Eureka macht viele gute Mühlen. Doch im Spiel der Einzelportionen-Espressomühlen war der italienische Hersteller lange nicht präsent. Nun hat Eureka nachgezogen und eine Single Dosing Espressomühle gebaut, die in sich die Stärken von Eureka Mignon XL und Eureka Specialita vereint. Dazu kommt eine nach vorne gekippte Haltung, um den Totraum weiter zu reduzieren. Ob der Plan von Eureka aufgegangen ist und wie sich die Espressomühle im Vergleich zur beliebten Niche Zero sowie der G-Iota als Underdog schlägt, besprechen wir in diesem Testbericht.
Dieser Test erscheint im Rahmen unserer großen Espressomühlen-Testreihe. Die Zusammenfassung der Tests ist hier zu finden. Für die Tests verwenden wir unseren Espresso Apas. Damit könnt ihr unsere Ergebnisse bei euch nachvollziehen:
Wo könnt ihr X bestellen? Z.B. beim Bohnendealer*, Lücke, Die Röster
Das Prinzip von Einzelportionen-Espressomühlen ist offensichtlich an der Zeit. Mehr und mehr Hersteller präsentiere entsprechende Mühlen und verhelfen der Barista-Community zu noch mehr Frische. Direktmahlen ist schon lange Usus und die Tendenz zu kleineren Bohnenbehältern setzte sich in den letzten Jahren ebenfalls durch.
Der Grund dafür ist einfach. Kaffee sollte Sauerstoff und Licht so wenig wie möglich ausgesetzt werden, um vorzeitige Alterung und Oxidation zu verhindern. So bleibt nicht nur der Kaffee frisch sondern vor allem auch aromatisch komplex.
Single Dosing Espressomühlen wie die Niche Zero, die DF64 (G-Iota) oder auch die für die Gastronomie verwendete EK43 setzen dieses Konzept konsequent um. Der Home Barista wiegt den Espresso ab, gibt ihn in die laufende Mühle und erhält - wenn die Mühle gut ist - die exakte Kaffeemenge gemahlen wieder heraus. Dann geht es direkt weiter mit dem Mahlen.
Vorteile von Single Dosing-Espressomühlen:
Die Eureka Mignon Oro Single Dose ist im inneren eine Eureka Mignon XL. Entsprechend gut performt sie durch fast alle Parameter. Die 65mm Mahlscheiben leisten zügige und gute Arbeit. Das zeigt sich nicht nur beim Espresso, sondern zieht sich durch die Parameter.
Die erhöhte Lautstärke im Vergleich zur Mignon XL liegt womöglich an dem veränderten Aufstellbereich. Zur Erinnerung, die XL wurde mit Gummimatte ausgeliefert. Der "fingierte" Totraum der Mühle liegt bei 0,9 Gramm.
Zwecks Vergleichbarkeit mit klassischen Espressomühlen haben wir bei Einzelportionenmühlen den Mahlvorgang unterbrochen und die Bohnen entfernt. Dann wurde analog zu anderen Mühlen, der zwischen den Mahlscheiben zurück gebliebene gemahlene Kaffeerest gewogen. Die Single Dose kam auf nur 0,9 Gramm. Schon hier zeigt sich die positive Folge der ca. 15 Grad Neigung.
Wird die Eureka Single Dose wie vorgesehen verwendet und ausgemahlen, bleiben 0 Gramm Kaffee zurück. Mit anderen Worten: was eingeworfen wird, das wird auch ausgemahlen. Sehr gut! So mach Single Dosing Spaß.
Etwas lustig dabei: Eureka scheint selbst nicht daran geglaubt zu haben, dass das Mahlgut vollkommen aus der Mühle heraus gleitet. Deshalb wurde die Mühle mit einem Blasebalg ausgestattet, der wie bei der G-Iota, durch mehrmaliges Pumpen, das restliche Kaffeepulver ausschmeißen soll. Gut gemeint und danke dafür. Aber weniger als 0 Gramm Totraum geht leider nicht.
Die Mühle ist wertig geschaffen, überzeugt mit knapp 8,1 Kilogramm Standgewicht und ist in Chrom und Schwarz sowie weiteren Farbvarianten zu haben. Der hölzerne Deckel sieht auf dem Gummi-Blasebalg schick aus und macht die XL zu einem tollen Hingucker.
Da wir in unserem Test festgestellt haben, dass der Blasebalg gar nicht von Nöten ist, wurde er von uns entfernt. Das ist durchaus so vorgesehen. Der Balg kann einfach abgezogen werden. Bedauerlich ist, dass nun der schicke Holzdeckel knapp einen Millimeter zu groß ist, um auf den Plastikbohnenbehälter zu passen. Stattdessen wird ein Plastikdeckel mitgeliefert. Etwas frustrierend, denn hier fehlt wirklich nicht viel und der Holzdeckel würde passen und auch in der verkleinerten Form der Mühle das gewisse etwas verpassen.
Die Mühle ist mit einer Breite von 12 cm, einer Höhe von 32 cm und einer Tiefe von 26 cm Eureka-typisch kompakt und passt gut neben fast jede Espressomaschine.
Viele gute Espressi haben wir mit der Single Dose bezogen. Die Kaffees waren weich und balanciert. Zum Teil hatten wir eine leichte Adstringenz im Abgang, die aber nicht sonderlich ins Gewicht viel.
Die Partikelverteilung der Eureka Single Dose entspricht unseren Erwartungen. Das Hauptpeak ist nicht zu breit und der Feinanteil ist relativ gering. Das sollte für weniger unangenehme Bitterkeit in der Tasse sorgen. Das Hauptpeak befindet sich mit seiner breite im Mittelfeld, wären das Feinpeak eher zum vorderen Mittelfeld zählt, also weniger Feinanteil hat.
In unserem Beispiel gelang es relativ gut, den Espresso nach Verstellung wieder zurück auf den Ausgangsespresso zu stellen. Einfach ist das mit dem kleinen Mahlgrad der Eureka Single Dose nicht. Wie bei der Mignon XL geht das zwar besser als bei der Eureka Specialita, dennoch kann die Eureka Single Dose hier nicht so überzeugen wie andere Mühlen mit größere Mahlgradverstellung.
Achtung: Bevor ihr das Fazit lest, solltet ihr zwei Dinge wissen. Erstens ist wichtig, immer verschiedene Quellen und Reviews durchzulesen. Wir schildern euch unseren Blick auf die Mühle, aber andere Reviews mögen andere Stärken und Schwächen betonen.
Die Eureka Mignon Single Dose aus der Oro-Reihe ist eine insgesamt sehr gute Espressomühle für Zuhause und vor allem auch preislich interessant. Sie ist günstiger als die XL, hat aber im inneren vergleichbare Technik. Wer also nicht unbedingt den Bohnenhalter auffüllen will, ist mit der Eureka Single Dose besser beraten.
Sie hat einen geringeren Totraum, da das übrige Mahlgut durch den Neigungswinkel erstaunlich effektiv aus der Mühle rutscht. Auch in Sachen Geschwindigkeit kann die Mühle überzeugen.
Zentral ist natürlich die Espressoqualität, doch auch da liefert die Single Dose bewährte Eureka-Qualität. Über mehrere Bezüge steigert sich die Temperatur kaum und hat hier auch die Nase vor der Specialità vorne.
Wirklich gewichtige Gegenargument gibt es eigentlich gegen die Mühle nicht. Die größte Schwäche mag die Mahlgradeinstellung sein. Bei unseren Versuchen sind wir jedoch relativ zuverlässig auf die Grundeinstellung zurück gekommen.
Einzige Wehrmutstropfen: die Mühle lässt sich nicht einfach in den Filterkaffeebereich weiter drehen. Bei groben Mahlgraden greift die Mahlgradeinstellung nicht mehr zuverlässig. Das ist schade, denn die besten Einzelportionenmühlen glänzen auch in dieser Kategorie.
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
50 Kommentare
ich habe mich für die "Eureka Mignon Single Dose" entschieden, da ich den Eindruck gewonnen habe, dass die Eurekas eher meiner Bohnenpräferenz (nussig und schokoladig) entgegen kommen.
Ich kann nicht bestätigen, dass der Blasebalg überflüssig ist!
Ich bin stutzig geworden, als ich durch wiegen gemerkt habe, dass bei den ersten Mahlvorgängen nicht unerhebliche Mengen Kaffeemahlgut in der Maschine blieben. Also habe ich den Balg eingesetzt, aber nicht zaghaft! Da muss ein ordentlicher Impuls wirken, also mit Schmackes!:) Die Maschine hält das aus, die ist ja solide gebaut! Da kam dann noch ordentlich was raus! Ich habe allerdings auch festgestellt, dass es von der Bohne abhängt, wieviel Mahlgut in der Maschine verbleibt, wahrscheinlich wegen der elektrostatischen Aufladung!
Die Mahlgradeinstellung ist im Originalzustand wirklich etwas blöd. Da bin ich aber mit einem nachrüstbaren Mahlgrad-Einstellrad für ca. 20 € + Versand (man Google bitte selbst) fündig geworden und alles ist gut!
Der Kaffee schmeckt mir mit dieser Mühle jedenfalls vorzüglich!
Vielen Dank für Eure informativen Beiträge!
LG, Konrad
also ich kaufe seit circa 6 Monaten immer die gleichen Bohnen.
Nun ist es bei meiner Eureka Single Dose plötzlich so, dass ich plötzlich auf Stufe 2 mahlen muss um mein Rezept zu nageln.
Davor lag die Mahlstufe immer bei 5 und ich kann es mir einfach nicht erklären. Habe auch Sicherheitshalber nochmals eine Packung des gleichen Kaffees bestellt um ein Chargenproblem auszuschließen und war es weiterhin so, dass ich auf 2 Stellen muss.
Habt ihr für mich hier eine Erklärung?
Ich habe mir die Mühle kürzlich gekauft und statisches Aufladen ist ein RIESIGES Problem bei mir. Habt/hattet ihr ähnliche Erfahrungen und (außer RDT) eine Lösung hierfür? Es ist super frustrierend und ein Problem, was ich mit der Specialita und Libra nicht hatte.
Danke euch und liebe Grüße!!
Habe die Mühle seit über ein Jahr im Einsatz und am Anfang genau das selbe Problem. Wird über die Monate immer weniger. Nach ca. 6 Monaten passierte es nur noch bei speziellen Bohnen wo in jeder Mühle sich aufladen. Becher noch kurz 30s stehen lassen und dann erst in den Siebträger leeren, dann bleibt auch nix am Becher kleben.
Grützi Philippe87
Ist noch weniger geworden seit ich die einzelnen Dosen einfriere. Ich vermute, dass die Bohnen leicht kondensieren an der wärmeren Luft und man dadurch indirekt ein RDT bekommt.
Monsooned Malabar ist aber so oder so die Hölle.
Alles andere echt OK.
LG
Vielleicht geht meine Suche nach der “perfekten” Mühle doch noch etwas weiter. Aber für jegliche Tipps bin ich sehr dankbar!!
Wie gehe ich korrekt vor um meine Nullstellung zu finden? Während dem Mahlen drehen bis kein Pulver mehr kommt und dann wieder aufdrehen!?
Über ein Hinweis der korrekten Nutzung würde ich mich als Laie freuen.
Vielen Dank.
Grüße
Andreas
PS: Was bedeuten eigentlich die zwei Kabelbinder auf der Unterseite des Gerätes :-)
Grundsätzlich würde ich dir empfehlen, wenn du den Mahlgrad feiner stellst, dass nur unter laufendem Motor zu machen. Gruss Thomas
obwohl ich zur besseren Einstellung ein entsprechendes Einstellrad durch etsy nachgerüstet habe: meine Maschine ist nicht wiederholgenau; auch bei gleichem Kaffee ändert sich zeitweise und nicht im erwartbaren Maße (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) das Mahlergebnis. Der Blasebalg ist auch aus meiner Sicht sinnlos, die Luft wird durch das Gehäuse und die Öffnungen im Kaffeebehälter geblasen, aber nicht durch den Kaffeeauslaß. Für den hohen Preis hätte ich mehr erwartet.
In wie fern musst du denn nachjustieren? Zwischendurch einen anderen Kaffee benutzt oder immer nur der selbe wo dann zu Abweichungen führt? Denn das Alter von Kaffe sowie Blends können immer zur abweichenden Ergebnissen führen. Habe mit meiner single Dose nie Probleme. Muss nur den Alter der Kaffees immer minimal ausgleichen 0.1er Schritte.
Es scheint als würde die Ansammlung des Kaffeemehls mit der Zeit den Abstand Mahlscheiben verändern. Nach der Reinigung muss ich dann neu kalibrieren.
Mit der Zeit normalisiert es sich dann wieder.
Habe es nicht genau protokolliert, ist eher eine Beobachtung.
Ich habe mir ein Holzrädchen gebaut, das auf dem eigentlichen Einstellrad sitzt. Das kann ich dann genau auf 0 gedreht drauf setzen.
Gibt auch Varianten aus dem 3D-Drucker.
Zuerst war er bei 7.2, nach Reinigung/Ausrichtung dann bei 8.5, nach Reinigung/Ausrichtung dann bei 6.7.
Die Mahlscheiben richte ich durch Unterlegen von Alufolie aus. Das kann natürlich einen Einfluss haben auf den Nullpunkt. Von daher schwer zu sagen ob's an der Reinigung liegt oder Ausrichtung. Ich glaube eher Ausrichtung, da mir der Nullpunkt im Betrieb zwischen den Reinigungen recht stabil erscheint.
Wie gesagt, habe ich ein Stellrad was über das Original-Stellrad kommt, und was ich auf 0 ausrichten kann. Das ist hilfreich.
im letzten Absatz schreibt ihr über den groben Einstellungsbereich. Meint ihr mit „nicht mehr zuverlässig“, dass man die Mühle für Filterkaffee oder Frenchpress gänzlich nicht nutzen kann?
Beste Grüße!
Erstmal vorneweg: vielen Dank für eure ausführlichen Tests und durchaus lustigen Videos. Gute Information bei guter Unterhaltung. :-D
Ich schwanke gerade zwischen der Oro Single Dose und Specialita und da drängt sich mir die Frage durchs Gebiss: gibts es den Hopper+Bellow von der Oro auch als Ersatzteil und würde der auf die Specialita passen? Es gibt zwar im Aftermarket genügend 3D-gedruckte Lösungen, aber die geben halt optische wenig bis gar nichts her. Und vom allround-Faktor her würde ich doch eher die Specialita bevorzugen.
Wie seht ihr das? Habt ihr das in der Akademie vielleicht schon mal herum probiert?
LG! :-)
Tom
seit kurzem darf die Single Dose in der Küche fleißig mahlen. Hatte vorher eine Mignon MCI die schon wirklich gut Arbeit leistete. Der Holzdeckel passt perfekt auf den Bohnenbehälter. Der Dosierbecher ist auch wirklich praktisch. Nur wandert dieser auf dem Holzboden hin und her. Der praktische Ring wie im Video wahr wohl bei mir noch nicht im Lieferumfang dabei. Jemand eine Idee für eine praktische alternative?
Grüße vom Bodenseee
Philippe87
Herzliche Grüße aus dem sonnigen Freiburg, Thomas
bzgl. des "Wehrmutstropfens": Habt ihr zufällig schon mal probiert, den Flapper zu entfernen und wie sich dann das Mahlgut im Filterbereich verhält?
Bei meiner Oro Single Dose hat sich das tatsächlich deutlich verbessert, nachdem ich den Flapper mal testweise entfernt hatte. Anscheinend bildet dieser einen zu großen Widerstand, sodass gerade bei grober Einstellung das Mahlgut nach den ersten Gramm nicht direkt ausgeworfen wird, sondern eher mehrmals gemahlen wird.
Ohne Flapper und mit RDT hab ich jetzt einen deutlich reduzierten Fines-Anteil im Filtermahlgut.
Vielleicht wäre das ja einen Versuch wert, um die Filterfähigkeit der Mühle zu verbessern.
Liebe Grüße und vielen Dank für die tollen Videos und Blogbeiträge.
danke für eure tollen Infos.
Ich habe eine Frage zu der Single dose. Muss ich die Feineinstellung auch während des Marlens vornehmen oder kann ich, weil keine Bohnen mehr im Mahlwerk sind, das auch beim nicht Mahlen tun?
Danke für eure Antwort.
LG
Anja
Ich habe mir die Eureka Oro Single Dose gekauft und habe jetzt aber immer ein bitteren Nachgeschmack.
Zuvor hatte ich eine JX-pro handmühle mit konischem Mahlwerk benutzt.
Der Kaffee den ich benutze ist euer Apas, den ich inzwischen auch schon ganz gut kenne.
Für gewöhnlich brühe ich den Apas im Verhältnis 1:2.2 in 24 Sekunden bei 93 grad. Dann habe ich für mich das beste Gleichgewicht von Säure und Schokolade.
Mit der neuen Oro Single Dose habe ich aber selbst wenn ich unterextrahiere einen stark bitteren Abgang. Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich woran das liegen könnte?
Es wäre schön hier von den Testern einen Kommentar diesbezüglich zu haben.
Steven verwendest du auch unseren Apas, wo die Bitterkeit ungeniessbar wird?
Fabio du scheinst den Kaffee schon gut zu kennen, jedoch noch nicht die passende Einstellung bei der Mühle gefunden zu haben. Evt. sind deine Mahlscheiben nicht richtig ausgerichtet, jedoch schwer aus der Ferne zu beurteilen.
ihr hattet geschrieben, dass die Mühle sich für Filterkaffee weniger eignet.
Wie sieht es bei Café Crème aus?
ich finde Eure ganzen Testreihen äußerst interessant und mir gefällt außerordentlich der wesentlich wissenschaftlichere Ansatz (im Vergleich zu anderen "Testern"), wobei am Ende aber das Ergebnis in der Tasse sehr stark zählt. Vielen Dank also für jedes einzelne Video von euch!
Ich hatte mich durch Eure Tests schon zu einer neuen Espressomaschine veranlasst gesehen (was für die Qualität meines Kaffees ein gewaltiger Sprung war), sondern musste dann durch die neue Espressomaschine auch umgehend die Erkenntnis gewinnen, dass meine bisherige Mühle nichts vernünftiges abliefert, da die Ergebnisse am Anfang katastrophal waren und auch durch mehrmaliges Nachjustieren der Mühle nicht wirklich gut wurden. (Euer Einstellvideo der Graef hätte von mir sein können :). Single-Dosing mache ich im Endeffekt auch schon seit 20 Jahren, also wollte ich jetzt gleich mal eine Mühle, die das auch wirklich von Haus aus kann und ich mir das nachwiegen erspare. Also habe ich mich durch eure Mühlentests durchgeschaut und auch anderweitig einiges über Mühlen gelesen (da war dann anfänglich die Mignon XL noch mein Favorit) und mir dann aber bereits vor eurem Test die DF64 (G-IOTA) gekauft. Das war dann am Ende kaffeemäßig durchaus eine Offenbarung (also neue Maschine mit neuer Mühle zusammen), was aus meinem Kaffee herauszuholen ist. Allerdings hat die G-IOTA Mühle (zumindest meine) einen entscheidenden Nachteil: Der tolle Einstellbereich über den großen Außenring macht wirklich Laune, aber man arbeitet eben mit einem sehr großen Alugewinde, den ich (oder mein Kaffeepulver) zwischenzeitlich schon ruiniert habe. Deshalb werde ich jetzt wohl doch auf eine Mignon XL oder die hier vorgestellte Mühle gehen, da ich hier die Einstellung zwar mechanisch komplexer aber eben auch mit anderen Materialpaarungen vornehmen kann, in der Hoffnung, dass das dann stabiler und damit auch nachhaltiger funktioniert. Die richtige Einstellung mit dem kleinen Rädchen zu finden wird sicherlich wesentlich weniger angenehm. Hier wäre doch vielleicht durch eine zusätzliche Anzeige (zusätzlich zum Drehrad) mit anderer separater Übersetzung auch mal ein technisch umsetzbarer Ansatz für die Mühlenbauer, wenn die Mühle ansonsten so gut performt.
Was das Mahlergebnis und den Geschmack am Ende angeht:
Ich bin ja technisch in diesem Bereich absoluter Laie, aber ich habe für mich eine Theorie, was den Anteil Fines und den Geschmack am Ende angeht und ob hier nicht im Endeffekt (bei gleicher Mühle) die Parallelität der Mahlscheiben doch einen erheblichen Einfluss daran hat. Hier fände ich mal einen Test mit mega-sorgfältig ausgerichteten Mahlscheiben und Mahlscheiben die aufgrund der Produktion nicht ganz so perfekt ausgerichtet sind "bei der gleichen Mühle " sehr aufschlußreich. Ich glaube durch den Finesanteil wird der Widerstand vom Kaffeepuck stark erhöht, so dass man unausweichlich auf einen gröberen Mahlgrad gehen muss. Andererseits sorgt der Grobanteil für weniger Widerstand und damit quasi Chanelling. Am Ende ist der Kaffeepuck dann vielleicht ein Kompromiss aus Chanelling und Überextraktion. Nicht sauber parallel laufende Scheiben lassen meiner Ansicht nach von vorne herein auch größere Partikelgrößen in den Mühlenauswurf gelangen und könnten meiner Meinung nach (weil man ja dann wieder etwas feiner stellt) für einen erhöhten Fines-Anteil zumindest mitverantwortlich sein, da die Mühle dann ja den Anteil Fines noch feiner mahlt. Ohne Fines geht mahlen in den bisher vorhandenen Mühlen aber auch nicht. Vielleicht tragen sauberer ausgerichtete Mahlscheiben aber dazu bei, aus der gleichen Mühle die Sauberkeit des Mahlguts und damit den guten Geschmack noch etwas zu erhöhen oder ich liege mit meinen Ansichten völlig daneben...
Macht weiter so und viele Grüße aus dem Dreiland,
Was denkst du?