Tischwasserfilter sind eine praktische und einfache Variante, um gutes Kaffeewasser zu filtern. In der Regel und in fast allen Gegenden ist das Wasser welches aus dem Hahn kommt zu hart, um damit guten Kaffee zuzubereiten. Gleichzeitig gefährdet hartes Wasser auch die eigene Kaffeemaschine, da es Kalkbildung ermöglicht.
Mit Tischwasserfiltern oder auch anderen Filtermethoden lässt sich Wasser so filtern, dass es sowohl lecker schmeckt, als auch gut für Kaffeemaschinen und Espressomaschinen ist.
In diesem Test wurden Tischwasserfilter von BWT, Brita, Lotus Vita, LARQ, Aarke, Yucona und Peak getestet.
Perfektes Wasser für Filterkaffee:
Gesamthärte: 2 – 3 °dH
Alkalinität: 1 – 2 °dH
Perfektes Wasser für Espresso:
Gesamthärte: 3 – 6 °dH
Alkalinität: 2 – 4 °dH
Mehr über das perfekte Wasser für Kaffee haben wir in unserem ausführlichen Blogbeitrag über "Kaffeewasser" geschrieben. Ein weiterer Test fasst die Ergebnisse der meist gebrauchten Steckfilterkartuschen für Espressomaschinen und Vollautomaten zusammen. Auch sogenannte Wasserfilterpads können Wasser enhärten, benötigen aber Zeit.
Um das eigene Wasser zu analysieren empfehlen wir euch, einen Test mit Titriertröpfchen zu machen. In der Schweiz kann man das Testkit von bwt und in Deutschland das Testkit von Brita bei uns beziehen.
Steckwasserfilter leisten in aller Regel die beste Filterung von Wasser. Sie werden in den Wassertank eingesetzt. Durch den Sog der Pumpe in der Maschine wird das Wasser mit Druck bzw. Kraft durch den Filter gezogen. Dadurch wird eine gute Filterleistung erreicht.
Wasserfilterpads liegen in einem Wassertank und es findet keine Bewegung des Wassers statt. Die Leistung des Filters entsteht deshalb nur über viel Stunden. In unserem Test haben wir die Filterleistung über viele Stunden getestet. Erst nach weit über 20 Stunden bewegten sich die Werte des Wassers in den Zielbereich.
Tischwasserfilter platzieren sich zwischen den Steckfiltern und Filterpads. Das Wasser läuft durch die Schwerkraft durch die Filtereinsätze und wird in einigen Minuten gefiltert. Einige der getesteten Filter haben gute Zielwerte erreicht, weil sie für eine Entkarbonisierung konstruiert wurden. Andere Filter haben die Zielwerte verpasst, wie der Test zeigt.
Wir haben zwei Videos über Tischwasserfilter erstellt. Zum einen gibt es unser Hauptvideo mit allen Details und zusätzlichen Erklärungen.
Zum anderen haben wir eine zweite Version aufgezeichnet, die kurz und knapp in wenigen Minuten die Ergebnisse zusammen fasst.
Die Tischfilter wurden zunächst entsprechend der Herstelleranweisungen vorbereitet. Anschließend wurden 1 Liter, 5 Liter, erneut 5 Liter und dann 10 Liter Wasser gefiltert. Nach jeder Filterung wurden Proben genommen und mit Testtröpfchen zur Bestimmung der Wasserhärte sowie einem Leitfhähigkeitsmessgerät gemessen.
Der Lotus Vita sowie der LARQ Filter wurden uns beide zum Test von der Kaffee-Community empfohlen. Beide Filter werden zur Verbesserung des Wasserqualität im Allgemeinen vorgestellt, nicht ausdrücklich als Filter zu Vorbereitung von Wasser zum Zubereiten von Kaffee. Dennoch ist ein solcher Test spannend und zeigt Eigenarten von verschiedenen Wasserfiltern. Beide Filter filtern effektiv die Gesamthärte, also Calcium und Magnesium aus dem Wasser. Sie reduzieren jedoch nicht oder kaum die Alkalinität. Die Härte unsres Eingangswassers ist 13 deutsche Härte Gesamthärte und 10 deutsche Härte Alkalinität. Zwar wird die Gesamthärte reduziert, bei der Alkalinität haben wir jedoch eine zu geringe Filterung, um damit effektiv Wasser für die Zubereitung von Kaffee zu filtern.
Wir empfehlen beide Filter, um wirksam Schadstoffe zu entfernen. Die Reduzierung der Gesamhärte reicht aus, um die Kaffeemaschine zu schützen. Die Alkalinität ist zu hoch, um leckeren Kaffee zu brühen.
Die vier Tischwasserfilter von Brita, BWT, Peak und Aarke sind alle in der Lage, gutes Kaffeewasser zu filtern. Die Filterleistung des Brita Filters sowie des Aarke Filters war in einem guten Bereich, während der BWT Filter nicht so effektiv gefiltert hat. Um die genauen Zielwerte zu erreichen, bräuchte der BWT Filter bei unserem Rohwasser eine zweite Filterung. Auch der yucona Filter erreicht bei einer einfachen Filterung nicht das Ziel, und muss ein zweites oder drittes Mal je nach Wasserhärte verwendet werden.
Der Peak Filter ist der vielseitigste Filter, da eine Durchflussreduzierung ermöglicht, mehr oder weniger zu Filtern. Das ist insbesondere interessant bei Rohwassereingängen von 10 bis 15 dH Gesamthärte. Bei Wassern, die wie unser Wasser mit etwa 13 dH Gesamthärte daher kommen, ist eine Einstellung von 4,5 Filterleistung sicher perfekt. Wer nur mit 12 dH Gesamthärte zu kämpfen hat, kommt sicher auch mit einer niedrigeren Filterleistung zurecht. Diese Flexibilität ermöglicht die individuelle Anpassung an die ärtlichen Gegebenheiten - sehr schön!
Leider ist die Verarbeitungsqualität des Peak Filters aber nicht gut. Die Kanne wirkt billig und instabil. Hier punktet der Aarke Filter deutlich. Der Filter ist aus Glas, der Filtereinsatz aus Edelstahl. Der Filter kann selbst aufgefüllt werden und macht neben einer hochwertigen Espressomaschine als Filter die beste Figur.
Die Wasserfilter von Peak, Aarke, Brita und mit Abstrichen BWT haben im Test überzeugt. Der Lotus Vita-Filter sowie der LARQ-Filter sind vor allem für die Wasserfilterung von Fremdpartikeln gedacht und entsalzen das Wasser. Sie reduzieren jedoch die Alkalinität nicht ausreichend. Die hohe beibehaltene Alkalinität puffert die Säure des Kaffees, die wichtig für die Balance eines komplexen und leckeren Kaffees ist.
Der Yucona Filter ist zwar ein Entkarbonisierer, hat jedoch eine nur geringe Leistung. Von den für Kaffee geeigneten Filtern weißt er bei der Reduzierung der Alkalinität die geringste Filterwirkung aus. Mehrfaches Filtern des Wassers ist notwendig, um die Zielwerte zu erreichen.
Alle unsere Artikel zum Thema Kaffee und Wasser findest du hier.
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
21 Kommentare
Werdet ihr euch die neuen MAXTRA PRO-Filterpatronen von BRITA mal anschauen? Der Vergleich zwischen den beiden Varianten „ALL-IN-1“ und „EXTRA KALKSCHUTZ“ wäre sicher interessant…
Gruß
Michael
Gruss, Patrick
Am Ende brauche ich wahrscheinlich eh beides, da ich ja Espresso und Aeropress / French Press Kaffee trinken will.
ich bin etwas verunsichert. Angefangen habe ich mit Eurem ersten Video über Kaffeewasser. Die Ausführungen über den Brita Filter waren so aufschlußreich, daß ich mir dieses Gerät zugelegt habe. Ausgangshärte 15/13. Zweimal filtern für Espressobereich, dreimal filtern für Filterkaffee. Im jetzigen Video landet Ihr mit einem Durchlauf satt im Espressobereich. Darauf hin habe ich nachgemessen: Meine Ausgangshärte liegt jetzt bei 12/10. Nach einem Durchlauf bei 2/1 . Kleiner als ein Tropfen geht leider nicht.
In Eurem Angebot über die MATRAX+ Kartuschen ist ebenfalls die Halbierung der Alkalinität pro Durchlauf angegeben. ????
Mir ist bewusst, das folgendes nicht direkt in diesen Blog gehört, habe aber keinen anderen Ort gefunden.
Weil ich Schwierigkeiten habe, den Elisa zuzubereiten, dachte ich zuerst, daß es am überfilterten Wasser liegt, daß das, was ich da gebraut habe , eher nicht lecker schmeckt. Wässrig fruchtig mit starker Überextraktionsbitterkeit. Anfangs läuft der V60 mit normaler Geschwindigkeit, wird aber gegen 2/3 sehr langsam und endet bei mehr als 5 Minuten mit schlammigem Kaffeebett.. Meine Logik war , noch gröber zu mahlen. Der Erfolg war dann noch wässriger und noch bitterer. Mit meiner EKM 300 habe ich dann die andere Richtung probiert. Statt Stufe 11 runter auf Stufe 5. Der Kaffee ist gar nicht mehr zuende gelaufen. Es waren nach
10 Minuten keine 200 Gramm in der Kanne. Die Qualität des Körpers und der Flavor haben aber gepasst. Saftig, Mirabelle konnte ich ganz klar identifizieren. Nur die Bitterkeit war an der Schmerzgrenze. Tests mit Omas Handmühle und einer Precision GS2 lieferten
gleiche Ergebnisse. Da ich mir nicht vorstellen konnte, daß ich nur "Schrottmühlen" am Start habe, habe ich zum Vergleich den Fhlor nach Benjamin's Brühmethode zubereitet. EKM 300 auf Stufe 8. Laufzeit war 2:40. Eleganter, geschmeidiger Kaffee, wie auf der Webseite beschrieben. Und völlig ohne Bitterkeit. Nur eine angenehme Herbheit.
Habt Ihr eine Erklärung, was beim Brühen mit Elisa passiert? Vielleicht mache ich ja etwas verkehrt. Für eine Hilfestellung wäre ich Euch sehr verbunden.
Peter Büttner
Zum Elisa, der Kaffee verhält sich etwas wie die meisten äthiopischen Kaffees, dass sie nach einer gewissen Zeit den Filter verstopfen und die Durchflussmenge sehr gering wird. Meine Erfahrungen mit dem Elisa waren egal, mit welcher Mühle, so früh wie möglich so viel Wasser wie möglich über den Kaffee zu giessen und die Mengen eher klein zu halten. Natürlich bei Mühlen, wie der EKM 300, welche etwas mehr Fines produzieren, macht der Filter noch mehr zu. Gruss Thomas
Eines ist mir unklar. In dem anderen Artikel https://www.kaffeemacher.ch/blog/kaffeewasser/ sagen Sie, dass bei Tischwasserfiltern nur die Hälfte des Eingangswassers gefiltert wird, sodass es unmöglich ist, das GH um mehr als die Hälfte zu senken, aber hier sinkt es viel mehr. Woher? Haben Sie das Wasser mehrfach gefiltert?
Danke dir. Grundsätzlich ist es +/- eine Reduktion der Alkalinität um die Hälfte. Manche etwas mehr, manche etwas weniger. Bei den ersten Liter überfiltern die meisten Filter, wodurch die Ergebnisse meist besser aussehen, als das sie danach sind. Im Zweifel immer lieber einmal mehr filtern.
Michel
Das weiß ich ja - ich dachte, jemand könnte das „Handling“ beider Varianten vergleichen…
Auch die LED-Anzeige ist ja unterschiedlich (und insgesamt wohl entbehrlich)…
Was denkst du?