Die Maro Model 1 ist auf den ersten und zweiten Blick eine hoch spannende und innovative Espressomaschine. Maro wird von zwei jungen Thüringern entwickelt, die ihre Wunsch-Espressomaschine auf dem Markt nicht fanden und sie deshalb selbst entwickelten.
Und so sehr die Geschichte auch kitschig klingen mag: mit Maro Model 1 haben Max Grimm und Robin Kuprat nicht irgendeine Espressomaschine vorgestellt, sondern die in vielerlei Hinsicht beste Espressomaschine, die derzeit auf dem Markt verfügbar ist.
Das verdankt die Maro einem ausgeklügelten Zusammenspiel von Hardware und Software sowie einer unabhängigen und innovativen Denke der Gründer, die nicht den Altlasten der Branche folgt. Die Maro nutzt moderne Sensorik, schnelle Heizelemente und smarte Algorithmen, um den perfekten Espresso zu brühen. Die Maro ist das Gegenteil einer traditionellen Espressomaschine mit Kessel.
Die in vielerlei Hinsicht beste Espressomaschine auf dem Markt? Wir wagen uns zu dieser Aussage nicht von ungefähr. Wir haben über 70 verschiedene Espressomaschinen-Modelle getestet und mit mehr als tausend Maschinen von Home Baristas in unseren Kursen gearbeitet.
Damit hier nicht der Eindruck entsteht, wir würden bluffen.
In Sachen Espressopotential erreicht sie in unserem Test 14 von 15 Punkte, dank der Möglichkeit mit Fließgeschwindigkeitsprofilen und Druckprofilen zu arbeiten. Mit dieser Funktion kann die Maro auch die Brühperfomance anderer Espressomaschinen-Typen wie eine Hebelmaschine emulieren.
Mit dieser Kurzzusammenfassung steigen wir in den Test von Maro Model 1 ein. Denn leider gilt auch für die Maro und trotz der Anfangslorbeeren: es glänzt nicht alles, auch wenn viele Testkriterien gut und sehr gut erfüllt werden.
Im Rahmen des Swiss Coffee Festivals im September 2023 konnten wir die Maro Espressomaschine erstmals ausprobieren und mit den beiden Gründern Max Grimm und Robin Kuprat ein Gespräch führen.
Im April 2024 haben wir dann unser Maro Model 1 erhalten. Wie immer und wie bei jeder Maschine, haben wir die Espressomaschine von Maro gekauft.(1) Wir haben die Maro im Crowdfunding erstanden und dafür 3.999 Euro bezahlt. Heute kostet die Maschine 4.999 Euro. Seitdem haben wir die Maro genau unter die Lupe genommen.
Bei den ersten Tests der Maro im April 2024, haben wir eine sehr gute Maschine vorgefunden. Schon zum damaligen Zeitpunkt hat die Maro sich im Top-Feld der am Markt verfügbaren Espressomaschinen platziert. Wer die Maschine gekauft hat, wird das bestätigen. Ebenso können aber viele Käufer berichten, dass es auch noch Kinderkrankheiten oder Verbesserungspotential gab. Nur wenige davon waren auf der Hardwareseite zu verorten. Softwareseitig wurden seitdem jedoch noch Schritte gemacht.
Das ist möglich, weil die Maschine im Netz hängt und so verbesserte Steuerungen, Änderungen an der Menüführung, optimierte Heizintervalle im Espresso-Bezug und einiges mehr aus der Entfernung auf die Maros aufgespielt werden können.
Die ersten 50 Maro-Eigentümer haben Feedback gegeben und Robin und Max haben zugehört und geliefert. Und auch wir haben den beiden regelmäßig und bis zuletzt Rückmeldungen gegeben und sie haben unsere Inputs in die Maschine einfließen lassen.
Wir haben uns bewusst dafür entschieden, uns mit dem Test der Maro Zeit zu lassen. Einerseits, weil die Maschine sehr komplex ist und wir sie gesamthaft prüfen wollten. Andererseits, weil den beiden jungen Gründern den Raum geben wollten, ihre Maschine zur Reife zu bringen und auch die Luft, Verbesserungen vorzunehmen. Ja, auch ein Test der Maro im Frühjahr 2024 hätte schon sehr gut abgeschlossen. Aber in Rücksprache mit den beiden haben wir dennoch die Veröffentlichung des Tests auf das Ende des Jahres gelegt.
Manch einer mag uns dafür kritisieren, dass wir vor diesem Test eng mit dem Hersteller im Kontakt standen und nun vermeintlich nicht neutral testen können. Dazu will ich einige Dinge anmerken, bevor wir endlich in den Test eintauchen:
Unser Ziel mit all’ unseren Videos und Tests ist es, sehr gute Espressomaschinen auf dem Markt zu finden, damit ihr guten Espresso machen könnt. Wenn ein Hersteller bereit ist zuzuhören und unsere Feedbacks zu integrieren, dann ist das für uns zielführend. Die meisten hören uns aber erst nach einem Test zu oder wollen uns nur für Marketingzwecke einspannen. Da machen wir nicht mit. Die Maro ist aufgrund der softwareseitigen Updatemöglichkeit über das Netz jederzeit und einfach weiterentwickelbar. Diese technische Möglichkeit sowie der angenehme Austausch mit Max und Robin hat uns Freude gemacht.
Bei komplexen Maschinen wie der Maro, der Decent, der Unica oder der Roxy, ist es für uns gar nicht möglich einen Test zu erstellen, ohne Austausch mit den Herstellern zu haben. Wenn das direkt mit den Entwicklern möglich ist, machen wir das. Wenn wir am Marketing hängen bleiben, wie bei manchen größeren Unternehmen, dann winken wir ab.
Wir testen die Maschine auf der Basis von messbaren Erkenntnissen und Eindrücken, die durch unsere Erfahrungen als Maschinentester geprägt sind. Diese teilen wir transparent und deutlich mit, auch bei der Maro. Wir benennen die guten und die schlechten oder weniger guten Funktionen, wie ihr im Test sehen werdet.
Maro hat zu keiner Zeit versucht, Einfluss auf unseren Test zu nehmen. Sie haben im Vorhinein keine Einsicht in unser Video oder diesen Testbericht. Es ist kein Geld von Maro an uns geflossen.
Maro Model 1 ist aus einem hochwertigen Materialmix hergestellt. Das Gehäuse besteht aus HIMACS®, einem mineralischen Werkstoff, der für seine Langlebigkeit, Hygiene und Kratzfestigkeit bekannt ist. Es handelt sich dabei um Aluminiumhydroxid, Acryl und Pigmente. Dieses Material wird häufig im Luxus-Innenausbau verwendet und bietet eine elegante Oberfläche, die steinähnlich wirkt. Die Oberfläche ist glatt, wirkt aber nicht kalt, hat keine Poren und ist damit auch pflegeleicht. Die Verwendung von diesem Werkstoff ist ein interessanter Move von Maro. Wir kennen keine andere Espressomaschine, die auf dieses Material setzt.
Wir messen bei der Maro eine Höhe von 38,5 cm, eine Breite von 30 cm und eine Tiefe von 33,1 cm. Mit Siebträger kommen wir auf 44 cm. Das Gewicht liegt bei 22,6 Kilogramm. Der Abstand zwischen Siebträgerauslauf und Tropfschalenabdeckung ist 8,9 cm.
Wir bewerten die Wertigkeit der Maschinen mit 8,5 von 10 Punkten. Die Materialwahl ist hochwertig, die Verarbeitung gut bis sehr gut. Die Dicke der Materialien (Tropfblech) sowie der Korpus und die Tassenablage sind edel. Das äußert sich auch in der haptischen Wahrnehmung der Materialien sowie der Nutzung. Spaltmaße sind bei dieser Maschine ein Fremdwort. Abzüge gibt es für die scharfen Kanten im inneren im Bereich der Tropfschale und des Wassertanks sowie der Wassertankabdeckung.
Läuft die Maschine? Diese Frage haben wir uns nicht nur gestellt, wenn um uns herum eine Geräuschkulisse im Raum war. Diese Fragen haben wir uns sogar gestellt, wenn wir Espresso bezogen und dabei eine Unterhaltung führten. Ja, man muss bei der Maro aktiv hinhören, um sie während des Brühvorgangs zu hören.
Die Rotationspumpe ist nicht nur extrem leise, auch die Aufhängung und Stabilität in der Maschine sorgen dafür, dass die gesamte Maschine beim Brühen schnurrt. Wir messen 48,8 Dezibel und damit den niedrigsten Wert, den wir bisher bei einer Espressomaschine gemessen haben. 5 von 5 möglichen Punkten stehen für die Lautstärke im Testprotokoll.
Die Maro Model 1 wird mit einem Siebträger mit doppeltem Auslauf sowie einem bodenlosen Siebträger ausgeliefert. Diese Siebträger sind aus Edelstahl mit Nussholzgriff. Ein IMS Competiton 1er- sowie 2er-Sieb sind ebenfalls im Lieferumfang. Der mitgelieferte Tamper ist ebenfalls aus Edelstahl und ist mit einem Griff des gleichen Nussholzes ausgerüstet. Er schließt bündig mit dem mitgeliefertem Sieb ab. Wir messen einen Abstand von 0,65 mm zwischen Sieb und Tamperbase.
Der Tamper hat noch eine zusätzliche Funktion. Der Deckel des Griffes ist gleichzeitig auch ein eingelassener Sechskant, mit dem Links an der Maschine der Wassereinsaugmechanismus des Wassertankes angehoben werden kann.
Zusätzlich im Lieferumfang ist ein Reinigungskit mit Blindsieb, Fettlöser, Milchreiniger und Entkalker.
Das Zubehör ist gut und hochwertig. Es ist das dabei, was sinnvoll und notwendig ist und dieses Material hat gute Qualität. Maro geht aber nirgendwo die extra Meile, die wir bei einem anderen Hersteller in der höchsten Preiskategorie gesehen haben. Deshalb bewerten wir das Zubehör mit 4 von 5 Punkten.
Die Maro ist eine der komplexesten Espressomaschinen auf dem Markt, was ihre Steuerungsmöglichkeit angeht. Gleichzeitig ist sie die vielleicht am einfachsten zu bedienende Espressomaschine und erlaubt Menschen, die noch nie vor einer Espressomaschine standen, sehr guten Kaffee zu machen.
Dieser Spagat ist abenteuerlich und beachtlich. Ihr entscheidet, auf welchem Level ihr mit der Maro Model 1 einsteigt und welchen Weg ihr mit ihr beschreiten wollt.
Zahlreiche Shortcuts machen die Bedienung ebenfalls einfacher. Mit einem doppelten Druck auf die Spültaste beginnt diese sofort für eine einstellbare Zeit die Dusche zu spülen. Mit einem einfachen Druck öffnet die Taste dagegen das Auswahlfenster, welches das Rückspülen und Reinigungsprogramm erschließt.
Die definierten Rezepte können je Röster und Kaffee abgelegt werden und die Brühkurven, die sich je nach Art des Modus in der Komplexität unterscheiden, können später überprüft werden.
Auch hier gefällt uns, wie die Maro dem Home Barista ein Angebot macht, ohne zu überfordern. Die Anzeige der Brühung macht deutlich, wie viel Wasser geflossen ist und ob der Smartprofiler angegangen ist. Die Botschaft ist aber nicht aufdringlich, sondern als Möglichkeit präsentiert. Wer will, kann mit der Maro eine Lernreise beginnen und seine Fähigkeiten als Home Barista verbessern.
Die Maro macht kein Versprechen, dass da ein Barista in der Maschine wartet. Die Arbeit mit ihr fühlt sich aber so an, als ob ein Barista-Coach mit Rat und Orientierung zur Seite steht.
Für dieses Gesamtpaket an Bedienungsmöglichkeiten, mit einem sehr responsiven Display und mehr als nur den wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten, verdient die Maschine die volle Punktzahl.
Allerdings ist in der aktuellen Version keine Last Shot Funktion integriert. Eine solche erlaubt, dass ein Espressobezug noch fertiggestellt werden kann, auch wenn der Wassertanksensor Leerstand meldet. Auch fehlt uns die Möglichkeit einer Wasserfilteroption im Tank, weshalb wir die Bedienung mit 9 von 10 Punkten bewerten.
Nach 4 Minuten zeigt die Maro Espressomaschine an, dass sie aufgeheizt ist. Das ist einer der schnellsten Werte von hochwertigen Espressomaschinen. Einige günstige Thermoblocks halten hier mit, fallen dann aber in diversen anderen Testbereichen durch. Die meisten Espressomaschinen mit Boiler benötigen 20 Minuten und mehr, um wirklich voll aufzuheizen und damit eine konstante Temperatur zu erreichen. Es gibt wenige Ausnahmen mit kleinen Boilern und Heizzeiten von 15 Minuten und noch weniger Maschinen, die unter 10 Minuten das Temperaturziel erreichen. Wir testen das mit einem ausgeklügelten und genau definierten System bei allen Espressomaschinen gleich.
Maro Model 1 erreicht diese Aufheizzeit, weil die Maschine nur die notwendige Wassermenge mit einem sogenannten Dickfilmheizer (englisch Fast Through Heater; FTH) erwärmt. Heizen mit dem Dickfilmheizer ähnelt dem Prinzip des Thermoblocks, welches wir von Kapselkaffeemaschinen oder Filterkaffeemaschinen kennen. Der DH lässt sich allerdings genauer und schneller regulieren. Zusätzlich erwärmt die Maro den Brühkopf per Heizpatrone, um damit auch den Siebträger zu erwärmen. Siebträger hängen bei allen Systemen den Heizelementen in der Maschine hinterher. Er sollte aber ebenfalls erwärmt werden, um in der Brühung nicht zu viel Temperatur des Wassers aufzunehmen und so die Brühtemperatur zu reduzieren.
Die schnellste Aufheizzeit ist aber ohne eine gute Temperaturkonstanz wertlos, die wir im folgenden Kapitel durchleuchten werden. Vorweg aber schon einmal: Auch die Temperaturkonstanz der Maro sucht ihresgleichen und ist in dieser Kombination ungeschlagen.
Mit Maro Model 1 erfüllen sich unsere Wünsche! Wir müssen unsere Uhr und unseren Tagesrhythmus nicht mehr der Espressomaschine anpassen und die Maschine 20 bis 40 Minuten vor dem Espressobezug starten (was für Faema E61 Modelle oft der Fall ist). Stattdessen können wir uns spontan entscheiden, ob wir in 4 Minuten einen Espresso wollen! Das ist ein Quantensprung! Und doch: Wir bewerten die Aufheizzeit der Maro “nur” mit 9 von 10 Punkten. Das liegt daran, dass die Espressomaschine eine ganze Minute bootet und erst dann mit dem Heizen beginnt. Die eigentlich Heizzeit beträgt rund 3 Minuten. Wenn die Maro hier noch optimiert wird, dann kann sie ganz nach vorne stoßen und zur Zuriga aufschließen. Die heizt noch ein wenig schneller auf, ist dann allerdings auch nicht so temperaturkonstant wie die Maro.
Anschnallen für Superlative. Ohne viele Vorbemerkungen halten wir fest: Maro Model 1 gehört zu den besten 3 Espressomaschinen in Sachen Temperaturkonstanz und Präzision. In vielerlei Hinsicht ist sie sogar die präziseste Maschine im Markt über alle Preisklassen und über alle bisher von uns gemessenen Espressomaschinen.
Zur Überprüfung der Temperaturkonstanz messen wir bei allen Espressomaschinen zwei Testreihen. Das KM Protokoll zielt darauf ab, ein realistisches Szenario Zuhause abzufahren. Direkt nach der ermittelten Aufheizzeit, bei der Maro also 4 Minuten, messen wir 5 Bezüge im Abstand von einer Minute. Dabei untersuchen wir die Standardabweichung, die Konstanz im Bezug und die Temperaturdifferenz im Bezug. Anschließend messen wir das WBC Protokoll, welches normalerweise für den Test von Gastromaschinen verwendet wird. Dabei geht es um die Konstanz der Maschine unter Hochleistung.
Im KM Protokoll kommt die Maro Espressomaschine auf eine Standardabweichung von 0,516 Grad. Damit liegt sie knapp hinter der Dalla Corte Mina (0,43) sowie Dalla Corte Studio (0,51) sowie hinte der Sanremo You (0,34). All diese Espressomaschinen benötigen aber länger als 12 Minuten (Studio) zum Aufheizen (3). Die Maro liefert diesen Wert nach 4 Minuten. Untersucht wird von uns standardmäßig der Vergleich des Bezugs von Sekunde 4 bis 25. Schauen wir die Bezüge von Sekunde 9 bis 25 an, übernimmt die Maro die Top-Position.
Und auch im WBC Protokoll, welches in der Regel für die Überprüfung von Espressomaschinen für den Einsatz an Barista-Weltmeisterschaften verwendet wird, überzeugt die Maro. Wir messen 0,79 Grad Standardabweichung über alle 14 Bezüge und damit eine sehr hohe Konstanz zwischen den Bezügen. Für das WBC Protokoll werden Espressomaschinen eine Stunde angelassen, um ein thermisches Gleichgewicht sowie eine Durchheizung zu erzielen. Das widerspricht im Prinzip der Maro, die ja aufgrund der kurzen Aufheizzeit gar nicht angeschaltet bleiben muss.
Übrigens: wenn die Maschine einmal an ist und länger nicht verwendet wird, schaltet sie in einen Eco-Modus. Aus dem Eco-Modus ist die Maschine in kürzester Zeit wieder aktiviert und einsatzbereit.
Eine weitere Stärke des Dickfilmheizers gegenüber Boiler-Espressomaschinen ist die flexible Temperaturverstellbarkeit. Bei Boiler-Maschinen wird immer das gesamte Kesselwasser auf eine Temperatur gebracht, bei Dickfilmheizern nur die Brühwassermenge des jeweiligen Bezugs. Das Aufheizen von Masse gehört nicht zum Konzept dieser Maschinen. Sie können also beim nächsten Bezug auch deutlich niedrigere oder höhere Temperaturen fahren. Schnelles Wechseln zwischen den Temperaturen ist damit kein Problem. Wer schnell um mehr als 10 Grad mit den Temperaturen nach unten möchte, sollte bei der Maro den Siebträger mit kaltem Wasser kühlen. Dieser sowie die Brühgruppe tragen noch die Temperatur der letzten Bezüge in sich.
Die Maro gehört in Sachen Temperaturkonstanz zu den drei besten Espressomaschinen, die wir bisher getestet haben. Da sie diese Konstanz bereits nach 4 Minuten zur Verfügung stellt und einen schnellen Wechsel zwischen den Temperaturen erlaubt, bewerten wir sie mit dem Höchstwert von 15 von 15 Punkten. Festzuhalten ist noch, dass wir bei der Maro kein Offset festgestellt haben.
Die größte Schwäche der aktuellen Maro ist die Mengengenauigkeit. Die Maro bietet die Möglichkeit, eine genaue Auslaufmenge im Display zu definieren. Sie sieht also eine Volumetrik vor. Diese wird jedoch nicht genau durch ein Flowmeter gemessen, sondern errechnet. Und hier liegt der Teufel im Detail bzw. in der Genauigkeit. Genau genommen ist zu sagen, dass ein Flowmeter im Kaltwasser-Bereich den Durchfluss misst. Zusätzlich sitzt ein Drucksensor in der Brühgruppe, der den effektiven Druck erfasst. Aus diesen Daten errechnet die Maro die Ausgabewassermenge.
Vor allem bei individuellen Profilen, die von einem Standardbezug abweichen, schwanken auch die Mengen deutlicher. Während wir im Explorer-Modus immer mal wieder auf 2 Gramm Abweichung in der Ausgabemenge und somit in der Tasse kommen, sind es bei aufwendigen Profilen mit Druck- und Flusssteuerung auch schon mal 3 bis 5 Gramm auf einen doppelten Bezug. Das ist natürlich deutlich zu viel. Hier hat die Maro Nachholbedarf und hat diesen auch angekündigt. In diesem Jahr soll unter anderem eine Schnittstelle mit Bluetooth Waage angeboten werden. Hardwareseitig ist diese schon in der Maschine vorgesehen. Es fehlt also “nur noch” die Programmierung und Umsetzung.
Wir würden uns eine Möglichkeit wünschen, der Maschine genaues Feedback zu geben, wie viel Output wir in der Tasse gewogen haben. So könnten wir die Maschine mit häufig von uns verwendeten Kaffees trainieren. Denn es sind neben den Profilen vor allem die unterschiedlichen Kaffees und Röstungen, welche die Volumengenauigkeit zu beinflussen scheint.
Hier ist noch viel Luft nach oben. In der heutigen Umsetzung finden wir die Volumetrik nur im Explorermodus ausreichend genau. Vor allem für den Extremmodus empfehlen wir die Verwendung einer Waage und manuelles Stoppen.
Da die Maro bei unterschiedlichen Kaffees teilweise deutlich an der Zielausgabemenge vorbei brüht, führt das in der Nutzung der Funktion zu einer starken Unsicherheit. Es bleibt unklar, ob bei einem Bezug die Ausgabemenge auch der Zielmenge entspricht. Wir bewerten die Volumetrik in der heutigen Form mit 4 von 10 Punkten. Die verwendete Hardware sollte jedoch die Möglichkeit bieten, diesen Wert zu überarbeiten, zumal die Ausgabe von Milliliter pro Sekunde präzise ist. Wir gehen davon aus, dass sich die Volumetrik durch ein Softwareupdate oder spätestens mit der Integrationsmöglichkeit einer Waage verbessern lässt.
In 30 bis 35 Sekunden lässt sich mit der Maro eine 0,6er Kanne für zwei Cappuccini Milch schäumen. Nach einer kurzen Kondenswasserausgabe beginnt die Espressomaschine zügig Dampfkraft zu entwickeln. Die Kraft liegt auf voller Leistung im oberen Mittelfeld der heimischen Espressomaschinen, lässt sich auf Wunsch aber sehr einfach und schnell nach unten regulieren. Dafür ist wiederum der kraftvolle 2300 Watt Dickfilmheizer verantwortlich, der schnelles Umstellen ermöglicht. Auffällig ist auch, dass die Maro selbst beim Brühen von mehreren Milchkannen hintereinander nicht auffällig an Leistung nachlässt. Das liegt daran, dass die Maschine von keiner Wärmespeicherkapazität abhängt, sondern den Dampf beim Schäumen erzeugt. Damit hat die Maschine auch vielen Siebträgermaschinen mit kleinen Boilern gegenüber Vorteile.
Die Dampflanze bleibt dank Cool-Touch während dem Schäumvorgang in einer angenehmen Temperatur zum berühren. Wir haben den Test mit der ursprünglichen Dampflanzenspitze sowie einem Prototyp vorgenommen. Der Prototyp entwickelt noch einmal mehr Drall und bringt die Milch in der Kanne besser in Bewegung. Da er mit den kommenden Modellen ausgeliefert werden soll, bewerten wir die Maschine auf dieser Basis und kommen zu einer Schäumfähigkeit von 8 von 10 Punkten.
Es ist nicht möglich, mit der Maro parallel zu Brühen und zu Schäumen. Es ist jedoch möglich, unmittelbar nach dem Brühen mit dem Schäumen zu beginnen. Für das Zubereiten von Milchschaum Zuhause oder auch in kleineren Büros ist das jedoch nicht notwendig. Wir bewerten die Möglichkeit des parallelen Schäumens und Brühens als Kriterium im Bereich der “Cateringfähigkeit” einer Espressomaschine.
Wer begeistert Kaffee Zuhause brüht, sieht sich schnell beim nächsten Schulfest oder dem Fußballturnier des Nachwuchses am Kaffeestand. Ist die Maro die richtige Espressomaschine dafür? Es kommt drauf an! Im Wesentlichen hängt das davon ab, wie viele Menschen parallel Kaffee wollen und wie hoch der Bedarf an Milchmischgetränken ist.
Die Maro wird nicht in die Knie gehen, denn die Temperaturkonstanz in der Espressobrühung sowie die Dampfleistung erlaubt auch viele Brühungen hintereinander. Problematisch ist aber für den hohen Durchsatz, dass Schäumen und Brühen nicht parallel möglich ist. Auch wird schnell Thema, dass der Wassertank nicht beim Brühen befüllt werden kann, was bei vielen Maschinen mit in die Tassenablage eingelassenem Wassertank möglich ist. Bei der Tropfschale ist ebenfalls kein Abwasserschlauch vorgesehen, wie zum Wassertank kein Wasseranschluss. Während die Maschine also im Prinzip die Kraft hat, schränken diese Umstände die Leistungsfähigkeit ein.
Eine gute Volumetrik ist für uns ebenfalls wichtig für den Cateringeinsatz, da mühseliges wiegen der Bezüge zu viel Zeit kostet. Dass die Volumetrik keine Stärke der Maschine ist, das haben wir bereits ausgeführt.
Eine Randnotiz, die nicht unmittelbar Einfluss auf die Perfomance hat, aber uns beim Catering-Einsatz mit der Maro aufgefallen ist: die Maschine ist ZU LEISE. Was in jedem anderen Umfeld wünschenswert ist, ist bei einer lauten Messe oder Veranstaltung gewöhnungsbedürftig. Da die Maschine nicht unmittelbar nach dem Bezugsstart startet und kein akustisches Feedback gibt, waren wir einige Male unsicher, ob die Maschine brüht.
Aus unserer Sicht hat die Maro andere Stärken als den Cateringeinsatz. Sie ist dafür geeignet, hat jedoch einige Nachteile im tatsächlichen Einsatz. Wir bewerten die Cateringfähigkeit mit 3 von 10 Punkten und würden Espressomaschinen mit großem Boiler, Wasseranschluss und Abwasserschlauch vorziehen. (4)
Das Zusammenspiel aus schneller Aufheizzeit und präziser Energie zu Wärmeübertragung führt dazu, dass Maro Model 1 sehr wenig Energie verbraucht. Sie heizt nicht, wie so viele Boiler-Espressomaschinen, den Raum mit auf. Sie muss nicht 500 ml bis 1,5 Liter Wasser erhitzen, um anschließend 80 ml davon zu verwenden. Stattdessen wird nach vier Minuten jenes Wasser erwärmt, welches für den nächsten doppelten Espresso gebraucht wird.
Wir messen bei fünf doppelten Espressobezügen inklusive Aufheizzeit 0,06 kWh. Zum Vergleich: ein Thermoblock mit geringem Stromverbrauch wie die Ascaso Steel Duo PID Plus benötigt dafür mit 0,12 kWh fast den doppelten Wert. Eine Zweikreiser Espressomaschine wie die Lelit Mara X benötigt 0,28 kWh, also 4,5 Mal so viel und bei der La Marzocco Linea Mini R landen wir bei 0,38 kWh (Dampfboiler an, da sonst nicht temperaturkonstant). Besser als die Maro ist die Zuriga, die nur 0,058 kWh benötigt.
Besonders zeigt sich der geringe Stromverbrauch, wenn wir das zusätzliche Schäumen von Milch für Cappuccino und co. anschauen. Die Maro benötigt für das Aufheizen und Zubereiten von zwei Cappuccinos 0,0568 kWh. Die Ascaso Steel DUO Pid Plus landet bei 0,24 kWh und die Linea Mini bei 0,579 kWh!
Maro Model 1 gehört in Sachen Energieeffizienz zu den besten Maschinen und erreicht 10 von 10 möglichen Punkten.
Wir haben großartige Espressos aus der Maro getrunken. Sei es im Explorer-, Expert- oder Extrem-Modus, sie alle liefern alles, was eine Espresssomaschine braucht, um ausgezeichneten Espresso zubereiten zu können. Die verschiedenen Modi sind das richtige Gegenüber für alle Erfahrungslevel. Die Bedienoberfläche leistet dazu im Zusammenspiel mit der hochpräzisen Technik die Voraussetzung.
Die präzise Sensorik im Brühkopf messen Druck und Temperatur dort, wo es Sinn macht. Die Steuerung der Pumpe ist so präzise, dass Fließgeschwindigkeiten von 1 ml bis 8 ml im Extrem-Modus abgerufen werden können und auch geliefert werden können.
Jede beliebige Preinfusionszeit bei frei wählbarem Druck und Fluss ist mit der Maro programmierbar. Uns ist kein Espresso-Szenario eingefallen, das mit der Maro nicht umsetzbar wäre. Vom Blooming Shot zum Turbo Shot über die Simulation eines Handhebelmaschinen-Bezugs - das geht ebenso wie der Kaffeemacher Lungo oder ein Allongé.
Die Brühwasserausgabe der Dusche der Maro ist sehr gleichmäßig, dank einer ausgeklügelten Verteilungskonstruktion die Maro für ein Patent angemeldet hat. Auch die mitgelieferten IMS Siebe sind hochwertig und bieten alles, was es für einen guten Espresso braucht.
Mit der Maro kann der Espresso-Einsteiger wie der fortgeschrittene Home Barista alles aus dem Röstkaffee abrufen, was angelegt ist. Es gibt keine Grenzen, in den uns bekannten Sphären. Weil dem so ist, bewerten wir das Espressopotential der Maro Espressomaschine mit 14 von 15 Punkten.
Wir haben auch hier die Volumetrik nicht erneut in die Bewertung einfließen lassen. Diese wurde bereits in dem entsprechenden Kapitel abgewertet und soll nicht doppelt bestraft werden. Um das “Espressopotential” der Maschine abzurufen, ist jedoch definitiv eine Waage zum präzisen Erreichen des Brühverhältnisses sinnvoll.
Wir haben noch einen weiteren Punkt, der uns bei der Espressozubereitung nicht gefällt und der dringend überarbeitet werden sollte! Die Maschine braucht nach dem Einspannen und Betätigen der Bezugstaste zu lange, um mit dem Brühen zu beginnen. Durch den Kontakt der heißen und feuchten Atmosphäre bei eingespanntem Siebträger, beginnt relativ schnell eine geschmacksverändernde Reaktion des Kaffeegutes. Wir empfehlen deshalb bei allen Espressomaschinen den Start des Bezugs innerhalb von 4 Sekunden. Das ist jedoch die Zeit, welche die Maro nach dem Drücken der Bezugstaste benötigt, um überhaupt mit dem Brühen loszulegen. Wie geschrieben: hier wäre eine Beschleunigung zwischen Bezugsstart und Tätigkeit der Maschine wünschenswert. Wir haben teilweise die Bezugstaste gedrückt, bevor wir eingespannt hatten. Das ist aber nicht der ideale Ablauf.
Das Wechseln zwischen den verschiedenen Modi geht mit zwei Display-Berührungen spielend zwischen den Bezügen. Wir erwähnen das, weil wir uns die Maro zum Beispiel sehr gut in einer WG vorstellen können. Während Vera, die in einem Café arbeitet und gerne mit Brühprofilen brüht, nutzt Markus vielleicht eher den Explorermodus, weil er unerfahren ist, oder beim Zubereiten des Flat Whites an die Hand genommen werden möchte. Vielleicht brüht er den doppelten Espresso aber auch souverän im Expert Modus, wobei er sich vom Smartprofiler helfen lässt.
Der Explorer Modus nimmt dich auf Wunsch komplett an die Hand. Dann wählst du aus den verschiedenen Brührezepten (Guides) ein Getränk deiner Wahl. Mit dem Espresso, Cappuccino, Americano, Café Latte Latte Macchiato und Flat White sind sechs Getränke mit Anleitung hinterlegt.
Per Click auf ein Getränk wie den Flat White wird zunächst angezeigt, dass neben der Milch eine kleine Schäumkanne sowie eine mittlere Tasse Tasse gebraucht werden. Anschließend wird ein doppelter Espressobezug vorbereitet. Die Maschine gibt an, wieviel Kaffee gemahlen werden soll und wie das Brührezept sein wird. Dann starten wir den Bezug und sehen diesen visualisiert. Anschließend spannen wir wie aufgefordert aus und folgen den Schäumanweisungen, sofern diese für unser Getränk vorgesehen sind.
Ich kann die Schäumzeit und Intensität des Schäumens auswählen und starten. Nach der Reinigung der Dampflanze komme ich zur Bewertung meines Bezugs. Mein Getränk ist viel zu sauer. Die Maschine schlägt mir Verbesserungen für das Rezept vor, z.B. eine längere Extraktionszeit als Ziel.
Diese wird für den ausgewählten Kaffee im Explorer Modus gespeichert. Wenn ich das nächste Mal einen Espresso mit Apas zubereite, leitet mich die Maschine durch das entsprechende Rezept.
Wenn ich das nächste Mal einen Espresso direkt starten möchte, ohne die Guides zu verwenden, ist das ebenfalls möglich. Im Explorer Modus läuft der Smart Profiler immer mit. Wenn dieser feststellt, dass der Espresso aufgrund von zu grobem Mahlgrad oder Kanalbildung im Puck zu schnell läuft, reduziert er die Fließgeschwindigkeit. Das Ziel des Smart Profilers ist es, die eingestellte Brühzeit zu erreichen.
Was auf den ersten Blick wie “schummeln” klingt, ist sinnvoll. Ein Espresso, welcher mit angepasster Fließgeschwindigkeit gebrüht wird, schmeckt besser, als einer, der durch den Kaffee schießt, weil dieser zu grob gemahlen war. Sensorisch erreicht der Smart Profiler bei unseren Bezügen jeweils die deutlich besseren Bezüge, als der unkontrolliert channelnde.
Der Explorer Modus kann euch die Angst bei der Kaffeezubereitung nehmen. Selbst wenn der “Maschinenmensch” nicht Zuhause ist, kann ein vollkommen unerfahrener Nutzer mit Maro Model 1 begleitet guten Kaffee zubereiten.
Der Expertmodus erlaubt die Steuerungsmöglichkeiten einer Espressomaschine mit PID und Volumetrik und bei Bedarf die Unterstützung durch den Smart Profiler. Zunächst wird wieder der zu brühende Kaffee gewählt und die Einstellung an dem jeweiligen Kaffee gespeichert. Wir stellen die Brühtemperatur ein und erfahren, dass wir Apas zuletzt mit 18 Gramm gebrüht haben. Den Output stellen wir auf 36 Gramm und können wahlweise die Wunschzeit eingeben, und den Smart Profiler zuschalten, um beim Erreichen der Zielzeit zu helfen.
Über “Profil Bearb” kann eine Preinfusionszeit sowie der Brühdruck festgelegt werden. Dann starten wir den Bezug. Die Anzeige zeigt den Fluss in Gramm pro Sekunde sowie den real erzeugten Druck an. Ein Abschlussbild zeigt uns die Analyse des Bezugs an.
Wer neu gerade erst mit einer Siebträger Espressomaschine begonnen hat, wird einige Mal im Explorer Modus die Rezepte durchlaufen und dann im Expert Modus ankommen. Wer noch tiefer eintauchen möchte, wechselt in den Extreme Modus mit all seinen Möglichkeiten.
In Extreme Modus gibt es keine Grenzen. Die Bibliothek der vorgespeicherten Profile erlaubt dennoch einen einfachen Start. Standard 6 oder 9 Bar, Handhebel, Lange Preinfusion, Slow Ramp Up, Blooming Shot und Constant Flow heißen die Profile, die einen sanften Start in die Weiten der Möglichkeiten der Maro erlauben. Sie veranschaulichen auch das Prinzip der Profil-Steuerung.
Profile werden in Phasen bzw. Stages gesteuert. Jede Stage beschreibt eine Aktion der Maschine die fortläuft, bis eine Bedingung erfüllt wird. Wenn es sich um eine Übergangsbedingung handelt, geht die Maschine in die nächste Phase. Wird die Endbedingung erfüllt, wird der Bezug beendet. Eine Endbedingung kann das Erreichen der festgelegten Brühzeit oder Wassermenge sein. Zu den Übergangsbedingungen kommen wir gleich. Zunächst entscheiden wir, ob wir eine Phase primär flussgesteuert oder druckgesteuert fahren wollen. Neben dem Primärziel können wir eine zweites Limit setzen. Beispielsweise können wir 8 Bar Druck als Primärziel anwenden, aber niemals einen höheren Fluss als 4 ml pro Sekunde erlauben. Auch der Fluss kann das Primärziel sein und durch einen maximalen Druck reguliert werden. Das Primärziel kann auch ansteigend oder fallend definiert werden. Das Limit ist immer linear.
Die Übergangsbedingung (Exit) müssen erfüllt werden, um eine nächste Brühphase zu erreichen. Es gibt drei Bedingungen, die sich einstellen lassen. Zeit, Gramm in der Tasse und Fluss. Eine Phase endet also beispielsweise nach 10 Sekunden oder bei einem Flussziel oder 20 Gramm in der Tasse.
Es können nahezu beliebig viele Stages programmiert werden. Wir haben bei 100 aufgehört.
Um zu verstehen, wie bei der Maro Fluss und Druck gesteuert werden, müssen wir kurz ausholen. Klassischerweise wird der Druck von Rotationspumpen via Expansionsventil gesteuert. Die Pumpe liefert durch konstante Drehbewegung und konstante Spannung einen kontinuierlichen Wasserfluss. Der effektive Druck entsteht, wenn der Wasserfluss auf einen Widerstand trifft – in diesem Fall der Kaffeepuck im Siebträger. Da der Kaffeepuck variabel ist (z. B. Mahlgrad, Tamperdruck, Channeling, erodieren der Puckkonsistenz), sorgt das Bypass-Ventil (auch Expansions- oder Überdruckventil) dafür, dass der maximale Druck im System konstant bleibt. Das Expansionsventil sitzt typischerweise im Ausgangsbereich der Pumpe und öffnet, wenn der eingestellte Maximaldruck erreicht wird und leitet überschüssiges Wasser zurück in den Wassertank oder auf die Niederdruckseite der Pumpe. Die Pumpe wird in der Regel manuell mechanisch eingestellt und gegen den Druck des Blindsiebes am Manometer überprüft.
Ganz anders in der Maro. Hier entstehen Druck und Fluss durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Sensoren, Berechnung und Steuerung. Die Pumpe wird nicht durch kontinuierliche Spannung betrieben, sondern durch schnelles Ein- und Ausschalten der Stromzufuhr (Schaltfrequenz), die Pulsweitenmodulation genannt wird (PMW). Die Pulsbreite (Duty Cycle) bestimmt, wie lange die Pumpe innerhalb eines Zeitintervalls eingeschaltet ist. Ein längerer Einschaltanteil (z. B. 80 %) bedeutet eine höhere Leistung der Pumpe, während ein kürzerer Anteil (z. B. 20 %) eine geringere Leistung bewirkt. Durch die PWM-Steuerung wird die Drehzahl der Pumpe reguliert, wodurch sich der Durchfluss des Wassers direkt steuern lässt.
Das System arbeitet als geschlossener Regelkreis und die Flusssensoren messen kontinuierlich den Durchfluss. Die Daten werden verarbeitet und die Rückschlüsse an den Controller weitergegeben. Der Mikrocontroller passt die PWM-Signale entsprechend an, um die Pumpendrehzahl zu regulieren. Dies stellt sicher, dass gewünschte Werte für Druck und Durchfluss in Echtzeit eingehalten werden.
Mit Hilfe der PMW im Zusammenspiel mit Sensoren und Recheneinheit lässt sich die GB072 Rotationspumpe präzise und vor allem flexibel steuern. Schwankungen, die zu Channeling führen können, werden reduziert. Flexible Elemente wie Smart Profiler und Flusssteuerung werden ermöglicht. Zusätzlich wird Energie gespart, da die Pumpe nicht dauerhaft mit voller Leistung operiert.
Was noch zu wenig aus dem Artikel hervorgeht, aber das Thema in unserem ersten Video-Gespräch mit Maro ist: Hinter der Maschine stehen zwei junge Männer aus Thüringen, die sich und auch vielen Home Baristas mit dieser Maschine einen Traum erfüllen. Max Grimm und Robin Kuprat sind Gesellschafter, Gründer und Macher von Maro Model 1 und der Maro Coffee Engineering GmbH ist in Suhl.
Sie haben die Maro aber nicht nur entwickelt, sondern bauen bis heute jede einzelne der Maschinen selbst zusammen. Aus diesem Grund ist auch die verfügbare Stückzahl der Maschinen bis auf weiteres begrenzt.
Unterstützt werden sie mit Expertise, Räumlichkeiten, Lieferkettenzugängen und Werkzeugen wie Fräsen etc. von der Profectus GmbH mit Sitz in Suhl. Jürgen John, Gesellschafter und Geschäftsführer der Profectus GmbH, fungiert als Business Angel und Mentor für Maro Coffee Engineering. Profectus GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von Leiterplatten sowie Elektronik. Die Zusammenarbeit mit Profectus erlaubt Maro, viele Komponenten wie Elektronik lokal zu beziehen und von der industriellen Basis in Südthüringen zu profitieren. Diese Zusammenarbeit mit einem Unternehmen im Hintergrund gibt der Espressomaschine und dem StartUp Stabilität für die Zukunft.
“Für fast alle” ist etwas unpräzise, liegt aber als Antwort nahe. Darum drehen wir die Frage zunächst um und beantworten, für wen die Maro nicht die passende Espressomaschine ist.
Wie schon ausführlich beschrieben: die Maro passt sich dem gegenüber an und damit ist sie zunächst einmal für jedes Skill-Level geeignet. Keine andere Maschine ist dank internen Anleitungen und Schritt-für-Schritt-Guides so zugänglich und einsteigertauglich wie die Maro. Und gleichzeitig skaliert die Maschine dank der Steuerungsmöglichkeit im Extremmodus in Sphären, wo überhaupt nur 5 bis 6 andere Maschinen auf dem Markt unterwegs sind.
Diese Breite der Perfomance öffnet für die Maro neben dem Nutzen Zuhause ein bislang von Kaffeevollautomaten dominiertes Spielfeld. Mit einer guten Espressomühle mit Wiegefunktion erscheint uns Maro Model 1 perfekt für Büros, Lehrerzimmer und WGs geeignet. Die Maschine passt sich dem Gegenüber an, nimmt wahlweise an die Hand oder lässt Home Barista Herzen höher fliegen. Und im Zweifelsfall rettet der Smart Profiler die Bezüge, wenn der Espresso zu schnell läuft.
Es wurde ausführlich. Wenn ihr bis hierhin mit der Lektüre gekommen seid, dann habt ihr eine gute Übersicht über die Möglichkeiten von Maro Model 1 erhalten. 4.999 Euro sind viel Geld und die Entscheidung, diese für eine Espressomaschine zu investieren, will gut überlegt sein.
Wir haben die Maschine geflissentlich geprüft und können sie fast vorbehaltlos empfehlen. Es gibt noch einige “Wünsche”, die wir hier anschließend ergänzen und ggf. auch weiter ergänzen werden. Einige dieser halten wir für sehr wichtig und andere würden das Bild der Maro noch abrunden.
Unbenommen ist Maro Model 1 eine großartige Espressomaschine, die ihresgleichen sucht.
Um noch mehr Präzision und Vergleichbarkeit in unsere Espressomaschinen-Tests zu bringen, haben wir die Maro neben den inhaltlichen Ausführung mit einer Punkte-Skala bewertet. Sie ist die erste Maschine, bei der wir diese Skala angewendet haben. Wir sind aber auch zurückgegangen und haben bereits getestete Maschinen eingeordnet. Maro Model 1 bewerten wir mit 86,5 Punkten von 100 möglichen. Die Dalla Corte Studio im Vergleich landet bei 79 und die Sanremo You bei 78 Punkten. Und das ist auch die Preisrange, in der die Maro Zuhause ist.
Das ist die neue Realität am Kaffeemarkt. Zwei junge Unternehmer, Techniker und Kaffeeverrückte haben mit ihrer Espressomaschine die etablierte Kaffeemaschinenwelt überholt. Diese lahmt an ihrer eigenen Trägheit und ist in weiten Teilen noch immer Boiler-hörig. Ein Konzept, welches für die Zubereitung von großen Mengen Kaffee seine Berechtigung haben mag, was im heimischen Kontext aber an das Festhalten an den Analog-Film erinnert, während Maro mit wenigen anderen Unternehmen den Digitalfilm einführt.
Wir werden sehen, wohin das führt. Bis dahin sind wir froh, dass wir eine der ersten Maros ergattert haben. Wir freuen uns darauf weiter Feedback zu geben und die Weiterentwicklung der Maro zu begleiten.
(1) Bei teureren Maschinen zahlen wir manchmal eine Leihgebühr und geben die Maschine später zurück. Wir lassen uns grundsätzlich keine Erstmaschinen stellen. Wenn eine Maschine schlecht abschneidet, geben wir Herstellern die Möglichkeit, eine Zweitmaschine vorübergehend zur Verfügung zu stellen, um unsere Erkenntnisse zu challengen.
(2) z.B. auch in der Sanremo You
(3) Sanremo You 15 Minuten, Dalla Corte Mina 20 Minuten.
(4) Lasst ihnen doch zumindest diesen Einsatzzweck. 🙂
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
84 Kommentare
Die Entscheidung eine Maro bereits jetzt zu bestellen könnte sich als weise heraus stellen.
Morgen kommt der 2. Teil zur Maro.
gibt es ein neues Review.
sie nennen es bewusst Hands on, nicht Review. Sie differenzieren zwischen Review und Hands on, was wir gut finden. Schön die Maschine in Aktion zu sehen.
Ich kann den Beitrag nicht mehr bearbeiten aber ja du hast natürlich Recht und es ist ein Hands On
Ich habe allergrößten Respekt vor ihrer Leistung und der Einstellung dazu ein Produkt zu entwickeln, welches dem Kunden dient gescheiten Kaffee zu machen. Dabei sind sie bodenständig und sprühen voller Ideen. Nein, ich wurde für keine Werbung verpflichtet, aber anerkenne sehr gerne herausragende Leistungen an, insbesondere, wenn so ein geiles Produkt dabei heraus kommt. :-)
Ach ja, meine Maschine habe ich dann gleich mitgenommen. Wird am WE ausgepackt.
Wünsche dir weiterhin viel Spaß mit der Maschine.
Der erste Test ist online
Hast du deine Maschine schon bekommen?
Danke für die Rückinfo
Komme mir ein wenig vor wie eine Porsche-Käufer, der grad den Führerschein macht. :-)
Die Decent z.B. wäre da bestimmt deutlich heftiger für einen Neueinsteiger. ;-)
Wann bekommt Tanja ihre Maschine? Sie schreibt hier nichts mehr aber ich hatte gelesen, dass du sie persönlich anschreiben wolltest.
Naja die Jungs von dieser Website werden ja die Maschine auch bekommen und dann bin ich mal gespannt auf deren Test. vielleicht hole ich mir die Maro dann doch. ;-)
Ich hatte die Möglichkeit mir die Maschine von Max (von Maro) in einem Leipziger Kaffee (Cafe Kalas Leipzig) zeigen und erklären zu lassen.
Dort steht im Hinterzimmer ein Model der Vorserie , welches als Kontrollgerät der aktuellen Röstungen genutzt wird.
Das Gerät macht einen tollen Eindruck. Das Gehäuse fühlt sich sehr gut an, nichts klappert, ist scharfkantig oder Fingerabdruck anfällig.
Das Display ist gestochen scharf, ohne schwarze Schattenrändern usw usw.
Die Brühabläufe funktionieren 1A .
Ich habe mir darauf die Maschine in PreOrder bestellt und warte bis März.
VG
https://maro.coffee/produktdetails/
"Für das schnelle und unkomplizierte Zubereiten von Americanos, Tees und vielen weiteren Getränken besitzt Model 1 einen separaten Heißwasserauslass. Volumen und Temperatur können über das große, bedienungsfreundliche Touchscreen grad- und grammgenau eingestellt werden. Auch der Dampfbezug über die integrierte Dampflanze kann durch intuitive Interaktion mit dem Touchscreen präzise gesteuert werden. Während des Dampfbezugs bleibt die Lanze anfassbar und lässt sich dank Plasma-polierter Oberfläche einfach reinigen."
Denke, dies beantwortet Deine Frage.
Welche Mühle kannst Du mir empfehlen?
wird auch mein 1. Siebträger werden.
Die Df83 hab ich mir auch angesehen, die Niche zero gefällt mir auch sehr gut (allerdings stört mich da, dass diese nur in England erworben werden kann).
Schon was von denen gehört? Ist das seriös?
Die Tage bin ich in einem Video der KM noch über die Mühle VARIA VS3 gestolpert. Hast Du Dich mit dieser zufällig befasst?
https://www.kaffee-netz.de/threads/kennt-jemand-df64coffee-com.148767/
Wäre irgendwie klasse, wenn wir außerhalb von hier in Kontakt bleiben könnten oder?
Liebe Grüße Tanja
https://in-kehna.de/collections/kaffee
Seit dem ich dort Kundin bin, kaufe ich Keinen anderen mehr.
Bist Du auf Telegram oder Insta?
Möchte hier ungern meine Handynummer hinterlassen. Alternativ hätte ich noch ne nicht so relevante Mail-Adresse.
Wollte MICHA mitteilen, dass er mich bei Telegram unter dem
Benutzernamen
@blaueAugen06
findet.
Was denkst du?