CO₂e steht für CO₂-Äquivalente (engl. equivalents) und ist eine Maßeinheit, die das Klimaerwärmungspotenzial (GWP-100) verschiedener Klimagase vergleichbar macht. Mit einer Massenangabe wie kg CO₂e lassen sich die Auswirkungen unterschiedlichster Klimagase auf die Erderwärmung in einem einzigen Wert zusammenfassen.
CO₂ selbst macht etwa 80 % aller ausgestoßenen Klimagase aus und spielt daher eine zentrale Rolle in der Diskussion um den Klimawandel. Doch es gibt auch andere Klimagase wie Methan oder Lachgas. Diese werden ebenfalls in CO₂e umgerechnet, um ihren Einfluss auf die Erderwärmung messbar und vergleichbar zu machen.
Prozentual macht CO₂ ca. 80% aller Klimagase aus.
*GWP-100: Global-Warming-Potential auf 100 Jahre gerechnet.
Wenn wir vom Klimawandel sprechen, beziehen wir uns in der Regel auf den menschengemachten Klimawandel. Seit der Industrialisierung haben wir begonnen, fossile Brennstoffe in großem Umfang als Energiequelle zu nutzen. Dadurch wird mehr Kohlenstoff in Form von CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt, als der natürliche Kohlenstoffkreislauf verarbeiten kann. Diese erhöhte Konzentration von Treibhausgasen führt zu einer Erwärmung des Planeten. Der Grund dafür liegt darin, dass Klimagase wie CO₂ die von der Erde reflektierte Wärmestrahlung in der Atmosphäre festhalten, anstatt sie ins All entweichen zu lassen. Dieser sogenannte Treibhauseffekt ist der Haupttreiber für die Erderwärmung und die damit verbundenen klimatischen Veränderungen.
Mehr dazu findest du hier.
Der Begriff Nachhaltigkeit wurde in der Waldwirtschaft des 18. Jahrhunderts geprägt. Um ein nachhaltiges Handeln umzusetzen, sollte in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie dieser in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann.
“Development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.”
- Brundtland Definition
Um wirklich nachhaltige Entscheidungen zu treffen, reicht es nicht aus, nur einen einzelnen Aspekt zu betrachten. Nachhaltigkeit erfordert eine ganzheitliche Perspektive, die ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen gleichermaßen einbezieht. Das bedeutet, dass Umweltressourcen verantwortungsvoll genutzt, wirtschaftliche Prozesse effizient gestaltet und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit gefördert werden müssen. Nur wenn alle drei Bereiche in Einklang stehen, können langfristig tragfähige Lösungen entwickelt werden, die sowohl die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllen als auch die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen schützen.
Bei der Photosynthese wandelt die Pflanze mit Hilfe von Sonnenenergie und Wasser das Kohlenstoffdioxid in Zucker und Sauerstoff um. Beim menschlichen Stoffwechsel entsteht aus Zucker und Sauerstoff hingegen Kohlenstoffdioxid, Wasser und Energie.
Erweitert scheiden wir nun kohlenstoffhaltige Verbindungen aus, die von Pilzen und Mikroben zersetzt werden. Findet diese Umwandlung anaerob (unter Ausschluss von Sauerstoff) statt, entsteht Methan, das über die Zeit in CO₂ umgewandelt wird. Findet es aerob (mit Einschluss von Sauerstoff) statt, so entsteht direkt CO₂. Dieser Zersetzungsprozess findet in den Körpern statt und ist auch der Grund, warum Kühe einen so hohen CO₂ -Fußabdruck haben.
Dieser Kreislauf wiederholt sich so auch im Wasser (Seen und Meere), wie auch zwischen den Sphären (Hydrosphäre, Biosphäre, Atmosphäre).
Wenn Pflanzen eingehen und Tiere sterben, setzen sich ihre Kohlenstoffverbindungen ab. Über Jahrmillionen, und unter Einfluss von Druck und Hitze, entstehen fossile Energieträger. Im Meer entstehen Öl und Gas; an Land entsteht Kohle.
So divers wie der Geschmack von Kaffee ist auch sein Anbau, und damit verbunden auch die Emissionen. Das bedeutet, dass die Range von Kaffee-Emissionen sehr groß ist. Die Datenbank von Carbon Cloud ermittelt Emissionen von 1,12kg CO2e pro Kilogramm Rohkaffee, was sehr wenig ist, bis zu 20,38 kg CO2e /kg, was unheimlich viel ist.
Die Emissionen unserer Kaffees findet ihr hier.
In der Regel wird Kaffee von der Farm über die Verarbeitungsschritte der Wet Mill und/oder Dry Mill an einen Hafen transportiert. In unserer Betrachtung beginnt der Transport, sobald der Kaffee für den Export verpackt und gelagert wird. So setzt sich der Transport aus drei großen Bereichen zusammen: Landtransport im Ursprung, internationaler Transport in der Regel per Containerschiff, und dann wieder ein Landtransport bis zu den Röstereien. Pi mal Daumen setzen sich so die Emissionen zu drei gleichen Teilen zusammen. In einer Gesamtbetrachtung unserer Rösterei entspricht der Transport ca. 500g - 1000g CO2e/kg Rohkaffee.
Je nach Anbaumethode können das über 30% der Emissionen sein.
Die Frage ist, welche Emissionen sich die Röstereien zuschreiben. Schreiben sie sich nur das Rösten und das Abfüllen der Kaffees zu, so ist der Anteil gering. Doch wenn sie sich auch des Hebels bewusst sind, den sie durch die Auswahl der Kaffees haben (Scope 3) und damit auch die Kaffees mitrechnen, wird der Abdruck gewaltig höher ausfallen.
Die Entscheidung, welchen Kaffee eine Rösterei einkauft, hat neben der Wahl des Röstgases oder Geschäftsreisen den größten Einfluss.
Für uns gesprochen macht der Anteil der Verpackung an den CO₂-Emissionen der Rösterei einen Anteil von ca. 20% aus. Das entspricht ca. 100g CO2e je kg Röstkaffee.*
Einer unserer 250g Beutel aus Papier-Kunststoff-Verbund kommen nach unseren Berechnungen auf ca. 64g CO2e pro Beutel.
Nehmen wir an, dass wir 1kg Santa Rita (6,16 kg CO2e) in 4x 250g abfüllen, so würde der Anteil der Verpackung ca. 4-5% ausmachen.
* Durchschnitt unserer Berechnungen von 2023 und 2024
Verschiedene Zubereitungs-Mehtoden haben einen unterschiedlichen Energiebedarf. Dieser ist entscheidend bei der Emissionsberechnung. Zwei Fakotren fallen dabei besonders ins Gewicht: Welche Art von Energie wird verwendet und wie effizient ist die Maschine, die den Kaffee zubereitet?
Die gleiche Maschine mit einem Deutschen Strommix verursacht fast das Dreifache der Emissionen, als die Maschine in der Schweiz verursachen würde. Der Grund liegt darin, dass in der Schweiz deutlich mehr “grüner” Strom im Netz ist.
Die Effizienz ist der zweite Faktor. Besonders gut schneidet hier ein Filterkaffee ab, wenn genau die Menge Wasser erwärmt wird, die es für den Kaffee braucht.
Mit unserem CO₂ Rechner könnt ihr die Emissionen eurer Tasse Kaffee berechnen und seht auch welchen Einfluss die Zubereitung hat.
Ein Togo-Becher verursacht ungefähr 10g CO2e. Benutzt wird er im Schnitt 15min. In Deutschland fallen in einer Stunde ca. 320000 Becher an. So entstehen ca. 3,2 T CO2e pro Stunde alleine in Deutschland.
Ein Einwegbecher verursacht ca. 10,18 g CO2e, wogegen ein Mehrwegbecher bei 50 Umläufen auch je Umlauf bei ca. 11,83 g CO2e steht. So ist der Impact auf den ersten Blick eines Einwegbechers geringer als der eines Mehrwegbechers.
Doch entscheidend ist hier, wie der Becher gereinigt wird und welche Art von Strom verwendet wird. Außerdem wird deutlich, dass CO2e nur ein Aspekt von vielen ist. Bei allen anderen Aspekten wie Versauerung, Ozonzerstörungspotential (ODP) (vgl. Grafik rechts) schneiden die Mehrwegbecher (BYO) deutlich besser ab.
In der Regel ja. Doch durch Hafermilch oder Bio-Milch von Weiderindern ist der Einfluss von Milch auf deinen Cappuccino nicht ganz so schlecht.
Willst du mehr zum Thema Milch wissen, schau dir doch gerne diese beiden Artikel an oder nutze unseren CO2-Rechner.
Wir haben unsere Messung in unterschiedliche Bereiche gegliedert, um ein differenziertes Gesamtbild zu erhalten. Wir unterteilen in Anbau, Transport, Rösten und Zubereitung. Unsere Emissionen enden, wenn der Kaffee die Rösterei verlässt. Ab da beginnt die Zubereitung, entweder in unseren Cafés oder bei euch zu Hause. Die Entsorgung muss somit auch der Zubereitung zugeschrieben werden. Darauf verzichten wir jedoch bei der Betrachtung der Zubereitung beim Endverbraucher, so wie auch auf die Herstellung der Espressomaschine, Mühlen und sonstigem Equipment. Bei den Cafés wird der Müll und dessen Entsorgung angerechnet.
Daraus setzen wir dann die Emissionen für unsere Kaffees zusammen. Und bekommen so einen guten Überblick über die Emissionen der einzelnen Bereiche.
https://www.kaffeemacher.ch/nachhaltigkeit/kaffeemacher-co2-fussabdruecke/#section-66444fdf41
Mehr dazu hier.
Für die Emissionen des Cafés haben wir über das Jahr hinweg Daten in verschiedenen Bereichen erhoben und daraus die Verbräuche auf das Jahr hochgerechnet. Die Emissionen beinhalten Lieferanten, Verbrauchsprodukte, aber keine Durchlaufprodukte. So wird zum Beispiel nicht die gesamte Milch, die wir über das Jahr verbrauchen, einkalkuliert und auf alle Getränke umgelegt - sondern auf alle Milchgetränke anteilig angerechnet. Genau so gehen wir bei Croissants und Limonaden vor, die wir nicht selbst herstellen. Die Anlieferung dieser Produkte jedoch wird auf alle Kaffeegetränke umgelegt.
Mehr Details findet ihr hier. (Link folgt)