machen? Vielleicht habt ihr auch einen Einkreiser wie die Quick Mill Carola, weil ihr selbst keine Milch trinkt? Der DREO könnte Abhilfe leisten. Und selbst neben der Mokkakanne könnte der DREO Milchschäumer eine gute Figur machen, wenn… ja wenn der Milchschaum funktioniert.
Der DREO hat im wesentlichen zwei Haupteinsatzgebiete, wobei nur eines für uns interessant ist. Er kann Milch und Milchalternativen Schäumen und er kann Milch erhitzen und mischen. Mischen und erhitzen ist zum Beispiel für das Zubereiten von heißem Kakao gedacht. Das praktische an DREO ist, dass die Milch nicht anbrennt, weil sie ständig gerührt wird.
Für uns ist jedoch vor allem die Milchschaumfunktion interessant, die auf der linken Seite des BaristaMakers eingestellt werden kann. Es wird zwischen vier Schaumstufen unterschieden:
Während Dick, Cappuccino, Latte und Flat White in absteigender Reihenfolge immer dünneren Schaum produzieren, ermöglicht “kalt” euch das Schäumen von kaltem Schaum, der eine luftige und nicht Latte Art-fähige Textur aufweist.
Es gibt kein Patentrezept für den Einsatz der Schaumdicke. Grundsätzlich können wir sagen, dass alle Stufen exzellenten Mikroschaum herstellen. Dieser ist sehr seidig und cremig und glänzt mit einer geschlossenen Oberfläche, wenn als Cappuccino oder Flat White gegossen. Die Qualität des Milchschaums ist exzellent.
Je nach Milchwahl und Milchmenge empfehlen wir unterschiedliche Stufen des Schäumens. Das müsst ihr zwingender Weise mit eurer eigenen Milch oder Milchalternative selbst ausprobieren.
Grundsätzlich können wir sagen, dass bei größeren Milchmengen über 200ml festere Milchschäumung (Cappuccino oder Thick) für uns besser funktioniert hat. Auch bei Hafermilch sind wir auf dickere Schäumstufen gegangen.
Bei einer Menge von 150ml Kuhmilch geschäumt mit Cappuccino Stufe war der Schaum dagegen fast zu dickflüssig und wir würden raten, eher weniger Stark zu schäumen.
Eine Liste mit guter Hafermilch findet ihr hier.
Grundsätzlich können laut Hersteller folgende Michlalternativen geschäumt werden:
Nach ausgiebigen Tests kommen wir zu dem Fazit, dass die Milch stabil auf 64 bis 67 Grad erwärmt wird. Aus unserer Sicht ist das an der oberen Grenze dessen, was wir empfehlen. Eine solche Temperatur ist nicht zu heiß; manchmal kippt geschäumte Milch bei Temperaturen über 65 Grad jedoch schon leicht in einen etwas trockenen Geschmack und verliert dadurch etwas Süße.
Wichtig ist uns dabei zu betonen, dass wir vermutlich das erste DREO Gerät mit Shuko-Stecker und einer Spannung von 220/230 Volt für den europäischen Markt getestet haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Gerät hier noch leicht nachkalibriert werden kann.
Unser YouTube Testkollege Aramse hat den DREO BaristaMaker mit 120 Volt für den amerikanischen Markt getestet und fand etwas zu niedrige Temperaturen vor. Wir sind gespannt wie der DREO funktioniert, wenn er auch in Europa ausgerollt wird.
Im Moment würden wir dazu raten, den mitgelieferten Deckel nicht zu schließen, da der DREO dann noch weitere zwei bis drei Grad höher heizt. Auch sollte die Milchkanne nach dem Erhitzen direkt von der Heizplatte genommen werden.
Der DREO ist derzeit noch nicht in Europa verfüghbar, kann aber via Amazon* vorbestellt werden.
Der DREO hat uns überwiegend überzeugt. Das einzige Manko ist die langsame Schäumzeit, verglichen mit einer klassischen Espressomaschine. 3:30 bis 3:45 Minuten fallen für das Erhitzen und Schäumen zu Buche.
Dem gegenüber steht aber, dass die Espressomaschinen selbst erst aufheizen müssen. Starten wir also den DREO BaristaMaker parallel zum Vorbereitungsprozess bei Brühen mit der Flair oder nach 4 Minuten Brühzeit mit der 9Bar, so ist unser Milchschaum vermutlich fertig, wenn der Espresso in der Tasse ist.
Wer das Gießen und selber Schäumen von Latte Art und Cappuccino lernen möchte, ist in unseren Latte Art Schulungen richtig!
Dennoch schreiben wir uns auf den Wunschzettel, eine etwas schnellere Schäumzeit. Diese kommt aber ganz nach unten auf die Liste. Nach oben schreiben wir, dass wir gerne die Temperatur beim Milchschäumen einstellen wollen. So schwer kann das nicht mehr sein. Die Funktion ist für den Mixmodus bereits in der DREO implementiert. Wenn das nun auch noch für die Schäumfähigkeit angewendet wird, dann wäre das ein Traum.
Die Reinigung des DREO BaristaMakers ist einfach und praktisch. Die abnehmbare Kanne, die übrigens theoretisch auch nutzbar wäre um damit zu Latte Art zu gießen, kann abgenommen und per Spülmaschine gewaschen werden. Das ist schon sehr praktisch. Das gleiche gilt für die anderen Teile wie den Impeller-Aufsatz für Mikroschaum sowie den Scheibenaufsatz für "Bauschaum".
Da der Griff integrierten Kanne relativ klobig ist und auch der Auslauf zu wenig geführt, haben wir für das Gießen von Latte Art eigene Kannen verwendet. Unser Barista-Trainer Michel Indelicato hat eine eigene Kanne entwickelt, die er in unseren Tests verwendet hat.
Der Stromverbrauch der DREO liegt bei 0,0239 kWh für das Erwärmen von 240 ml Milch. Somit liegt er in der Regel über dem Messwert für das Milchschäumen mit einer Siebträgermaschine (San Remo YOU: 0,0213kWh, Ascaso Steel Duo PID: 0,0118 kWh). Betrachtet man jedoch das Aufheizen mit, liegt der Stromverbrauch von Espressomaschinen weit über dem DREO. (San Remo YOU: 0,2431kWh, Ascaso Steel Duo PID: 0,06612 kWh). Aber natürlich wollen wir nicht nur heiße Milch sondern Cappuccino trinken. Hier wäre die sparsamste Kombination: Dampfboiler der Maschine abschalten und Milch mit DREO schäumen.
Vergleichen wir Dualboiler, Zweikreisern oder Thermoblocks mit dem DREO, ist das Erwärmen der Milch mit einem Milchschäumer effizienter als das erhitzen des Dampfboilers.
Wir haben einen sehr positiven Eindruck vom DREO Milchschäumer. Vor allem das Ergebnis, der Milchschaum ist wirklich exzellent und setzt eurer Latte Art keine Grenzen!
Ja, der Schäumprozess dauert. Aber wenn in der Zeit der Espresso vorbereitet oder die Espressomaschine aufgewärmt wird, erscheint uns das kein wirkliches Hindernis.
Wünschenswert wäre eine regulierbare Temperatureinstellung beim Milchschäumen. Etwas kälter geschäumter Schaum ist oft Süßer und passt gut zu vielen Kaffees!
Die Spülmaschinen-Reinigungsmöglichkeit gefällt uns sehr gut. Die abnehmbare Kanne ist dagegen etwas klobig, wie auch der gesamte Schäumer mit Maßen von 13,5 cm in der Breite und 24,5 cm in der Höhe eher groß gestaltet ist.
Ähnlich sperrig ist auch der Name, der im englischen Original DREO BaristaMaker Milk Frother lautet. Die Kurzform passt aber ja auch gut. Wir werden unseren Milchschäumer einfach liebevoll DREO nennen.
Wie immer haben wir auch dieses Testgerät gekauft und zwar direkt in den USA. Mittlerweile kann DREO über Amazon vorbestellt werden. Eine Auslieferung in Europa ist laut Hersteller noch dieses Jahr geplant.
Achtung, achtet auf jeden Fall darauf, dass ihr eine Variante für Europ mit 230 V und Wechselstrom bestellt.
* Es handelt sich um einen Provisionslink. Wenn ihr über diesen Link den DREO bestellt. kostet es euch nicht mehr. Wir erhalten jedoch eine kleine Provision, die wir wieder in Testmaterial stecken.
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
3 Kommentare
Nun gestern und heute getestet und bin grundsätzlich mit dem Schäumen vollständig zufrieden.
Leider habe ich folgenden Problem:
Bei der Automatik „milk alf&half und hot cappuccino“ komme ich auf eine maximale Temperatur von 53,9°C!
Das bei kühlschrankkalter Milch und geschlossenen Deckel der Dreo.
Der manuelle Versuch mit eingestellten 65°C landete bei knapp über 64°C, also perfekte Punktlandung.
Soll das so oder deutet es auf einen defekt hin?
Danke und Grüße
Florian
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