kaffeemacher.ch https://www.kaffeemacher.ch/blog/ Fri, 20 Dec 2024 18:56:35 +0000 de-DE hourly 1 Podcast: Trading Coffee. Explained and Challenged https://www.kaffeemacher.ch/blog/trading-coffee/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/trading-coffee/#comments Mon, 16 Dec 2024 21:21:30 +0000 Podcast Kaffeewissen Kaffeemarkt https://www.kaffeemacher.ch/blog/trading-coffee/ Weiterlesen

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A Conversation on How the Coffee Trade Works—and Why It Feels Opaque

I had the privilege of speaking with Guillaume Zbinden of Louis Dreyfus Company and Krisztina Szalai, Secretary General of the Swiss Coffee Trader Association—the only global association representing coffee traders. Together, we explored the intricate world of coffee trading, drawing on their extensive experience in both the Specialty and Commodity markets.

We delved into key questions:

Are these two segments truly as separate as they seem?

Why does the trade sometimes appear opaque?

Is the very nature of trading under threat?

And what drives trading houses to relocate to Switzerland, leveraging its strategic advantages?

My guests were generous in their insights, breaking down the fundamentals of coffee trading while also addressing and debunking common myths surrounding the industry. They shed light on the perception of opacity in trade and clarified why this reputation exists.

Most critically, we discussed the challenges facing coffee trading today: margin calls, razor-thin profit margins, and the rising risk of defaults.

The coming months will be pivotal, as the industry determines which trading houses will weather the storm and which may fall by the wayside.

These are tough times for coffee traders, prompting a larger question:

Is traditional trade still indispensable, or is it the unique services provided by trading that hold the real value?

Let’s dive in.

Krisztina Szalai, Guillaume Zbinden with host Philipp Schallberger





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Espresso ist sauer? 6 Tipps für weniger Säure! https://www.kaffeemacher.ch/blog/espresso-sauer/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/espresso-sauer/#comments Sat, 14 Dec 2024 12:29:00 +0000 Espresso https://www.kaffeemacher.ch/blog/espresso-sauer/ Weiterlesen

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Wenn der Espresso sauer schmeckt, dann sind die Gründe dafür mit dem richtigen Wissen und der richtigen Technik schnell behoben. Folge unserer Anleitung, um schnell die Ursachen für den sauren Espresso zu finden. 

Eine ausführliche Anleitung wie du guten Espresso zubereiten kannst, findest du hier. 

Zu grober Mahlgrad - feiner stellen!

Wenn der Espresso aus der Espressomaschine heraus „schießt“, dann ist der Mahlgrad zu grob. Der Mahlgrad soll genauso gewählt werden, dass das Kaffeepulver im Siebträger ausreichend Widerstand bildet, um das Brühwasser in der passenden Espressozeit aufzuhalten. In fast allen Fällen liegt eine gute Brühzeit zwischen 22 und 28 Sekunden.

Nur wenige Kaffees verlangen längere Brühzeiten. Wenn der Kaffee immer noch sauer schmeckt, dann lohnt es sich auch, noch längere Brühzeiten auszuprobieren. Grundsätzlich gilt: je länger wir den Espresso brühen, desto weniger wahrnehmbare Säure landet in der Tasse.

Achtung: Bei Maschinen mit Preinfusion oder langsamer Vibrationspumpe liegt eine gute Brühzeit oft auch zwischen 25 und 30 Sekunden.

Getränkeverhältnis: Kaffee zu Flüssigkeit

Es wird oft unterschätzt, welche Rolle das Getränkeverhältnis für die Entstehung von Säure im Espresso spielt. Mehr eingesetzter Kaffee zu weniger Wasser führt immer auch zu mehr Säure, vor allem bei kurzen und mittleren Extraktionszeiten.

Ein gutes Verhältnis von Kaffee zu Wasser im Espresso-Bereich liegt bei 1:2 bzw. 1:2,5.

Angewendet auf eine Rezeptur bedeutet das:

  • 1:2 Verhältnis: 9 Gramm Kaffeepulver werden zu 18 Gramm Espresso
  • 1:2,5 Verhältnis: 9 Gramm Kaffeepulver werden zu 22,5 Gramm Espresso

In manchen Fällen, bei Kaffees mit viel Säure, ist eine Brühung von 1:3 auch eine Maßnahme.

Beachte: Je mehr Kaffee im Verhältnis zu Wasser eingesetzt wird, desto mehr Wahrscheinlichkeit von „Unterextraktionssäure“ haben wir. Diese Säure ist immer unangenehm!

Temperatur - zu kalt ist sauer!

Auch die Temperatur der Brühung spielt eine große Rolle bei der Extraktion! Wir empfehlen grundsätzlich ein Brühtemperatur von rund 93 Grad Celsius. Vor allem tiefere Temperaturen betonen stark die Säure des Espressos. 

vor nach entkalken quick mill orione

Sollte euer Espresso nach einigen Monaten oder Jahren immer saurer werden, dann kann das daran liegen das die Espressomaschine verkalkt ist. Dann ist eine Entkalkung durch einen Fachbetrieb sinnvoll. Bei manchen Maschinen könnt ihr das auch selbst machen.

Um Säure zu reduzieren kann es auch sinnvoll sein, die Brühtemperatur zu erhöhen, also über die 93 hinaus.

Kaffeeauswahl

Bei allen Veränderungen von Einstellung ist sehr wichtig: wenn der Kaffee selbst schon viel schmeckbare Säure mitbringt, dann können wir durch Mahlgrad- oder Temperaturveränderungen die Säure nur noch wenig reduzieren. Deshalb ist die Auswahl eines Kaffees mit weniger Säure sinnvoll.

Es gibt einige Tipps zur Auswahl von Kaffee mit weniger Säure:

  • Dunklere Röstungen weisen weniger Säure aus, sind dafür aber oft bitterer.
  • Arabica führt zu mehr Säure in der Tasse. Robusta ist erdiger, kräftiger und bitterer, weshalb Säure nicht im Zentrum steht. Aber Achtung, vor allem minderwertige Robustas haben oft „defekte“ Bohnen, die dann wiederum nach unangenehmer Säure schmecken können.
Unser Tipp: probiere unseren Fine Robusta Mamy. Wenig Säure, viel Schokolade und Körper in der Tasse. Und zusätzlich unterstützt du ein soziales Projekt.

Gewohnheit

Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss von Gewohnheit bei der Wahrnehmung von Säure. Wer Säure in Kaffee nicht kennt, erlebt sie als deutlich stärker. Gewohnheit ist bei der sensorischen Wahrnehmung ein wichtiger Faktor!

Das führt auch dazu, dass nach dem ersten Schluck vor allem Säure wahrgenommen wird, die der eigenen Erfahrung folgend, nicht in den Kaffee gehört.

Eigentlich ist eine gewisse Säure jedoch ein wichtiges Bestandteil von gutem Espresso. Die Englische Sprache ist hier präziser als die deutsche, da sie „Sourness“ und „Acidity“ unterscheidet. Eine gewisse komplexe und angenehme Säure ist für guten Espresso (wie für Wein) wichtig, damit der Kaffee in sich balanciert schmeckt. Scharfe und agressive Säure (Unterextraktion) ist jedoch zu vermeiden. In diesem Artikel gehen wir der Säure in Kaffee genauer nach.

Es lohnt sich, auch wenn der erste Schluck zunächst sauer und unangenehm scheint, sich auf Säure einzulassen und zu erschmecken, ob es sich um eine positive oder negative Säure handelt. Anschließend können immer noch Maßnahmen ergriffen werden, um gegen die Säure im Kaffee vorzugehen… 

Frischer Kaffee

Zu frischer Kaffee ist ebenfalls sauer! Das liegt an dem noch vorhandenen CO2 im Kaffee, welches in der Tasse zu einem Geschmack nach Kohlensäure führt. Diese Säure zählt zu den geschmacklich unangenehmen im Espresso. Hinzu kommt, dass durch das Sprudeln des CO2s in der Extraktion die Wahrscheinlichkeit von Kanalbildung (Channeling) erhöht ist, was unangenehme Bitterkeit und Säure fördert.

Deshalb: Espresso ist ca. 2 bis 3 Wochen nach dem Rösten trinkreif und hat seine beste Phase bis zu zwei Monate nach der Röstung. Deshalb sprechen wir auch von einem „Semi-Frischeprodukt“.

frische kaffee

Bonus-Tipps: Channeling

Selbst wenn alle vorher besprochenen Tipps beherzigt werden, kann es immer wieder außer der Reihe zu unangenehm sauren Tassen kommen. Ein Grund dafür könnte Channeling sein. Channeling bedeutet, dass das Mahlgut nicht gleichmäßig im Siebträger verteilt wurde. Das Kaffeepulver bildet dann auch keinen gleichmäßigen Widerstand. Stattdessen gibt es Kaffeebereiche im Siebträger, die dem Druck des Wassers mehr nachgeben. Durch diese schießt das Wasser dann mit hoher Geschwindigkeit, während es durch andere Bereich zu langsam fließt.

Wir haben dadurch einerseits Bereiche mit Unterextraktion, was zu einer ausgeprägteren unangenehmen Säure führt. Auf der anderen Seite ist die Bitterkeit durch die Überextraktion anderer Bereiche erhöht. Unangenehme Säure und unangenehme Bitterkeit bilden dann gemeinsam eine sehr schlecht schmeckende Tasse. Zum davon laufen...

Das ist auch der Grund, warum Säure und Bitterkeit oft zusammen erlebt werden, manchmal vermischt werden und dann nicht passende Maßnahmen ergriffen werden!

Dabei ist hier die Maßnahme naheliegend. Gleichmäßig und sorgfältig den Kaffee im Siebträger vorbereiten und Tampen.

Tipp: Auch wenn wir in diesem Artikel ein Brührezept von 1:2 mit 9 zu 18 Gramm vorstellen, empfehlen wir immer das Brühen von einem doppelten Espresso. Die Kaffeemenge von 9 Gramm ist so gering, dass sie vor allem bei großen 58er Sieben Channeling provoziert.

Empfohlenes Zubehör

Gutes Equipment wie Siebe und Tamper unterstützen euch, gleichmäßige Extraktionen mit weniger Säure und guten Ergebnissen in der Tasse zu brühen.

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Podcast: Peter Lerch, Rainforest Alliance https://www.kaffeemacher.ch/blog/peter-lerch/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/peter-lerch/#comments Mon, 09 Dec 2024 15:55:49 +0000 Podcast Nachhaltigkeit Kaffeeanbau Kaffeewissen Kaffeemarkt https://www.kaffeemacher.ch/blog/peter-lerch/ Weiterlesen

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Die Kaffeepreise waren letztmals 1977 so hoch wie jetzt. Wen wird das auf der Kaffee wie betreffen?

Der Kaffeehandel sollte für Stabilität im Kaffeemarkt sorgen, ist aber momentan selbst in Schräglage. Kaum Margen für Händler und hohe Preise für Rohkaffee werden die Kaffeewelt in den nächsten Monaten prägen.

Um "den Handel" besser zu verstehen, rede ich mit Händlern direkt.

In diesem Gespräch zu Gast ist Peter Lerch, der seit fast 40 Jahren auf der ganzen Kaffeekette gearbeitet hat, auch als Händler.

Er sagt, dass es wohl einfach wieder Zeit wird, die alten Tugenden hervorzuholen: hinhören, vertrauen und die Langfristigkeit ins Zentrum setzen.

Peter Lerch im Gespräch mit Philipp Schallberger




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Wird Kaffee teurer? https://www.kaffeemacher.ch/blog/wird-kaffee-teurer/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/wird-kaffee-teurer/#comments Fri, 06 Dec 2024 19:30:00 +0000 Kaffeemarkt Nachhaltigkeit https://www.kaffeemacher.ch/blog/wird-kaffee-teurer/ Weiterlesen

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Der Kaffeemarkt befindet sich inmitten einer Preisrally, die in den letzten Wochen und Tagen praktisch nur eine Richtung gekannt hat: den steilen Weg nach oben. Extreme Wetterverhältnisse in Brasilien und Vietnam, die aus den Fugen geratene Weltwirtschaftslage, das Europäische Entwaldungsgesetz, die gestiegene Kaffee-Trinklust in asiatischen Ländern, die Kriege, Trump, Spekulanten, Krankheiten, Pilze, zu langsamer Fortschritt in der Pflanzen-Forschung und Logistikengpässe trugen und tragen jeweils das ihrige dazu bei. Was bedeutet dies für die entsprechenden Player entlang der Wertschöpfungskette? Wer profitiert und wer verliert? Und wie steht es um unsere Tasse Kaffee am Morgen? Wir ordnen ein.

Die letzten 47 Jahre

Am 27. November 2024 lag der Kaffeepreis bei $3.26/lb. Aufs Kilo Rohkaffee sind das 7.17 USD/kg. Das sind 70% mehr als noch vor 11 Monaten. 47 Jahre ist es her, seit es ein letztes Mal ein Rekordhoch von $3.11 pro pound oder $6.84 pro kg Rohkaffee an der Kaffee-Börse, dem ICE Arabica Futures oder auch “C price” genannt, gab. Händler, Röstereien und Endkonsumenten konnten fortan fast ein halbes Jahrhundert von teils verheerend tiefen Preisen profitieren. 

Die Produzentinnen und Produzenten waren und sind die Pricetaker. Sie mussten die Preise akzeptieren, welche an der Rohstoffbörse in New York bestimmt wurden.

Aus dieser prekären und misslichen Situation wurde der Gerechtigkeitssinn Vieler geweckt, die nebst dem Fokus auf Qualität auch viel Wert auf den sozialen Aspekt legten. Verschiedene Zertifizierungen wie beispielsweise Fair Trade, Max Havelaar oder Bird Friendly wurden ins Leben gerufen, um für gerechte Löhne einzustehen oder ein nachhaltiges Ökosystem zu fördern. Immer mehr wurde der Blick auf Partnerschaften mit Kooperativen oder gar Bäuerinnen und Bauern gelegt. “Beziehungskaffee” wurde zum Leitslogan ambitionierter und moralischer Händler und Röstereien der letzten Jahre.

Die Pflückerinnen, Produzenten und Kooperativen

Nur selten und punktuell war Kaffee in den letzten fünf Dekaden ein gewinnbringendes Geschäft für die Bauern, Produzentinnen und Kooperativen. Oder anders gesagt: es war ein körperlich anstrengendes, teils missliches Geschäft.

Diese fatalen Bedingungen in der Kaffeeproduktion sind schon lange bekannt. 

Die Hauptantwort wurde lange in der Produktionssteigerung gesehen. Ganze Programme von Händlern und Röstereien wurden hochgefahren, um diese technische Weiterentwicklung zu begleiten. Doch die Kaffeeproduktion ist nicht auf Ertrag pro Hektar zu reduzieren - sonst hätte die Produktionssteigerung pro Hektar Wunder wirken müssen. Systemische Armut im Kaffeebereich ist noch immer Realität und kann auch durch gut klingende Projekte nicht wegdiskutiert werden.

Pflückerinnen und Produzenten

Selbstständige Kaffeefarmer wie beispielsweise Doña Maria können vielleicht von den hohen Preisen profitieren. Für einmal können Produzierende beruhigt in die nahe Zukunft schauen und können teils gar auswählen, wem sie Kaffee verkaufen möchten. Ein langfristig hoher Börsenpreis könnte dazu führen, dass weniger Menschen aus den Anbauländern emigrieren und Kaffeefarmen verlassen würden und mit der Arbeit auf einer Kaffeefarm sogar genug verdient werden könnte. Dabei reden wir nicht vom grossen Geld, sondern von Einnahmen, die die Kosten decken und den Lebensunterhalt finanzieren.

Dona Maria

Die Kooperativen

Für Kooperativen wie beispielsweise Apas ist die aktuelle Situation mit dem hohen Börsenpreis eine enorme Herausforderung. Sie müssen die Balance zwischen den Interessen der Mitglieder und den Verpflichtungen zu Partnern finden. Wenn die Farmer sich nicht als loyal erweisen und ihre Kirschen anderen Kooperativen oder Zwischenhändlern, sogenannten Coyotes, verkaufen, stehen sie ohne Kaffee da und können vielleicht Verträge nicht erfüllen.

Die Händler

Im Kaffeehandel wird gerne zwischen den grossen, etablierten Kaffeehandelshäusern und modernen Händlern unterschieden, welche oft mit dem noch zu entmystifizierenden Begriff Direct Trade, also direktem Handel, assoziiert werden. Beide befinden sich in schwierigen Situationen.

Die Kaffeehandelshäuser

Etablierte Händler haben häufig festgefahrene Strukturen, wodurch sie wenig flexibel auf aussergewöhnliche Situationen reagieren können. Da sie vor allem an der Börse einkaufen, hat der Preis direkten Einfluss auf die Gewinnmarge. Ist der Börsenpreis niedrig, so ist ihre Gewinnmarge höher. Ist der Börsenpreis hoch, so ist ihre Marge dementsprechend kleiner. Hatten sie früher im Allgemeinen noch markant mehr Marge auf dem Produkt, so ist diese seit Jahren in tieferen Gefilden und Gewinn nur durch viel Volumen möglich. Durch die hohen Börsenpreise könnte diese kleine Restmarge ganz aufgefressen werden. Es ist mit Konkurs und Übernahmen zu rechnen.

Moderne Händler

Aus dem Bedürfnis, Menschen fair und gerecht zu behandeln und die Umwelt nachhaltig mitzugestalten, haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten viele soziale Zwischenhändler geformt. Sie sehen sich als Vermittler zwischen Partnerschaften und legen so die Basis für den Konsum mit gutem Gewissen. Oft zahlen die modernen Händler den Produzierenden einen fixierten Aufpreis zum Börsenpreis, welcher die anfallenden Kosten auf einer Farm besser decken soll. Auch bieten viele die Möglichkeit, bei der Berechnung verschiedener Kostenstrukturen zu unterstützen und die anfallenden Ausgaben auf einer Farm zusammen mit den Farmern zu berechnen. Wie die Kooperativen sind in der aktuellen Situation auch die modernen Händler in einer zwiespältigen Situation. Denn zum einen ist der genannte und festgemachte Aufpreis zur Börse kaum bezahlbar. Auf der anderen Seite steht der Partner, vielleicht eine Kooperative, die aber den hohen Preis bezahlen muss. Die verschiedenen Beziehungen werden aktuell arg strapaziert und auf die Probe gestellt.

roester

Die Röstereien

Mittlere und kleine Röstereien haben seit dem Aufkommen von Spezialitätenkaffee vor 20 Jahren viel Aufwind bekommen und wurden von der “Third Wave” Welle mitgetragen. Soziales Kaffeetrinken in einer hippen Kaffeebar wurde für Viele zum neuen Normal. Eines der Versprechen von Spezialitätenröstereien war, dass durch den Genuss von sorgfältig ausgewählten Bohnen die Nachhaltigkeit gefördert und Produzenten fair entlohnt würden – das hat den Nerv der Zeit getroffen.

Beziehungen zu sozial und nachhaltig engagierten Händlern oder direkt zu Produzenten wurden aufgebaut. Besuche von Kaffeefarmen standen auf der jährlichen Agenda, um direkt vor Ort Einfluss nehmen zu können und Projekte zu unterstützen. Viele haben Partnerschaften auch mit einem fixierten Preisaufschlag zum Börsenpreis besiegelt - wie die vorher genannten modernen Händler.

Wie geht es nun weiter? Was, wenn der Börsenpreis deutlich über dem liegt, was Spezialitätenröstereien noch vor einem Jahr bezahlt haben? Was, wenn es also keine monetären Anreize mehr gibt für Produzenten, hohe Qualität oder Bio zu machen, weil der Börsenpreis so hoch ist?

Die aktuelle Situation fordert uns alle. Als Rösterei führen wir aktuell intensive Gespräche mit unseren Partnern. Wir versuchen, unsere Kosten so gut wie möglich zu reduzieren und unsere Effizienz zu steigern, so dass wir einfacher auf die neuen Kaffeepreise reagieren können.

Und als Geniesserinnen und Geniesser?

Die erhöhten Preise werden über kurz oder lang auch Auswirkungen auf die Tasse Kaffee am Morgen und den Röstkaffee im Allgemeinen haben. Kaffee wird teurer werden. Mit vorsichtiger Auswahl und bewusstem Konsum kann auch als Geniesserin oder Geniesser geholfen werden, guten Kaffee zu unterstützen. Gut ist dabei nicht auf die Sensorik reduziert, sondern ebenso fest auf gerecht, fair, moralisch, umweltbewusst bezogen. Kaufen wir also Kaffee bei Röstereien ein, die viel Wert auf ihr Tun legen. Denn Kaffee ohne Werte ist wertlos. 

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Weber Key Mühle im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/weber-key/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/weber-key/#comments Wed, 04 Dec 2024 13:50:59 +0000 Espressomühlen https://www.kaffeemacher.ch/blog/weber-key/ Weiterlesen

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Wir sind in der Schlussphase unseres Tests der Weber Key. Bevor wir den Test abschließen, möchten wir gerne eure Erfahrungen aus der Praxis mit einbeziehen.

  • Was findet ihr an der Mühle im Alltag gut und was weniger gut?
  • Hattest du mit deinem Modell irgendwelche Schwierigkeiten?
  • Was sollten wir bei unserem Modell gegenprüfen?

Durch euer Feedback und eure Erfahrungsberichte wird unser Test dichter, aussagekräftiger und besser. Vielen Dank im Voraus!

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G-Iota DF64 Gen 2 im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/g-iota-df64-gen2/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/g-iota-df64-gen2/#comments Wed, 04 Dec 2024 13:17:00 +0000 Espressomühlen https://www.kaffeemacher.ch/blog/g-iota-df64-gen2/ Weiterlesen

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Wir sind in der Schlussphase unseres Tests der G-Iota DF64 Gen 2. Bevor wir den Test abschließen, möchten wir gerne eure Erfahrungen aus der Praxis mit einbeziehen.

  • Was findet ihr an der Mühle im Alltag gut und was weniger gut?
  • Hattest du mit deinem Modell irgendwelche Schwierigkeiten?
  • Was sollten wir bei unserem Modell gegenprüfen?

Durch euer Feedback und eure Erfahrungsberichte wird unser Test dichter, aussagekräftiger und besser. Vielen Dank im Voraus!

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Varia VS6 Single Dosing Mühle im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/varia-vs6/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/varia-vs6/#comments Wed, 04 Dec 2024 13:10:19 +0000 Espressomühlen https://www.kaffeemacher.ch/blog/varia-vs6/ Weiterlesen

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Wir sind in der Schlussphase unseres Tests der Varia VS6 Single Dosing Mühle. Bevor wir den Test abschließen, möchten wir gerne eure Erfahrungen aus der Praxis mit einbeziehen.

  • Was findet ihr an der Mühle im Alltag gut und was weniger gut?
  • Hattest du mit deinem Modell irgendwelche Schwierigkeiten?
  • Was sollten wir bei unserem Modell gegenprüfen?

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EMIL EM1 Single Dose im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/emil-em1-single-dose/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/emil-em1-single-dose/#comments Wed, 04 Dec 2024 13:05:56 +0000 https://www.kaffeemacher.ch/blog/emil-em1-single-dose/ Weiterlesen

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Wir sind in der Schlussphase unseres Tests der EMIL EM1 Single Dose. Bevor wir den Test abschließen, möchten wir gerne eure Erfahrungen aus der Praxis mit einbeziehen.

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Option-O Lagom P64 im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/option-o-lagom-p64/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/option-o-lagom-p64/#comments Wed, 04 Dec 2024 13:02:57 +0000 Espressomühlen https://www.kaffeemacher.ch/blog/option-o-lagom-p64/ Weiterlesen

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Mazzer Philos Espressomaschine im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/mazzer-philos/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/mazzer-philos/#comments Wed, 04 Dec 2024 13:00:46 +0000 Espressomühlen https://www.kaffeemacher.ch/blog/mazzer-philos/ Weiterlesen

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Wir sind in der Schlussphase unseres Tests der Mazzer Philos. Bevor wir den Test abschließen, möchten wir gerne eure Erfahrungen aus der Praxis mit einbeziehen. 

Was findet ihr an der Mühle im Alltag gut und was weniger gut? 

Hattest du mit deinem Modell irgendwelche Schwierigkeiten?

Was sollten wir bei unserem Modell gegenprüfen?

Durch euer Feedback und eure Erfahrungsberichte wird unser Test dichter, aussagekräftiger und besser. Vielen Dank im Voraus!

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Podcast: Jan von Enden, Here we Grow https://www.kaffeemacher.ch/blog/jan-von-enden/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/jan-von-enden/#comments Fri, 22 Nov 2024 13:15:06 +0000 Podcast Nachhaltigkeit Kaffeeanbau Kaffeewissen Kaffeemarkt https://www.kaffeemacher.ch/blog/jan-von-enden/ Weiterlesen

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Jan von Enden ist Geschäftsführer bei Here we Grow, einer Organisation, die NGOs in Äthiopien und Uganda fördert.

In diesem Gespräch, das nicht an klaren Positionen geizt, reden wir über Kaffee als Werkzeug menschlicher Entwicklung, über Daten, und warum sie politisch sind und über die Sinnhaftigkeit und Sinnlosigkeit von Skalierung.

Jan von Enden im Gespräch mit Philipp Schallberger





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NanoFoamer Pro 2 Test: Milchschaum OHNE Espressomaschine? https://www.kaffeemacher.ch/blog/nanofoamer-pro-2/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/nanofoamer-pro-2/#comments Sat, 16 Nov 2024 17:58:00 +0000 Latte Art https://www.kaffeemacher.ch/blog/nanofoamer-pro-2/ Weiterlesen

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Latte Art Schaums statt Badewannenschaum, das ist das Ziel des NanoFoamers Pro 2. Denn das ermöglicht cremigen Cappuccino für alle, die keine Dampflanze an ihrer Espressomaschine haben und verziert auch den Mokka mit Herz und Tulpe. Wir haben den NanoFoamer Pro 2 von Subminimal einem Profi-Test unterzogen und teilen in diesem Video-Test unsere Erfahrungen. Und eines vorweg: die kleine Schäumkanne mit Erwärmer hat unseren Barista-Trainer Michel Indelicato begeistert.

Highlights kurz und knapp

✔️ 3 verschiedene Einstellungen für Schaumdicke und Temperatur

✔️ Ideal für alternative Milchsorten (Soja, Hafer, etc.)

✔️ Einfache Bedienung, etwas kompliziertere Reinigung

✔️ Kompaktes Design für Zuhause oder unterwegs

Wie funktioniert der NanoFoamer Pro 2?

Der NanoFoamer Pro 2 unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Milchaufschäumern, denn er liefert feinporigen Late Art Schaum statt luftigen “Bauschaum”. Bauschaum nennen Profi-Barista oft abfällig das, was produziert wird, wenn zu viel Luft unter die Milch gezogen wird. Das ist etwas, was viele Auto-Steamer in mancher Kaffeevollautomaten-Gastronomie bis heute machen.

Damit lassen sich Badeschaum-artige Berge häufen, aber keine cremige Latte Art giesen. Die Idee des NanoFoamers ist: hier soll beides möglich sein. Neben dem Schäumvorgang wird im Foamer die Milch erwärmt.

Als eigenständiges Gerät bietet er präzise Kontrolle über Schaumkonsistenz und Temperatur – zwei entscheidende Faktoren für perfekte Latte Art. Mit drei verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten können Kaffeeenthusiasten, Home Barista und Anfänger die ideale Schaumtextur für ihre bevorzugten Kaffeespezialitäten kreieren.

gummi einsaetze nanofoamer
  • Gummi Flügel in schwarz (slow, Kuhmilch), grün (fast, Milchalternativen), und blau (mittel, Milchalternativen), die in derKanne magnetisch angebracht werden.
  • Schäummodus-Beschleunigung 1 - 5 + 0 für kalte Milch
  • Tiefe des Schäumers

So viel in der Theorie. Und tatsächlich. Auch in der Praxis machen wir zwei Haken an diese Aufgaben. Dünnflüssiger und dickflüssiger Schaum gelingen, je nach Ziel, Milch und Einstellung.

Schäumrezepte für verschiedene Milchsorten und Mengen

Der NanoFoamer Pro 2 bietet verschiedene Einsätze (Slow, Medium, Fast) und Stufen (1-5) für die Schaumproduktion. Zusätzlich solltet ihr bei allen Rezepten vor allem beachten, dass der Schäumer bei rund 59 Grad piept. Das machen wir uns zu nutze, um ihn kurz darauf zu stoppen. Für die meisten Milchvarianten und Cappuccinos sind Temperaturen zwischen 58 und 63 Grad Celsius sehr lecker.

Allgemeine Tipps & Tricks

Temperaturentwicklung:

  • Bei Kuhmilch: Temperaturanstieg von ca. 0,3-0,4°C pro Sekunde nach dem Piepsen
  • Bei größeren Mengen: Langsamerer Anstieg (0,2-0,3°C pro Sekunde) nach dem Piep

Kalte Variante:

  • Funktioniert gut mit 130g und Slow-Einsatz
  • Schaumzeit: ca. 1:25 Minuten
  • Ergibt guten Latte Art Schaum

Fehlerbehebung:

  • Zu flüssiger Schaum: Stufe erhöhen oder Einsatz wechseln
  • Zu dicker Schaum: Stufe reduzieren
  • Bei Hafermilch: Fast-Einsatz bevorzugen

Beste Ergebnisse für Kuhmilch: Bio-Pasteurisiert

Für kleine Getränke (130g Milch), Optimale Einstellung für Latte Art:

  • Menge: 130g Milch
  • Einsatz: Slow
  • Stufe: 2
  • Erwartete Schäumzeit: ca. 2 Minuten
  • Zieltemperatur: 61°C (ca. 3 Sekunden warten nach dem Piepsen)
  • Ergebnis: Perfekte Konsistenz für Latte Art

Für mittlere Getränke (180g Milch)

Optimale Einstellung:

  • Menge: 180g Milch
  • Einsatz: Slow
  • Stufe: 3
  • Erwartete Zeit: ca. 2:10 Minuten
  • Zieltemperatur: 60°C (ca. 2 Sekunden nach dem Piepsen)
  • Ergebnis: Ideale Textur für Latte Art

Für große Getränke (220-250g Milch)

Optimale Einstellung:

  • Menge: 220-250g Milch
  • Einsatz: Slow
  • Stufe: 4
  • Erwartete Zeit: 2:50-3:00 Minuten
  • Zieltemperatur: 59-59,5°C (beim Piepsen stoppen)
  • Ergebnis: Perfekter Latte Art Schaum
schaeumen nanofoamer

Spezielle Anleitung für Hafermilch

Kleine Portionen (130g)

Beste Einstellung:

  • Menge: 130g Hafermilch
  • Einsatz: Fast
  • Stufe: 3
  • Erwartete Zeit: 1:25 Minuten
  • Temperatur: 59,5°C (beim Piepsen stoppen)
  • Besonderheit: Ergibt den besten Schaum mit Fast-Einsatz!

Mittlere Portionen (180g)

Optimale Einstellung:

  • Menge: 180g Hafermilch
  • Einsatz: Fast
  • Stufe: 4
  • Erwartete Zeit: 1:55 Minuten (beim Piepsen stoppen)
  • Ergebnis: Optimale Schaumqualität

Große Portionen (220g)

Beste Einstellung:

  • Menge: 220g Hafermilch
  • Einsatz: Fast
  • Stufe: 5
  • Erwartete Zeit: 2:20 Minuten
  • Temperatur: 60°C (beim Piepsen stoppen)
  • Ergebnis: Gleichmäßiger, stabiler Schaum

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:

  • Kuhmilch funktioniert am besten mit Slow-Einsatz (schwarz)
  • Hafermilch erreicht beste Ergebnisse mit Fast-Einsatz
  • Größere Milchmengen benötigen höhere Stufen
  • Optimale Temperatur liegt zwischen 59-61°C
  • Schaumzeit variiert je nach Menge zwischen 1:25 und 3:00 Minuten

Schäumt er auch Hafermilch und Alternativmilch?

Besonders beeindruckend ist die Leistung des Geräts bei der Verarbeitung von Alternativmilch. Viele Home Barista struggeln beim Schäumen von Hafermilch und co. Mit etwas experimentieren lässt sich das richtige Rezept für jede Hafermilch-Konsistenz finden. Wichtig dabei: jede Milch ist etwas unterschiedlich und so muss jeweils ein Rezept entwickelt werden. Auch ist der Anspruch an die Schaumdichte unterschiedlich. Für die Schweiz Bio-Hafermilch Gutsch haben wir folgende Einstellungen verwendet:

Gutsch-Milchschaum Rezept

  • Gutsch Hafermilch 130g
  • Raumtemperatur
  • Fast Einsatz
  • Stufe 3
  • 1:25 Schäumzeit; 59.5°C beim ersten Piepsen stoppen. 
  • Absoluter Top Schaum!!!

Benutzerfreundlichkeit im Fokus

Die Handhabung des Geräts erscheint uns intuitive und einfach.

  • Temperatureinstellung
  • Einfache Schaumkonsistenz-Regulierung
  • Schnelle und effektive Reinigung, wenn auch leider nicht in der Spülmaschine
  • Perfekt für Unterwegs

Dank seiner kompakten Größe und der Unabhängigkeit von einer Espressomaschine ist der NanoFoamer Pro 2 auch ideal für den mobilen Einsatz. Ob im Büro oder beim Reisen – professionelle Latte Art wird so überall relativ einfach möglich.

Reinigung und Pflege

Ein wichtiger Aspekt für die Langlebigkeit des Geräts ist die richtige Pflege. Ihr solltet den NanoFoamer nach jeder Nutzung sorgfältig reinigen.

  • Keine Reinigung in der Spülmaschine
  • Regelmäßige manuelle Reinigung nach jedem Gebrauch
  • Sorgfältige Pflege der Schäumkomponenten

Fazit zum NanoFoamer

Der NanoFoamer Pro 2 von Subminial hat uns im Test richtig Spass gemacht. Er ist ein praktisches und einfaches Tool, welches neue Türen öffnet. Für alle, die keine Espressomaschine Zuhause haben, wird so cremiger Milchschaum möglich. Ob zu mobilen und manuellen Espressobrühern wie der Flair, 9Bar oder OutIn, oder aber auch zu Espressomaschinen wie der Roxy, die ohne Dampflanze daher kommen.

Das Latte Art Ergebnis ist top und die Handhabung einfach. Für alle, die ihre Latte-Art-Fähigkeiten verbessern möchten oder einfach nur perfekten Milchschaum suchen, ist dieses Gerät definitiv eine Überlegung wert.


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OutIn Nano Espressobrüher im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/outin-espresso/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/outin-espresso/#comments Sun, 10 Nov 2024 13:08:00 +0000 Espressomaschinen Espresso Espressobrüher https://www.kaffeemacher.ch/blog/outin-espresso/ Weiterlesen

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Die Idee des mobilen Espressomakers OutIn ist bestechend. OutIn löst das Problem aller mobilen Espresskocher. Endlich müssen wir keinen Wasserkocher oder Gaskocher mehr mitschleppen oder uns anderweitig nach heißem Wasser umschauen. Denn OutIn hat einen Wasserkocher integriert. Eine via USB-C geladene 7500 mAh Battery hat genügend Kraft, um einige Male kaltes Wasser zu erhitzen und genügend Druck aufzubauen. In der Theorie und Werbeankündigung. Die Praxis haben wir uns genauer angeschaut. Leider kommen wir zu leicht anderen Ergebnissen.

Die beste mobile Espresso-Idee

Heißes Wasser ist eine der Hauptherausforderungen beim mobilen Espresso machen. Das ist der Grund, warum viele Hersteller-Unternehmen die Heißwasser-Thematik gar nicht angehen und sie dem Brüher überlassen. Der benötigt dann Wasserkocher, Gaskocher oder ein Feuer.

Nicht nur das Erwärmen des Wassers ist eine Herausforderung von mobilen Espressobrühern, sondern auch das Durchheizen des ganzen Brühers! Die Zubereitung von Kaffee unterwegs ist Thema in unserem ausführlichen Outdoor-Kaffee-Beitrag und Video.

OutIn überlässt uns mit dem Nano nicht Herausforderungen des Wasser Aufkochens, sondern integriert einen kleinen Wasserkocher in dem Brüher. Der soll ausreichen, je nach Wassermenge und Kälte des Wassers, 5 Mal das Brühwasser zu erhitzen. Da sind wir schon bei einer der leicht beschönigenden Werbeankündigungen des Herstellers. 5 Mal Aufheizen gelingt wirklich nur, wenn ihr die minimalste Wassermenge verwendet. Und dann auch nur mit Abstrichen. Es gibt noch einige weitere Marketing-Claims, bei denen wir so nicht mitgehen und die wir weiter unten im Artikel besprechen.

outin espresso temperatur

OutIn Temperaturrealität

Auf 92 Grad soll der Espressobrüher laut Hersteller brühen. Wir haben in unseren Tests ein einziges Mal 90 Grad in der oberen Kammer erreicht. Das war bei Einsatz von nur 40 ml Wasser. Bei größeren Wassermengen bleiben wir bei Temperaturen zwischen 85 und 88 Grad in der Aufkochkammer. Bei größeren Mengen wie 70 ml liegt die Temperatur bei 85 bis 86 Grad. Diese Ergebnisse haben wir mit unserem OutIn getestet, sowie mit den Temperaturwerten von zwei weiteren Modellen gegengeprüft.

In der Realität müssen wir von weitaus geringeren Brühtemperaturen ausgehen, da das Brühwasser auf dem Weg von der Wärmekammer bis zum Kaffee weitere Temperatur an das Material abgibt und so Temperatur verliert.

Das äußert sich dann auch im Espressogeschmack, der vor allem bei helleren Röstungen deutlich die Säure des Kaffees betont. Wir empfehlen deshalb gezielt Espressoröstungen für den Nano auszuwählen, die geschmacklich dazu passen. Aus unserem Sortiment wäre das etwa der Mamy Espresso oder auch der Dreispitz Blend. Dunklere Röstungen sind das passende Gegenüber für den OutIn. Hellere Röstungen haben von sich aus bereits viel Säure, die durch die niedrigeren Temperaturen noch verstärkt wird.

Die niedrigere Temperatur kann natürlich umgangen werden, wenn extern das Brühwasser zum Beispiel mit einem Wasserkocher aufgekocht wird. Dann empfehlen wir auf Temperaturen von über 95 Grad zu gehen. Das durchwärmt den Brüher und liefert gute Brühtemperaturen, die im Idealfall dann bei 92 bis 94 Grad liegen. Auf diese Art und Weise löst man weitere Probleme oder Versprechen des Brühers.

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Marketing vs. Realität

Vielleicht ist das die Mode dieser Zeit möglichst laut und schrill und hohe Zahlen auszurufen und Anzukündigen. Und wir greifen das Thema auch deshalb nur dann auf, wenn es besonders auffällt. OutIn kommuniziert getreu dieser Linie - aber spätestens wenn der Brüher dann ausprobiert wird, dann zerfallen einige Ankündigungen.

200 Sekunden dauert das Aufheizen laut Werbeversprechen. Das gelingt aber wirklich nur, wenn die absolut geringste Wassermenge verwendet wird. OutIn markiert zwar die "200 Sekunden" zwar auf der eigenen Webseite selbst mit Sternchen*, erklärt den Zusammenhang zwischen Wasser und Aufheizzeit dann aber nicht genauer. Wir haben 70 ml in 4:30 aufgeheizt!

Auch die Aufheizzyklen sowie die Batterieleistung folgen diesem Schema. Fünf Aufheizzyklen schafft die Batterie maximal bei geringster Wassermenge!

Bei anderen Claims folgt der Hersteller dem üblichen Strom der Marketingwelt, Nebenschauplätze mit hohen Zahlen groß zu machen. 20 Bar soll der OutIin an Druck aufbauen können. Das ist schön und gut, aber jede gute Espressomaschine brüht am Ende mit 6 bis maximal 10 Bar Druck. Dennoch schmeißen Hersteller von vor allem günstigeren Espressomaschinen immer wieder mit einem maximalen Druckpotential um sich, was wenig zur Sache beiträgt.

Und auch die 92 Grad in der Erwärmungskammer sind eher Nebelkerzen, weil die Temperatur ja wesentlich in der Brühkammer der Maschine wären und dort nicht erreicht werden.

standard lieferumfang outin

Der OutIn Espressomaker mit Standard-Lieferumfang. Es gibt ihn beim Hersteller selbst oder auch bei Amazon*.

So viel (mehr) Potential!

Was ich gerade beschrieben habe, soll keinesfalls den Eindruck hinterlassen, dass ich den OutIn Espressomaker für ein schlechtes Produkt halte. Ich finde ihn genial! Mit der passenden Röstung, die mit niedrigeren Brühtemperaturen gut funktioniert, erfüllt der OutIn genau das, was ich mir von einem mobilen Espressobrüher wünsche.

  • Er ist einfach nutzbar.
  • Nimmt wenig Platz weg.
  • Lässt sich gut reinigen.
  • Macht guten Espresso (bei entsprechendem Kaffee).
  • Die Espressomenge ist perfekt (beim Einsatz das Basket-Plus Sets).
  • Und vor allem: der Brüher erwärmt selbst das Wasser!!! 

Das ist ein absoluter Gamechanger und das macht aus dem OutIn Nano den flexibelsten und besten manuellen Espressobrüher für zahlreiche Einsatzzwecke. In der Theorie kann ich damit fast überall Kaffee brühen, da das Erwärmen von selbst geht und auch ein Becher den Espresso direkt auffängt.

Wollt ihr Beispielorte? Ich sehe vor mir nicht nur das Kajak, sondern die Gondel bei der Ski-Bergauffahrt. Ja selbst während der Autofahrt, am Strand, auf dem Fahrrad im Flaschenhalter... Der OutIn Nano Espressomaker ist der perfekte Outdoor-Espressobrüher!

Und das Espresso-Ergebnis in der Tasse, das lässt spätestens dann alle vorherige Kritik verblassen, wenn wir auf dem Wasser auf dem Seekajak Espresso brühen und diesen genießen.

Und doch... der Brüher selbst könnte noch besser sein! Dazu braucht es aus meiner Sicht nur zwei Dinge:

  1. Der Brüher sollte bis auf mindesten 96 Grad aufheizen und erst dann den Brühprozess beginnen.
  2. OutIn sollte transparent damit umgehen, wie lange dann die Brühzzeit ist und wie viele Brühzyklen die eingebaute Batterie mit maximaler Füllung dann noch schafft. Das wäre sauber und würde dazu führen, dass Kundinnen und Kunden später nicht enttäuscht sind. Denn auch nur zwei Espressobrüh-Durchgänge die unterwegs funktionieren, sind ja schon ein Gamechanger und erfüllen für die meisten unterwegs alle Wünsche. Und sonst hängen wir den Brüher einfach eine PowerBank und laden ihn wieder auf.

Kleine Anmerkung dazu. Der Brüher verbraucht mehr Strom, als parallel selbst an einer Steckdose eingespeist werden kann. Er eignet sich also deshalb keinesfalls für den Dauerbetrieb.

outin basket plus


Lieferumfang und Verarbeitung

Der OutIn Espressobrüher macht einen robusten und hochwertigen Eindruck. Er wiegt in der Basis-Variante unter 700 Gramm und ist auch durchaus kompakt (23 cm hoch, 7 cm Durchmesser).

Im Standard-Lieferumfang ist eine kleine Brühkammer für 5 - 6 Gramm Kaffee, eine Kapselkammer sowie eine Dusche. Die Kapselkammer oder Brühkammer lassen sich jeweils in einen aufdrehbaren Siebhalter stülpen. Zusätzlich ist ein kleiner Dosierbecher dabei, der auf die Brühkammer aufgesetzt werden kann, um den Kaffee leichter einzufüllen. Er dient gleichzeitig auch als Tamper. Alle diese Materialien sind auch schwarzem Kunststoff.

Wir wollten den Brüher in Gänze ausreizen und uns auch nicht mit kleinen Brühmengen begnügen. Diese sind, dass soll hier auch festgehalten werden, sicherlich deutlich besser für die niedrigere Brühtemperatur geeignet. Da aber OutIn selbst in Plus Basket Set mit Edelstahl-Tamper und 16 - 17 Gramm Sieb anbietet, war dass das Set unserer Wahl.

Die Arbeit mit der größeren Brühkammer und dem schicken kleinen Tamper erleichtert das Arbeiten und erhöht auch den Eindruck von Wertigkeit des OutIn Nano Brühers. 

16 Gramm Kaffeepolver in einer Brühkammer bedeuten bei einer 1:2 Ratio dann eben auch 32 Gramm Espresso in der Tasse!



Links und Weiteres

*Es handelt sich um einen Provisionslink zu Amazon. Wenn du darüber bestellst, kostet es dich nicht mehr. Wir erhalten eine kleine Provision, die wir für weiteres Testequipment nutzen können. Danke!

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BIRD Brüher von Weber Workshops https://www.kaffeemacher.ch/blog/bird-weber-workshops/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/bird-weber-workshops/#comments Sun, 03 Nov 2024 09:48:00 +0000 Filterkaffee https://www.kaffeemacher.ch/blog/bird-weber-workshops/ Weiterlesen

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Die BIRD ist ein alternativer Kaffeebrüher aus dem Hause Weber Workshop. BIRD steht für "Brew In Reverse Direction" (Brühen in umgekehrter Richtung). Kurz zusammen gefasst ist die BIRD eine Stempelkanne mit cleverer Kaffee-Trenntechnik. Im Falle der BIRD wird der Stempel nicht zum Beenden des Brühprozesses nach unten gedrückt, sondern nach oben gedreht. Dadurch entsteht im unteren Teil der Kanne ein Vakuum, welches das Brühwasser durch Kaffee und Papierfilter zieht. So viel zur Einleitung. Aber werfen wir einen genaueren Blick auf die Weber BIRD im Video.

Hochwertig in Sachen Material und Preis

Weber Workshops fertigt hochwertige Mühlen und Brühwerkzeuge zur Kaffeezubereitung. Auch die BIRD reiht sich in die Reihe der extrem hochwertigen Tools von Weber. Das hat seinen Preis! Auf der Webseite von Weber kostet der Brüher 320 CHF und mit den Versandkosten landen wir bei CHF 360 Franken. Ein Schweizer bietet die BIRD für 399 CHF an.

Das ist schon krass für "eine Stempelkanne". So fasst es der Schweizer Filterprofi David Wistorf zusammen. Ja, Weber hat hier eine neue Idee vorgestellt, die zur Patentierung angemeldet ist. Aber das ist schon sehr viel Geld, auch wenn die verwendeten Material wie Borosilikatglas, der Edelstahl Griff, der Edelstahl-Kolben und der Messingflügel zum Hochdrehen des Kolbens makellos sind.

Trotz und wegen all' dieser Materialien ist die BIRD dennoch nicht perfekt. Es ist vermutlich dem Messingdrehmechanismus und sowie dem Messingpunkt auf dem Griff zu verdanken, dass die BIRD nicht in die Spülmaschine darf.

Dieses Detail ist ein Fingerzeig, was die BIRD sein will. Denn ein gutes Messer oder eine hochwertige Gusspfanne kommt ja auch nicht in die Spülmaschine.

Übrigens: wer gerne mit Papierfilter arbeitet, was wir qualitativ empfehlen würden, kann weiter investieren. 4,6 Rappen kostet der Filter von Acaba für die Bird. Sibarist hat ebenfalls einen Filter für die BIRD bereit. Kostenpunkt: rund 10 Rappen pro Filter.

weber bird propeller

Der Brühmechanismus

Der Kolben der BIRD ist gleichzeitig das trennende Filtermedium. Wahlweise kann ein Papierfilter eingesetzt werden, oder nur das feine Metallsieb für die Trennung genutzt werden. Mit dem Gewindedrehstab kann der Kolben nach unten gedrückt werden. Anschließend folgen Kaffee und Brühwasser.

  • Wir verwenden 17 Gramm Kaffee eher grob gemahlenen Kaffee, 250 Milliliter Wasser und 92 Grad heißes Wasser und wählen einen relativ zügige Brühmethode. Die Möglichkeit schnell Brühen zu können, ist eine der Stärken der BIRD.
  • Nachdem das Brühwasser aufgegeben wurde, verwirbeln wir den Propeller an der Gewindestange bis Sekunde 40 gleichmäßig und nicht zu schnell.
  • Anschließend warten wir 1:30 Minuten vergangen sind. David Wistorf bevorzugt, den Deckel nicht aufzusetzen. Wer jedoch mehr Wärme in der BIRD halten möchte, kann diese verschließen.
  • Bei 1:30 Minuten lassen wir den Propeller der Gewindestange ganz nach unten gleiten und drehen dann mit dem Uhrzeigersinn.
  • Der Propeller hakt im Kolben ein und beginnt, diesen nach oben zu ziehen. Unterhalb des Luftdicht an der Glaswand entlang gleitenden Kolbens entsteht ein Vakuum, welches den fertig gebrühten Kaffee durch den Papierfilter und das Metallsieb nach unten zieht.
  • So wird der Kaffee vollständig von allen Kaffeepartikel getrennt. Wir drehen den Kolben in rund 15 Sekunden nach oben und erhalten so eine gesamthafte Brühzeit von nur 1:45 Minute.

Wie schmeckt der Kaffee mit der BIRD

Die Bird ist ein sehr ehrlicher Brüher. Sie hat das Potential, denn Kaffee so zu zeigen wie er ist. Geschmacklich erinnern uns viele Brühungen an eine Verkostung im Cupping, wobei die Papierfilter noch mehr Klarheit und Transparenz in die Brühungen bringen.

In unserem Fall haben wir einen einen Gesha aus Kolumbien gebrüht, der mit dem Filterkaffee-Abo exklusiv verschickt wurde. Lecker... 

Fazit und Einordnung

Die BIRD ist ein versatiler Brüher. Der Propeller erlaubt zielgerichtete Verwirbelung, welche die Extraktion des Kaffees beschleunigt oder verstärkt. Die Vakuum-Brühung in Verbindung mit dem Filterpapier macht möglich, dass wir das Kaffeepulver rückstandslos trennen und kaum Schwebteilchen im Kaffee haben. Das ist klassischerweise eine Schwäche der Stempelkanne, weshalb sie oft etwas staubig und weniger klar schmeckt.

Die Materialien sind sehr hochwertig und die Verarbeitung ist exzellent. Leider darf die BIRD nicht in die Spülmaschine und sollte vorsichtig von Hand gewaschen werden, was grundsätzlich gut geht. 

Die maximale Brühmenge von 350 Milliliter macht die BIRD auch nicht zum perfekten Werkzeug zum Brühen größerer Kaffeemengen, wofür die klassische Stempelkanne zum Beispiel aus dem Hause Bodum* gerne genutzt wird. 

Für wen ist die BIRD der richtige Brüher? Für Dich, wenn sie es dir wert ist. Sie ist ganz bestimmt eine exzellente Möglichkeit, guten Kaffee zu machen. Und sie ist auch ein Hingucker in deiner Kaffeeecke. Ob sie dir diesen Preis wert ist, kannst am Ende nur du beantworten. 


Habt ihr Erfahrungen mit der BIRD?

Schreibt es uns in die Kommentare. Wenn ihr mehr über Filterkaffee erfahren wollt, dann schaut auch in diesem ausführlichen Filterkaffee-Zubereitungsartikel vorbei. 


* Es handelt sich um einen Provisionslink. Wenn ihr über diesen Link etwas bestellt, kostet es euch nicht mehr. Wir erhalten jedoch eine kleine Provision, die wir wieder in Testmaterial stecken. 

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Zuriga G2 und Zuriga G2 Grind by Weight Espressomühle im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/zuriga-g2-espressomuehle/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/zuriga-g2-espressomuehle/#comments Sat, 02 Nov 2024 07:26:00 +0000 Espressomühlen https://www.kaffeemacher.ch/blog/zuriga-g2-espressomuehle/ Weiterlesen

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Die Espressomühle von Zuriga, die Zuriga G2, haben wir einem ausführlichen Test unterzogen. Sie ist das Gegenüber der Zuriga E2 Gen 2 Espressomaschine, was sich in der Formsprache und im Material ausdrückt. Die Zuriga E2 hat erst kürzlich eine gründliche Überarbeitung erhalten und wir nennen sie in unserem Test, "die vielleicht beste Espressomaschine in ihrer Preisklasse". Natürlich testen wir die Zuriga G2 auch im Zusammenspielt mit ihrer Espressomaschinenpartnerin.

Seit 2024 gibt es außerdem die Zuriga G2 Grind by Weight. Zuriga hat der klassischen G2 eine Wiegefunktion geschenkt. Die Mühle stoppe nun nicht mehr zeitgesteuert, sondern dann, wenn die eingestellte Kaffeemenge in den Siebträger gemahlen wurde. Die Siebträgeraufhängung wurde zu diesem Zweck deutlich verbessert und mit der Wiegefunktion ausgerüstet. Die meisten Eigenschaften teilen sich G2 und G2 GbW. Deshalb beginnt dieser Artikel mit den allgemeinen Eigenschaften der G2. Weiter unten auf der Seite beschreiben wir die neue Zuriga G2 Grind by Weight mit Wiegefunktion.

Neu: Video zur Zuriga G2 Grind by Weight.

Verarbeitung und Test der Zuriga G2

Die Mühle kostet in der Schweiz 980 Franken und wird auch in der Schweiz gefertigt. Die Zuriga G2 wiegt 6 Kilogramm, ist 119 mm breit, 345 mm hoch und 200 mm tief.

Wie bei der Espressomühle fallen die gute Verarbeitung sowie das Design sehr positiv auf. Wir haben die Mühle nach den Testkriterien unserer großen Mühlentestreihe für Zuhause geprüft. Dabei konnte die Zuriga G2 sowohl mit ihrem geringen Totraum von nur 1,5 Gramm, einer sehr guten Konstanz und auch mit der Single Dosing Perfomance überzeugen.


Die Espressomühle von Zuriga lässt sich präzise einstellen und auch verstellen. Sie hat eine innovative Rampe bei der Verstellung, welche die Einstellungen des Mahlgrades im Feinbereich präziser wählen lässt, während der gröbere Mahlbereich großschrittiger verstellt.

Auch die Partikelverteilung der Mühle ist gut. Das Hauptpeak ist schmal und lässt sich auch nach dem Verstellen der Mühle wieder präzise anfahren. Mit rund 23,7 bzw. 23,1 % ist der Feinanteil im mittleren Bereich. Allerdings hat sich beim Bezug unserer Espressi das nicht durch ausgeprägte Bitterkeit bemerkbar gemacht.

Die Lautstärke der Zuriga G2 ist verhältnismäßig im mittleren Bereich und eher angenehm. Die Bedienbarkeit ist gut und die Dosierungsgenauigkeit sehr gut.

Wir haben mit der Zuriga G2 viele gute und sehr gute Espressos zubereitet.

Partikelverteilung Zuriga g2

Schwächen der Zuriga G2

Leider hat die Espressomühle von Zuriga auch einige Schwächen, die zum Teil Auswirkungen auf den Espressogeschmack und die Perfomance haben. Die Zuriga gehört im Vergleich zu anderen Espressomühlen in der gleichen und auch günstigeren Preisklassen zu den langsamsten Mühlen. Der Bohnenbehälter lässt sich nicht verschließen und so auch nicht praktisch abnehmen.

Während diese beiden genannten Probleme händelbar sind, ist die Temperatur-Entwicklung bei regelmäßiger Nutzung der Mühle eine Schwierigkeit. Bereits nach zwei Mahlungen steigt die Temperatur des ausgegeben Mahlgutes stark an. Wir haben über sechs Bezüge im Abstand von 30 Sekunden Temperaturen von durchschnittlich 40,2 Grad Celsius gemessen.

Der Mahlgradeinstellungsbereich wird deutlich warm und zeigt damit auch die Wärmeentwicklung in der Mühle. Diese höheren Temperaturen des Mahlgutes haben Auswirkungen auf den Geschmack des Espresso. Bei einem Espresso ist das weniger ein Problem, weil bei der Mahlung die Wärmeentwicklung erst entsteht. Werden aber mehrere Espressi im Rahmen eines Festes oder einer Kaffeepause hintereinander bezogen, leidet die Qualität der späteren Espresso-Bezüge. Das macht die Zuriga G2 zu einer Espressomühle, die für größere Haushalte, WGs oder Büros mit hoher Espresso-Frequenz weniger gut geeignet ist.

Zuriga G2 Grind by Weight mit Wiegefunktion

Für die Zuriga G2 Grind by Weight gilt, was wir auch für die Version ohne Waage festgestellt haben. Sie ist insgesamt eine sehr gute Espressomühle für Zuhause. Was uns wirklich gut gefällt ist neben der allgemeinen Wiegeperfomance die neue Aufhängung.

Während die Aufhängung der Basisvariante eher eine Zielvorrichtung als Aufhängung darstellt, verdient diese bei der neuen Version ihren Namen. Die Siebträger von vielen Herstellern halten stabil in der Aufhängung. 

Wirklich beachtlich ist die Wiegefunktion, die zu den besten auf dem Markt gehört. Die Wiegezelle ist schnell und genau. Und vor allem ist sie robust. Sie lässt sich durch Erschütterungen kaum aus dem Takt bringen. Und selbst wenn die Mahlung unterbrochen wird, merkt sich die Mühle den Wiegestand und mahlt nach der Unterbrechung weiter.

Wir haben die Mühle im Herbst auf einem wackeligen Zirkuswaagen im Einsatz gehabt und hatten keinerlei Probleme. Die Mühle tariert schnell und präzise. Abweichungen zwischen den Mahlungen liegen im Bereich von 0,1 Gramm. 

Bei der GbW haben wir eine leicht niedrigere Lautstärke gemessen, weshalb wir die Lautstärke in unserem Fazit von 81 auf 79 Dezibel nach unten korrigiert haben.

Die Ausführungen zur GbW werden noch ergänzt. Bis dahin empfehlen wir, unser Video zur Mühle zu schauen.

Fazit Zurgia gbw

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Die Kaffee-Röstmeisterschaft. Disziplinen, Ablauf und Bewertung https://www.kaffeemacher.ch/blog/die-kaffee-roestmeisterschaft-disziplinen-ablauf-und-bewertung/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/die-kaffee-roestmeisterschaft-disziplinen-ablauf-und-bewertung/#comments Mon, 28 Oct 2024 21:46:00 +0000 Rösten Community https://www.kaffeemacher.ch/blog/die-kaffee-roestmeisterschaft-disziplinen-ablauf-und-bewertung/ Weiterlesen

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Barista- und Latte Art Meisterschaften haben sich etabliert und sind heute für viele ein Begriff. Die Meisterschaft im Kaffeerösten aber ist noch eine kleine Nische. Dabei ist es die Meisterschaft, bei der nur das Handwerk zählt und keine Show gefragt ist. Der Geschmack steht im Zentrum und der Lernfaktor ist hoch.

Es riecht, es knackt, und dann öffnet Sofia die Klapptür am Giesen-Röster und lässt die Bohnen in das Kühlsieb fallen. Soeben hat die Rösterin des Kaffeemacher:innen-Rösterei-Teams ihre letzte Charge für die Meisterschaften 2024 geröstet. Der von ihr ausgewählte Kaffee wird abgepackt und zwei Tage später von einer Profi-Jury verkostet.

Sofia

Sofia röstet ihren Blend an den Schweizer Röstmeisterschaften

Sofia erreicht die höchste Punktzahl und wird Schweizer Röstmeisterin 2024, dicht gefolgt von Raúl, der mit nur einem Punkt Rückstand Zweiter wird und ebenfalls in unserem Team röstet.

Erst zum zweiten Mal seit 2019 haben die Schweizer Röstmeisterschaften stattgefunden. 14 Teilnehmende haben die Meisterschaft unter sich ausgemacht. Es nahmen erfahrene Röster:innen von primär Kleinst- und Mikroröstereien teil.

2013 fand die erste Röst-Weltmeisterschaft in Nizza statt. 2025 wird die Weltmeisterschaft in Houston stattfinden, wo Sofia die Schweiz vertreten wird.

Die eigentliche Herausforderung

Wer Kaffee röstet, tut dies normalerweise auf einer vertrauten Maschine. Nach ein paar Jahren kennt man ihre Eigenheiten und weiß genau, wie man mit ihnen umzugehen hat. So entwickelt man eine Beziehung zur eigenen Röstmaschine und wechselt nur ungern auf ein neues System.

Bei der Röstmeisterschaft war dies jedoch bis vor Kurzem der Fall: Die Teilnehmenden rösten alle auf einer ihnen unbekannten Maschine. Bei der Röstmeisterschaft 2024 war dies ein elektrisch betriebener Giesen-6kg-Röster, der bei Blossom Coffee in Zug steht.

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Raúl kontrolliert die gerösteten Bohnen am Giesen 6kg-Röster

Wer bereits Erfahrung mit Giesen-Kaffee-Röstern hatte, konnte sich möglicherweise schneller ins System einarbeiten als jemand, der zum ersten Mal auf einer Giesen-Maschine röstete.

Das Setting war jedoch für alle neu, und das machte es interessant. Obwohl man als Teilnehmer – ich als Autor habe selbst daran teilgenommen – sein Handwerk beherrscht, beeinflusst einen das Setting und sorgt für etwas Adrenalin. Die Zeit muss im Auge behalten werden, jede Handhabung wird überwacht, jedes Gramm von den Beobachtern gewogen.

Der Ablauf

Die Meisterschaft gliedert sich in drei Teile: 

  1. Rohkaffee-Analyse
  2. Produktionsrösten
  3. Verkostung

Die Rohkaffee-Analyse

In der Beurteilung der Rohkaffee-Qualität erhalten alle Teilnehmenden einen Beutel mit 350 g Rohkaffee. Dieser muss mit den bereitgestellten Materialien auf Dichte, Größe, Feuchtigkeit, Geruch und Farbe geprüft werden. Anschließend müssen die Teilnehmenden den Kaffee auf Defekte untersuchen und diese kategorisieren.

Primäre Defekte sind schwerwiegende Mängel, die einen direkten Einfluss auf die Sensorik haben können. Eine schwarze, infizierte oder total fermentierte Bohne kann beispielsweise dem Kaffee einen metallischen oder medizinischen Geschmack verleihen.

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Rohkaffee von Hand sortiert, Cuauhtémoc, Finca la Capella, Mexiko

Defekte der zweiten Kategorie, sogenannte secondary defects, schmecken nicht unbedingt anders als intakte Bohnen, können in großer Anzahl jedoch den Geschmack negativ beeinflussen. Ebenso werden halbe Bohnen, ein sekundärer Defekt, anders geröstet und schmecken daher möglicherweise anders als beabsichtigt.

Innerhalb einer Stunde sortieren und analysieren die Teilnehmenden den Rohkaffee. Die korrekte Messung und Zuordnung der Defekte wird hierbei bewertet. Immer wieder höre ich von Juroren, dass Kaffees gelegentlich zu genau aussortiert werden, also jeder kosmetische Makel als Defekt betrachtet wird.

Hier kann es hilfreich sein, sich vor Augen zu führen, dass Kaffee ein Naturprodukt ist. Oder man merkt sich einen Leitspruch aus der Rohkaffee-Analyse:

"Ugly is not a defect."

Single Origin und Blend

Die Teilnehmenden erhalten vier Arabica-Kaffees zur Auswahl. Einen davon sollen sie als Single Origin rösten. Drei davon sollen sie zu einem Blend mischen, wobei jeder Kaffee zu mindestens 10 % vertreten sein muss.

Bei den Schweizer Meisterschaften 2024 ging es ausschließlich darum, einen Blend zusammenzustellen. Wir haben im Vorfeld drei Rohkaffees zugeschickt bekommen. Die Herkunft und die Verarbeitungsmethode wurden ebenfalls kommuniziert.

Es handelte sich um einen pulped Natural aus Brasilien, einen Yellow Honey aus Costa Rica und einen gewaschenen Kaffee aus Tansania. Aus diesen drei Kaffees mussten wir einen Blend zusammenstellen.

blending

"Nummer 2 soll es sein" - bei der Auswahl des Blends

Es ist in der Regel wenig ratsam, Kaffees mit unterschiedlichen Dichten oder verschiedenen Nachernteprozessen zu mischen. Aber genau das war hier die Aufgabe, und das machte es spannend. Alle Teilnehmenden standen vor der gleichen Herausforderung.

Wir haben den Kaffee auf einem Sample-Röster geröstet, verkostet und wie folgt beschrieben:

  • Brasilien: Haselnuss, mittlerer Körper, einige Tassen leicht eisig, zitrisch
  • Costa Rica: gelbe Früchte, Apfel, viel Körper und samtige Textur, viele Quaker
  • Tansania: Brombeeren, zitrisch, hohe Säure, mittlerer Körper, seidige Textur

Normalerweise würden wir diese drei Kaffees nicht mischen, aber das war die Aufgabe. Wir alle haben uns entschieden, den brasilianischen Anteil auf das Minimum von 10 % zu reduzieren. Sofia und Raúl wählten die gleiche Mischung: 60 % Tansania, 30 % Costa Rica, 10 % Brasilien. Juan und ich wählten: 50 % Costa Rica, 40 % Tansania, 10 % Brasilien.

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Wir haben als Team zusammengearbeitet und uns gegenseitig Rückmeldung gegeben

Die Evaluation

Eine Fachjury verkostet die Kaffees in einer Blindverkostung, ohne zu wissen, wer sie geröstet hat. Dabei werden verschiedene Attribute des Kaffees beurteilt:

  • Wie intensiv und vielschichtig ist das Aroma und die Geschmacksnoten?
  • Wie intensiv ist der Körper und wie angenehm die Textur?
  • Sind Säure und Süße in Balance, und strukturiert die Säure die Tasse?
  • Ist der Kaffee langanhaltend und hinterlässt er einen süßlichen Eindruck?

Die Bewertung der Jury und der Abgleich mit dem Röstprogramm ergeben die Endnote. Ohne den Produktionskaffee selbst zu verkosten, müssen die Teilnehmenden anhand der Proberöstungen auf einem Sample-Röster antizipieren, wie der Kaffee am Ende schmecken wird.

Das war eine knifflige Aufgabe, da wir Annahmen auf vage Vermutungen stützen mussten. Wir wussten, wie die Kaffees auf dem Sample-Röster schmecken, aber ob das Ergebnis auf der unbekannten Maschine genau wie gewünscht herauskommt, war die Herausforderung.

Wenn das Röstprogramm und die Beschreibung der Sensorik mit den Beobachtungen der Juroren übereinstimmen, gibt es eine hohe Punktzahl. Diese haben Sofia und Raúl beide erreicht.

Die Giesen-Röstmaschine

Geröstet wurde auf einer Röstmaschine von Giesen. Von 2013 bis 2023 hat Giesen die Weltmeisterschaften gesponsert, was logistisch aufwendig war, da mehrere kleine Röstmaschinen weltweit transportiert werden mussten. Seit 2024 wird auf Stronghold Elektro-Röstern gearbeitet. Diese Maschinen stehen für einen Zeitenwechsel: Sie sind vollelektrisch, filtern die Abluft und sind daher in Coffee Shops, wo live geröstet wird, eine beliebte Alternative.

Ich gegen mich

Was ich an den Meisterschaften besonders geschätzt habe, waren zwei Dinge:

Erstens, der Austausch mit den anderen Teilnehmenden. Da alle die gleiche Ausgangslage hatten, gab es keine Geheimnisse oder Vorteile. Jeder röste nach seiner Philosophie und stellte die Blends nach eigenem Geschmack zusammen. Die Atmosphäre bei den Meisterschaften war offen und kollegial – ideal für Austausch und Lerneffekte.

Zweitens: Bei der Röstmeisterschaft geht es nur um den Geschmack und die Vorhersage, wie der Kaffee schmecken wird. Es gibt keine Jury, die auf die Show achtet. Man tritt nur gegen sich selbst an. Wenn der Kaffee nicht gut geröstet war, ist man selbst dafür verantwortlich.

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Dieser charakterbildende Wettbewerb wird betont, indem alle Teilnehmenden die Chance haben, nach den Meisterschaften die Kaffees der anderen in einer Blindverkostung zu probieren. Es war ein schöner Moment, als ich mit anderen Teilnehmenden am Cupping-Tisch stand und wir die Tassen, die mit Codes versehen waren, zusammen verkosteten.

Wir waren uns einig, welche Tassen uns besonders gut gefielen und welche weniger. Ich hatte zwei Favoriten bei dieser Blindverkostung: die von Sofia und die von Raúl.

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v.l.n.r., Dario Stoop von Coffee Architects, Sofia Heuri, Raúl Rivero

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DREO BaristaMaker Milchschäumer im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/dreo-milchschaeumer/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/dreo-milchschaeumer/#comments Sun, 27 Oct 2024 08:52:00 +0000 Milch https://www.kaffeemacher.ch/blog/dreo-milchschaeumer/ Weiterlesen

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Gute Milchschäumer sind interessant! Wir wollten wissen: ist der DREO BaristaMaker Milk Frother gut? Denn wenn ja, dann öffnen sich unzählige Einsatzzwecke für das Zubereiten von Cappuccino mit Latte Art.

Vielleicht habt ihr Zuhause einen manuellen Espresso Brüher wie die Flair, die 9Bar oder eine Picopresso? Wer stand nicht schon einmal frustriert davor und wollte einen Cappuccino für die beste Freundin machen? Vielleicht habt ihr auch einen Einkreiser wie die Quick Mill Carola, weil ihr selbst keine Milch trinkt? Der DREO könnte Abhilfe leisten. Und selbst neben der Mokkakanne könnte der DREO Milchschäumer eine gute Figur machen, wenn… ja wenn der Milchschaum funktioniert.

Mikroschaum in verschiedener Cremigkeit

Der DREO hat im wesentlichen zwei Haupteinsatzgebiete, wobei nur eines für uns interessant ist. Er kann Milch und Milchalternativen Schäumen und er kann Milch erhitzen und mischen. Mischen und erhitzen ist zum Beispiel für das Zubereiten von heißem Kakao gedacht. Das praktische an DREO ist, dass die Milch nicht anbrennt, weil sie ständig gerührt wird.

Für uns ist jedoch vor allem die Milchschaumfunktion interessant, die auf der linken Seite des BaristaMakers eingestellt werden kann. Es wird zwischen vier Schaumstufen unterschieden: 

  • Dick
  • Kalt
  • Cappuccino
  • Latte
  • Flat-White

Während Dick, Cappuccino, Latte und Flat White in absteigender Reihenfolge immer dünneren Schaum produzieren, ermöglicht “kalt” euch das Schäumen von kaltem Schaum, der eine luftige und nicht Latte Art-fähige Textur aufweist.

Es gibt kein Patentrezept für den Einsatz der Schaumdicke. Grundsätzlich können wir sagen, dass alle Stufen exzellenten Mikroschaum herstellen. Dieser ist sehr seidig und cremig und glänzt mit einer geschlossenen Oberfläche, wenn als Cappuccino oder Flat White gegossen. Die Qualität des Milchschaums ist exzellent.

kanne dreo milkfroather

Schäumtipps und Rezepte

Je nach Milchwahl und Milchmenge empfehlen wir unterschiedliche Stufen des Schäumens. Das müsst ihr zwingender Weise mit eurer eigenen Milch oder Milchalternative selbst ausprobieren.

Grundsätzlich können wir sagen, dass bei größeren Milchmengen über 200ml festere Milchschäumung (Cappuccino oder Thick) für uns besser funktioniert hat. Auch bei Hafermilch sind wir auf dickere Schäumstufen gegangen.

Bei einer Menge von 150ml Kuhmilch geschäumt mit Cappuccino Stufe war der Schaum dagegen fast zu dickflüssig und wir würden raten, eher weniger Stark zu schäumen.

Eine Liste mit guter Hafermilch findet ihr hier.

Grundsätzlich können laut Hersteller folgende Michlalternativen geschäumt werden:

  • Milk
  • Mandel
  • Hafer
  • Kokosnuss
  • Soja
  • “Halb und Halb”
einstellungen dreo

Temperatur der Milch

Nach ausgiebigen Tests kommen wir zu dem Fazit, dass die Milch stabil auf 64 bis 67 Grad erwärmt wird. Aus unserer Sicht ist das an der oberen Grenze dessen, was wir empfehlen. Eine solche Temperatur ist nicht zu heiß; manchmal kippt geschäumte Milch bei Temperaturen über 65 Grad jedoch schon leicht in einen etwas trockenen Geschmack und verliert dadurch etwas Süße.

Wichtig ist uns dabei zu betonen, dass wir vermutlich das erste DREO Gerät mit Shuko-Stecker und einer Spannung von 220/230 Volt für den europäischen Markt getestet haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Gerät hier noch leicht nachkalibriert werden kann.

Unser YouTube Testkollege Aramse hat den DREO BaristaMaker mit 120 Volt für den amerikanischen Markt getestet und fand etwas zu niedrige Temperaturen vor. Wir sind gespannt wie der DREO funktioniert, wenn er auch in Europa ausgerollt wird.

Im Moment würden wir dazu raten, den mitgelieferten Deckel nicht zu schließen, da der DREO dann noch weitere zwei bis drei Grad höher heizt. Auch sollte die Milchkanne nach dem Erhitzen direkt von der Heizplatte genommen werden.

Der DREO ist derzeit noch nicht in Europa verfüghbar, kann aber via Amazon* vorbestellt werden. 

dreo 9bar superkop


Das große Aber: Schäumzeit

Der DREO hat uns überwiegend überzeugt. Das einzige Manko ist die langsame Schäumzeit, verglichen mit einer klassischen Espressomaschine. 3:30 bis 3:45 Minuten fallen für das Erhitzen und Schäumen zu Buche.

  • Die langsamste Espressomaschine die wir bisher getestet haben, kommt auf eine Schäumzeit von rund 1 Minuten und 45 Sekunden. 
  • Viele klassische Maschinen brauchen zwischen 45 und 75 Sekunden. 
  • Schnellere Maschinen Schäumen in 20 bis 40 Sekunden.
  • Der DREO braucht dafür drei Minuten.

Dem gegenüber steht aber, dass die Espressomaschinen selbst erst aufheizen müssen. Starten wir also den DREO BaristaMaker parallel zum Vorbereitungsprozess bei Brühen mit der Flair oder nach 4 Minuten Brühzeit mit der 9Bar, so ist unser Milchschaum vermutlich fertig, wenn der Espresso in der Tasse ist.

Wer das Gießen und selber Schäumen von Latte Art und Cappuccino lernen möchte, ist in unseren Latte Art Schulungen richtig!

Wunschzettel für die Zukunft

Dennoch schreiben wir uns auf den Wunschzettel, eine etwas schnellere Schäumzeit. Diese kommt aber ganz nach unten auf die Liste. Nach oben schreiben wir, dass wir gerne die Temperatur beim Milchschäumen einstellen wollen. So schwer kann das nicht mehr sein. Die Funktion ist für den Mixmodus bereits in der DREO implementiert. Wenn das nun auch noch für die Schäumfähigkeit angewendet wird, dann wäre das ein Traum.

Reinigung ein großes Pro

Die Reinigung des DREO BaristaMakers ist einfach und praktisch. Die abnehmbare Kanne, die übrigens theoretisch auch nutzbar wäre um damit zu Latte Art zu gießen, kann abgenommen und per Spülmaschine gewaschen werden. Das ist schon sehr praktisch. Das gleiche gilt für die anderen Teile wie den Impeller-Aufsatz für Mikroschaum sowie den Scheibenaufsatz für "Bauschaum".

Da der Griff integrierten Kanne relativ klobig ist und auch der Auslauf zu wenig geführt, haben wir für das Gießen von Latte Art eigene Kannen verwendet. Unser Barista-Trainer Michel Indelicato hat eine eigene Kanne entwickelt, die er in unseren Tests verwendet hat.

Wirkleistung W und Wirkenergie kWh

Energiemessung

Der Stromverbrauch der DREO liegt bei 0,0239 kWh für das Erwärmen von 240 ml Milch. Somit liegt er in der Regel über dem Messwert für das Milchschäumen mit einer Siebträgermaschine (San Remo YOU: 0,0213kWh, Ascaso Steel Duo PID: 0,0118 kWh). Betrachtet man jedoch das Aufheizen mit, liegt der Stromverbrauch von Espressomaschinen weit über dem DREO. (San Remo YOU: 0,2431kWh, Ascaso Steel Duo PID: 0,06612 kWh). Aber natürlich wollen wir nicht nur heiße Milch sondern Cappuccino trinken. Hier wäre die sparsamste Kombination: Dampfboiler der Maschine abschalten und Milch mit DREO schäumen.

Vergleichen wir Dualboiler, Zweikreisern oder Thermoblocks mit dem DREO, ist das Erwärmen der Milch mit einem Milchschäumer effizienter als das erhitzen des Dampfboilers.

latte art giessen

Fazit DREO BaristaMaker Milchschäumer

Wir haben einen sehr positiven Eindruck vom DREO Milchschäumer. Vor allem das Ergebnis, der Milchschaum ist wirklich exzellent und setzt eurer Latte Art keine Grenzen!

Ja, der Schäumprozess dauert. Aber wenn in der Zeit der Espresso vorbereitet oder die Espressomaschine aufgewärmt wird, erscheint uns das kein wirkliches Hindernis.

Wünschenswert wäre eine regulierbare Temperatureinstellung beim Milchschäumen. Etwas kälter geschäumter Schaum ist oft Süßer und passt gut zu vielen Kaffees!

Die Spülmaschinen-Reinigungsmöglichkeit gefällt uns sehr gut. Die abnehmbare Kanne ist dagegen etwas klobig, wie auch der gesamte Schäumer mit Maßen von 13,5 cm in der Breite und 24,5 cm in der Höhe eher groß gestaltet ist.

Ähnlich sperrig ist auch der Name, der im englischen Original DREO BaristaMaker Milk Frother lautet. Die Kurzform passt aber ja auch gut. Wir werden unseren Milchschäumer einfach liebevoll DREO nennen.


Wo bestellen und Provisionslink

Wie immer haben wir auch dieses Testgerät gekauft und zwar direkt in den USA. Mittlerweile kann DREO über Amazon vorbestellt werden. Eine Auslieferung in Europa ist laut Hersteller noch dieses Jahr geplant.

Achtung, achtet auf jeden Fall darauf, dass ihr eine Variante für Europ mit 230 V und Wechselstrom bestellt.

* Es handelt sich um einen Provisionslink. Wenn ihr über diesen Link den DREO bestellt. kostet es euch nicht mehr. Wir erhalten jedoch eine kleine Provision, die wir wieder in Testmaterial stecken. 

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Profitec Move Dualboiler-Espressomaschine im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/profitec-move/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/profitec-move/#comments Sun, 20 Oct 2024 10:35:00 +0000 Espressomaschinen Dualboiler https://www.kaffeemacher.ch/blog/profitec-move/ Weiterlesen

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Die Profitec Move ist eine überarbeitete Profitec Pro 300 Dualboiler Espressomaschine. Sie wurde äußerlich überarbeite, hat ein Oled-Display erhalten und einige smarte Funktionen und Bedienelemente. Ein Fast Heat Up Verfahren soll die Aufheizzeit beschleunigen und die Energieeffizienz verbessern. 

Wertigkeit

Sehr wertig ist die neue Move in ihrem Äußeren. Und auch Innen finden wir bewährte Profitec Qualität. Die neue Optik unseres Modells im pulverbeschichteten schwarzen Edelstahl mit amerikanischen Wallnusgriffen gefällt uns gut. Positiv fällt auf, dass nun auch die Tropfschale schwarz ist, was beim Vorgänger noch nicht der Fall war.

Die Kipphebel zur Aktivierung von Dampf und Teewasser sind schick und funktional. Das neue OLED Display sowie die Bedienknöpfe sind elegant in die Front integriert. Gemeinsam mit den neuen Zeit-Volumen-Tasten bilden sie eine stimmige Bedienfläche. Design-technisch aber auch was die Beschaffenheit angeht, ist die Move eine moderne und elegante Maschine. Das neue Manometer fügt sich gut in dieses Bild ein.

Die Kanten der Maschine wirken noch einmal besser abgerundet, was wir vor allem bei der Tropfschale feststellen. Lediglich die Locheingriffe der Tropfschale sind noch etwas scharf.

Auch beim Klopfen an die Maschine fällt auf, dass das Material nicht zu dünn gewählt wurde. Die Pulverbeschichtung trägt dazu bei, dass Fingerabdrücke nicht so sichtbar sind, wie ein hochglanzpolierten Edelstahlmaschinen. Auch gibt die leicht raue Mattheit der Maschine ein angenehme Griffigkeit.

Die Kipphebel sind bei unserem Modell noch etwas schwergängig, was sich aber mit der Nutzung einspielen sollte.

Lediglich an der hinteren oberen Ecken schließen die Kanten des gebogenen Edelstahl-Körpers nicht bündig. Doch das ist Kritik auf hohem Niveau.

18 Kilogramm bringt die Move auf die Waage. Sie ist 37,7 cm hoch, 43 cm tief und 26,7 cm breit. Mit Siebträger kommt sie auf eine Tiefe von 51 cm. 7,7 cm ist der Abstand zwischen Tropfschale und Sieb.

Wir geben der Profitec Move für die Verarbeitung und Wertigkeit 7 von 10 Punkten.profitec move bedienflaeche

Aufheizzeit und Temperatur

Die Profitec Move glänzt, wenn sie warm ist. Sowohl im KM-Protokoll als auch im WBC-Protokoll konnte wir eine hohe Konstanz der Temperatur während dem Bezug sowie auch von Bezug zu Bezug messen. Insbesondere im WBC Protokoll und nach einer Laufzeit von einer Stunde, kommen wir auf eine geringe Standardabweichung von nur 0,82°. Über alle 14 Bezüge messen wir eine maximale Abweichung der Temperatur von 4,52° Grad zwischen dem höchsten und niedrigsten Temperaturpunkt. Bei eingestellten 93° Celsius kommen wir auf eine durchschnittliche Temperatur über alle Bezüge von 92,11°.

wbcprotokoll move

WBC Protokoll bei einer Zieltemperatur von 93 Grad

km 17 min move

KM Protokoll Profitec Move nach 17 Minuten mit angeschaltetem Dampfboiler

Aufheizzeit Profitec Move

Nicht einig sind wir uns mit dem Hersteller Profitec in Sachen Aufheizzeit. Profitec gibt eine Aufheizzeit von 10 Minuten an. Zu diesem Zeitpunkt sind wir jedoch noch bei weitem nicht auf Temperatur. Selbst bei einer Aufheizzeit von 17 Minuten misst der Scace Messiebträger noch nicht 92° Grad im ersten Bezug. Da der Scace Siebträger aber mehr Masse mitbringt, als der neue Siebträger mit Silikon-Auslauf, gehen wir von einer Aufheizzeit von 17 Minuten aus.

Profitec Move 10 min mit dampf

KM Protokoll Profitec Move nach 10 Minuten mit angeschaltetem Dampfboiler

Zu beachten ist auch, dass die Profitec Move, genauso wie ihr Vorgänger, die Profitec Pro 300, für das Aufheizen ohne Dampfboiler länger braucht. Wir messen 21 Minuten, um die Brühtemperatur zu erreichen.

Einordnung der Brühtemperatur

Die langsame Aufheizzeit der Profitec Move überrascht uns. Mit der ECM Synchronika II und der Profitec Go hat der Hersteller zwei Mal erfolgreich gezeigt, wie das Fast Heat Up einer Maschine zuträglich sein kann. Bei der Profitec Move will das in unserer Testreihe nicht gelingen.

Wir sind weit entfernt von einer Aufheizzeit von 10 Minuten und können eine solche schwer nachvollziehen, jedenfalls, wenn wir von einer Brühtemperatur von plus 92 Grad ausgehen. In diesem Kontext wirkt auch der neue Siebträger mit Silikon-Auslauf neben der Spur. Dieser könnte in einer Maschine, die sehr schnelle Aufheizzeiten realisiert, ein unterstützendes Element im Temperaturgleichgewicht darstellen. Silikon ist kaum leitfähig für Temperatur, muss deshalb nicht aufgeheizt werden und wird auch kaum Temperatur aus dem Espresso ziehen.

Stellungnahme von Profitec

Profitec hat zwischenzeitlich in einem Blogbeitrag auf unsere Temperaturmessungen reagiert, ohne direkten Bezug auf unsere Messungen zu nehmen. Wir lesen die vier Tage nach unserem Video veröffentlichte Messreihe dennoch als Reaktion.

Aus unserer Sicht hat Profitec mit der eigenen Messreihe unsere Ergebnisse bestätigt und auch gut dargelegt, dass im Wesentlichen unterschiedliche Auffassungen darüber bestehen, was die Aufheizzeit einer Espressomaschine ist.

Definition Aufheizzeit für Profitec

“Für die PROFITEC MOVE geben wir eine Aufheizzeit von etwa 9 Minuten an.”, schreibt Profitec in diesem Blogbeitrag. Zu diesem Zeitpunkt erreicht die Maschine eine Temperatur von 88 Grad. Mit weiteren Bezügen erreicht die Profitec Move dann im dritten Bezug knapp eine Temperatur von unter 92 Grad Celsius. Für diese Bezüge nutzt Profitec einen mit einer zweiten Profitec Move durchgeheizten Siebträger, um die größere Masse des Messiebträgers im Vergleich Siebträger mit Silikon-Auslauf auszugleichen. Die von Profitec eingestellte Temperatur ist 92 Grad. Profitec akzeptiert also eine Abweichung von 4 Grad zur eingestellten Temperatur als ausreichende Durchheizung.

move messung

Definition Aufheizzeit Kaffeemacher

Zur Ermittlung der Aufheizzeit ist für uns ein typisches Szenario der Espresso-Zubereitung Zuhause maßgebend. Die Zieltemperatur jeder Espressomaschine wird auf 93 Grad Celsius eingestellt. Maßgebend ist für uns der 1. Bezug nach einem Durchwärmungsbezug des Siebträgers. Der erste Bezug muss bei Espressomaschinen mit klassischen Siebträgern mindestens 92 Grad Celsius erreichen.

Für den Durchwärmungsbezug ist der Siebträger nicht eingespannt, sondern wird direkt unter das heiße Brühwasser gehalten. Der Siebträger ist nicht eingespannt, da der Messsiebträger den typischen Widerstand eines Espressos simuliert. Das entspricht jedoch nicht eurem Siebträger Zuhause, da dieser ja ohne Widerstand einen hohen Durchfluss ermöglicht. Deshalb wird der Siebträger unter das heiße Wasser gehalten (auch in Absprache mit Profitec).

Für uns ist nicht der dritte oder vierte Bezug entscheidend, sondern der erste Bezug. Wir finden, dass ein Spülshot zumutbar ist. Es ist aber nicht realistisch, dass Zuhause mehrere Bezüge gemacht werden müssen, bevor die wünschenswerte Temperatur erreicht wird.

Bei Siebträgern wie dem Siebträger der Profitec Move, die weniger Masse aufweisen, wenden wir ein größeres Toleranzfenster an. Deshalb haben wir eine Auhheizzeit von 17 Minuten angegeben. Ohne diese größere Temperaturtoleranz hätte die Move das Temperaturfenster nicht nach 17, sondern bei ca. 19 bis 20 Minuten erreicht.

Wir haben unser Testprotokoll zusätzlich mit aufgeheiztem Siebträger getestet. Wir kommen zu dem Schluss, dass die niedrigen gemessenen Temperaturen nicht durch die Masse des Messsiebträgers begründet werden können, sondern durch die zu niedrigen Brühtemperaturen der Profitec Move.

Profitec und wir haben in Sachen Move offensichtlich unterschiedliche Auffassung davon, was ausreichend heiß ist. In anderen Fällen, z.B. bei der ECM Synchronika 2 oder Profitec Go sind wir dafür gut kalibriert und wir können die Aufheizzeiten mit unseren Messungen bestätigen.

Energieverbrauch und Leistungsmessung

Profitec Move Leistungsmessung

Michel nennt im Video, dass wir beim Espresso-Zubereiten bei 0,095 kWh sind. Das stimmt zwar für einen Espresso. Normalweise nennen wir aber den Vergleichswert mit 5 doppelten Bezügen. Dieser liegt bei 0,122 kWh, was immer noch ein guter Wert ist.

Volumetrik: Zeitgesteuert

Es ist eine zeitgesteuerte Volumetrik vorhanden. Zwei Knöpfe können programmiert werden. Die Maschine gibt für eine gewünschte Zeit Brühwasser bei Standarddruck und Fluss. Je nach Widerstand des Kaffeekuchens fließt mehr oder weniger Wasser durch den Siebträger. Bei feinem Mahlgrad tröpfeln wenige Tropfen durch das Sieb, bei grobem Mahlgrad fließt das Brühwasser zügig durch den Kaffee. Die Folge sind unterschiedliche Kaffeemengen in der Tasse. Eine derartige zeitgesteuerte Volumetrik ist besser als gar keine Mengeneinstellung. Für das präzise Brühen von Espresso eignet sich diese aber nicht.

Wenn eine zeitgesteuerte Volumetrik in eine Maschine integriert ist, nutzen wir diese in der Regel als eine Art “Notabschaltung”. Wir programmieren 35 bis 40 Sekunden und stoppen händisch nach der gewünschten Output-Menge bzw. Zeit. Sollten wir beim Espresso Brühen abgelenkt werden, schaltet die Maschine dennoch nach der definierten Zeit aus.

Eine zeitgesteuerte Volumetrik erhält von uns standardmäßig 3 von 10 möglichen Punkten.

Lautstärke und Bedienung

Auf der leiseren Seite schnurrt die Profitec Move. 57 Dezibel sind im Feld der Espressomaschinen ein leiser Wert. Die Maschine schafft das dank ihrer leisen Vibrationspumpe mit cleverer Aufhängung. Eine Lautstärke von 57 Dezibel bewerten wir mit sehr gut und 4 von 5 Punkten.

Das neue OLED Display lässt einige smarte Einstellungen zu. Die An- und Ausschaltzeit ist praktisch. Es kann programmiert werden, wann die Maschine startet. Ein Eco-Modus kann ebenso angeschaltet werden, wie eine Vorbrühung.

Vorbrühung

Es kann definiert werden, wie lange Brühwasser auf den Kaffee gegeben wird sowie wie lange eine anschließende Pause stattfinden soll. Der Druck auf der Leitung bleibt bestehen. Anschließend fährt die Pumpe wieder auf Leistung. In Verbindung mit einer Vibrationspumpe, finden wir diese Vorbrühungsart deutlich besser, als diese Vorbrühung mit Rotationspumpe. Der Druckaufbau der Vibrationspumpe ist weniger abrupt als bei einer Rotationspumpe. Wenn die Rotationspumpe in kurzer Zeit auf vollen Druck fährt, besteht die Gefahr, dass der Kaffee-Kuchen perforiert wird.

Weitere Funktionen

Auch über das Display kann die Temperatur des Dampf- und Brühboilers eingestellt werden. Der Dampfboiler kann auf Wunsch auch ausgestellt werden. Auch sehr praktisch sind die sinnvollen Shortcuts, mit denen das Reinigungsprogramm ein oder die Vorbrühung aktiviert werden kann. Die Profitec Move ist außerdem mit Last Shot-Technologie ausgestattet. Das ist eine praktische Funktion, die bei fast leerem Wassertank sicherstellt, dass der Bezug nicht plötzlich abbricht sondern noch fertig gestellt werden kann.

Wir bewerten die Bedienbarkeit mit guten 7 von 10 Punkten.

Zubehör und Ausstattung

Die Profitec Move kommt mit einem guten Zubehörpaket. Das zylindrische 21er Sieb gefällt uns sehr gut, auch wenn es nur mit dem bodenlosen Siebträger verwendet werden kann. Die Silikon-Aufsätze passen nicht, da das Sieb zu tief in den Siebträger führt.

Das 17 bzw. 18 Gramm sieb hat eine leichte Innenwölbung. Qualität in Ordnung, aber nicht pefekt. Ein 1er Sieb sowie ein Blindsieb sind ebenfalls im Lieferumfang. Der solide Profitec Tamper ist auch in diesem Set. Er schließt bündig an den Seitenwänden mit den Sieben ab und gefällt. Die dünne Base des Tampers ist Geschmacksache. Unser Tester Michel Indelicato bevorzugt Tamper, die mit dem Rand des Siebes auf einer Höhe abschließen, wenn Kaffee getampt wird. Das erleichtert es beim Tampen mit den Daumen und Zeigefinder den Rand des Siebes und Übergang zum Tamper zu berühren und so gerade zu Tampen.

Der Siebträger der Profitec ist innovativ und soll den Aufheizzeit-Prozess mit seiner geringeren Masse beschleunigen. Darüber hinaus ist er vielfältig einsetzbar. Durch die Silikonaufsätze wird der Siebträger wahlweise mit 1er-Auslauf oder 2er-Auslauf bestückt. Ohne Silikonausläufe wird der Siebträger zum bodenlosen Siebträger. Drei Siebträger-Optionen in einer sind nicht nur smart, sondern auch praktisch im Alltag. Wenn der Siebträger einmal warm ist, kann immer noch zwischen den Optionen gewechselt werden. Achtung, der Siebträger ist dann heiß! Dank des Silikons besteht auch nicht die Gefahr, dass neim Tampen die Arbeitsfläche verkratzt wird. Der Siebträger ist quasi seine eigene Tampingmatte. Das ist praktisch! Der Siebträger ist für sich eine gute und innovative Lösung und wird sicher an weiteren Modellen von Profitec seinen Platz finden. In unserem Test überzeugt die geringere Masse 430g nicht als deutlicher Beschleuniger der Aufheizzeit. Das liegt aber nicht am Siebträger, sondern an der trägen Aufheizung des Brühwassers.

Zubehör und Ausstattung: 3,5 von 5 Punkte

Schaumverhalten und Druck

Die Profitec Move ist alles andere als ein Schäumwunder. Aber sie schäumt zuverlässig. In unserem Benchmarktest messen wir 50 Sekunden für das Erhitzen der Milch, ohne parallel Luft einzuziehen. Der Druck reicht jedoch aus, um die gesamte Milch in Zirkulation zu bringen. Die Move braucht Zeit - das ist eigentlich angenehm für alle, die noch nicht souverän viel Druck händeln können.

Ausgestattet ist die Maschine mit einer Cool Touch Dampflanze. Ebenfalls auf der postiven Seite ist der abschaltbare Dampfboiler. Wer nicht Schäumen will, muss also nicht unbedingt den Dampfboiler anmachen. Zu beachten ist jedoch, dass die Maschine ohne eingeschalteten Dampfboiler noch etwa 2 bis 4 Minuten länger braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wir messen ohne Dampfboiler 21 Minuten Aufheizzeit.

Klar ist. Guter Latte Art fähiger Schaum kann mit der Profitec Move geschäumt werden. Wir bewerten die Dampf- und Schäumperfomance aufgrund der langsamen Aufheizung trotz höchster Temperaturstufe mit 5 von 10 möglichen Punkten.

Fazit zur Profitec Move

Die Profitec Move ist eine überarbeitete Profitec Pro 300. Entsprechend vorfreudig haben wir die neue Maschine erwartet. Die Weiterentwicklungsschritte, die beim Display, der Bedienung sowie der Ästhetik offensichtlich gemacht wurden, treffen wir nur eingeschränkt erfolgreich umgesetzt in anderen Bereichen an. Vor allem die Aufheizzeit enttäuscht uns. Anstatt der von Profitec angekündigten 9 Minuten Aufheizzeit, messen wir 17 Minuten. Das liegt vor allem daran, dass wir beim ersten Bezug nach einem Durchwärmungsbezug eine Brühtemperatur von +/- 92 Grad erwarten. Profitec selbst genügen 88 Grad als Starttemperatur, bei einer Espressomaschine die auf 92 Grad eingestellt ist.

Wenn die Maschine wirklich aufgeheizt ist, dann stellen wir sehr konstante Brühtemperaturen fest. Und auch sonst passt die Performance der Maschine, wenn sie auf Touren ist. Über die Testwochen trinken wir viele gute Espressi aus der Profitec Move und auch der Cappuccino muss sich, trotz mäßiger Schäumperfomancem nicht verstecken.

Für viele Espressi und einen Menschenauflauf, der mit Kaffee verköstigt werden soll, wäre die Profitec nicht unsere erste oder zweite Wahl. Dafür ist vor allem die Schäumperfomance zu schwach, auch wenn die Temnperaturkonstanz auch im WBC Protokoll gut ist. (Volumen- und Cateringpotential: 5/10)

Das Zubehör gefällt und insbesondere der neue Siebträger ist smart. Auch in Sachen Wertigkeit treffen wir bewährte Profitec Qualität vor. Wer eine Profitec Move Zuhause hat, wird über einen langen Zeitraum Freude an seiner soliden Maschine haben, wenn die von uns genannten Schwächen der Maschine, keine große Rolle spielen.

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Mehrfachtriumph an Schweizer Röstmeisterschaft https://www.kaffeemacher.ch/blog/schweizer-roestmeisterin-sofia-heuri/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/schweizer-roestmeisterin-sofia-heuri/#comments Mon, 14 Oct 2024 07:36:00 +0000 Rösten Community https://www.kaffeemacher.ch/blog/schweizer-roestmeisterin-sofia-heuri/ Weiterlesen

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Sofia Heuri ist die neue Schweizer Röstmeisterin. Raul Rivero wird Vize-Meister. Damit glänzt unser Röstteam gleich doppelt. Und damit nicht genug. Mit Juan Boillat (4.) und Philipp Schallberger (5.) gehen vier der Top-5. Platzierungen an der Schweizer Röstmeisterschaft nach Basel. Platz 3. belegt der Zürcher Röster Dario Stoop (Coffee Architects).

Für unser Team ist dieser Mehrfachtriumph eine enorme Bestätigung. Wir haben uns dafür entschieden, in unserer Rösterei mit wenig Hierarchien und geteilter Verantwortung zu arbeiten. Alle im Team rösten, verkosten und lernen gemeinsam. Der Austauch bringt uns weiter und fordert stetig heraus, besser zu werden.

Sofias Weg zur Röstmeisterschaft

Sofias Sieg ist in vielfacher Hinsicht grossartig, verdient und folgerichtig. Mit Disziplin, Präzision und Leidenschaft hat sie sich auf die Meisterschaft vorbereitet, wie sie sich auch in das Rösthandwerk hineingearbeitet hat. Anfang 2022 hat Sofia bei uns als Barista im Café im Bahnhof begonnen. Schnell kamen Kursassistenzen in der Kaffeeschule hinzu und erste Gast-Schichten in der Rösterei.

Ein Meilenstein auf Sofias Weg zur Röstmeisterin war die Teilnahme am Coffee Farm Training in Nicaragua im Januar 2023. "Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und will helfen, die Arbeit der Kaffeeproduzierenden auf dem Feld in die Tasse zu übersetzen.” Das sagte Sofia nach dem Farm Training und wurde nicht nur zentraler Pfeiler in unserem Röstteam, sondern stieg in die Durchführung der Röstkurse mit ein.

13 Männer, 1 Röstmeisterin

Dreizehn Röster und eine Rösterin traten vom 7. bis 9. Oktober in Cham an der Schweizer Röstmeisterschaft an. Geröstet wurde auf einem Strom-geheizten Röster der niederländischen Firma Giesen. Die Schweizer Meisterschaft im Kaffeerösten wird von der Specialty Coffee Association durchgeführt. Der Gewinn qualifiziert für die Teilnahme an der World Coffee Roasting Championship 2025 (WCRC) in Houston, bei der Röstmeisterinnen und Meister aus der ganzen Welt ihr Können unter Beweis stellen. Die Teilnehmer durchlaufen im Wettkampf mehrere anspruchsvolle Phasen: Sie bewerten grüne Kaffeebohnen, erstellen Röstpläne, rösten Proben und produzieren schließlich Einzel- und Mischröstungen. Jeder Schritt wird von einer internationalen Profi-Jury akribisch bewertet.

Die Röstenden müssen nicht nur technisches Geschick beim Umgang mit den Röstmaschinen zeigen, sondern auch ein tiefes Verständnis für den zu erwartenden Geschmack entwickeln. Sie müssen präzise vorhersagen, wie sich ihre Röstungen in der Tasse entfalten werden. Der Wettbewerb fordert ein Höchstmaß an Präzision, Kreativität und sensorischer Expertise.

sofia raul roestmeisterinnen

Sofia und Raul am Röster.

schweizer roestmeisterin sofia heuri

Dario Stoop, Coffee Architects (3. Platz), Sofia Heuri, Kaffeemacher:innen, (1. Platz) und Raul Rivero ebenfalls Kaffeemacher:innen (2. Platz)

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Roxy Espresso aus Bayern - Innovative Espressomaschine auf Überholspur? https://www.kaffeemacher.ch/blog/roxy-espresso/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/roxy-espresso/#comments Sun, 13 Oct 2024 21:10:00 +0000 Espressomaschinen Dickfilmheizer https://www.kaffeemacher.ch/blog/roxy-espresso/ Weiterlesen

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Die Roxy Espresso wurde auf dem Swiss Coffee Festival mitte Oktober 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt. Noch in diesem Winter soll der Vorverkauf starten und per Ende 2024/Anfang 2025 soll die Maschine hergestellt und verschickt werden. Und die beiden Bastler aus Bayern haben sich einiges vorgenommen. Die Maschine wird nicht nur lokal produziert sondern soll auch für einen sehr kompetitiven Preis auf den Markt kommen. Wir werden die Roxy Espresso so bald wie möglich testen. Da wir aber bereits ein erstes Gespräch mit den beiden Gründern Flo Köpplinger und Max Seyfert führen konnten, fassen wir hier für euch die wichtigsten bereits bekannten Eigenschaften der Maschine zusammen.

Nochmal! Das hier ist NOCH kein Test, sondern ein Steckbrief mit den bisher bekannten Eigenschaften der Maschine. Zu unserem bisherigen Eindruck kommen wir ganz unten auf dieser Seite.

Allgemeine Informationen

  • Hersteller: Roxy (aus Fürstenfeldbruck, Deutschland)
  • Produktionsort: Deutschland
  • Preis: 2300 Euro; 2380 Euro als blau eloxierte Maschine. Vorbesteller werden die Maschine ab dem 7. Dezember über die Roxy Webseite bestellen können.
  • Verfügbarkeit: Die Maschinen aus den Vorbestell-Aktionen werden wir ab Frühjahr 2025 ausliefern. Der reguläre Vertrieb startet dann Mitte 2025.

Technische Daten

  • Maße: 30 cm lang x 16,6 cm breit, 26,3 cm hoch 
  • Aufheizzeit: unter 2 Minuten
  • Wassertank: Echtglas, vorne außen liegend, 0,9 l
  • Gehäuse: Massiv gefrästes Aluminium (8 mm Stärke)
  • Struktur: Edelstahl
  • Heizelement: 2 Dickschichtheizungen/Dickfilmheizer. Ein Heizer ist für das Brühwasser verantwortlich und ein weiterer erwärmt die Brühgruppe.
  • Pumpe: Phasengesteuerte Vibrationspumpe
  • Leistung: 2100W, Standby <0,5W

Funktionen

  • Espresso und Pour Over (Filterkaffee) Zubereitung
  • Pressure- und Flow-Profiling über Phasengesteuerte Vibrationspumpe
  • Individuelle Temperatureinstellung
  • Programmierbare Profile (unbegrenzt in der App (Android, iOS; 3 auf der Maschine)
  • Brew by weight (interne Gewichtsermittlung + externe Waagen-Anbindung via Bluethooth)
  • Bluetooth-Verbindung zur App

Besonderheiten

  • Kompaktes, minimalistisches Design
  • Programmierbar via Smartphone-App (Android & iOS)
  • Aktiv beheizte und isolierte Brühgruppe
  • Filtervorsatz für Pour-over-Kaffee
  • Kein integriertes Display (Bedienung über App oder Knöpfe)
  • Keine Möglichkeit mit der Maschine Milch aufzuschäumen

Bedienung

  • 2 Taster: Programmwahl und Start
  • RGB LED zur Anzeige des gewählten Programms
  • Umfangreiche Steuerung über die App möglich

Nachhaltigkeit

  • Verwendung recyclebarer Materialien
  • Energieeffizient (Wassererhitzung nur bei Bedarf)
  • Kurze Transportwege durch regionale Produktion (siehe auch Video)

Fazit zur Roxy Espresso (Oktober 2024)

Wir haben erste Eindrücke mit der Maschine gesammelt. Flo Köpplinger hat uns bereits im Spätsommer besucht und die Maschine vorgestellt. Am Swiss Coffee Festival durften wir dann erneut einen Blick werfen. Was die kleine Roxy kann ist nicht nur beachtlich, es ist sensationell. Ja, es gibt andere Espressomaschinen, die ähnliches bereits erfolgreich umsetzen. Die Decent Espresso zum Beispiel oder die Maro. Beide aber kosten fast das doppelte des derzeit angesetzten Preises. Zugegeben, beide können auch Milch schäumen, aber ansonsten geht der Funktionsumfang auf den ersten Blick nicht deutlich weiter.

Der Verzicht auf eine Dampflanze ist ein sehr mutiger Schritt. Er entspricht aber einem Grundeindruck, der in letzter Zeit deutliche Nahrung erhalt. Mehr und mehr externe Milchaufschäumer von guter Qualität tauchen auf dem Markt auf, welche das Schäumen von Milch einfach und zugänglich verfügbar machen. Die Notwendigkeit eines Boilers oder Dampfheizers in der Espressomaschine, der nur für das Schäumen verantwortlich ist, verschwindet damit mehr und mehr.

Es bleibt jedenfalls spannend und wir freuen uns schon auf einen ausführlichen Test der Roxy Espresso.

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Podcast: Mount Sunzu. Das Mega-Kaffeeprojekt in Sambia. Ein Gespräch mit Luca Costa https://www.kaffeemacher.ch/blog/mount-sunzu-sambia-kaffee/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/mount-sunzu-sambia-kaffee/#comments Tue, 08 Oct 2024 10:08:28 +0000 Podcast Nachhaltigkeit Kaffeeanbau Kaffeewissen Kaffeemarkt https://www.kaffeemacher.ch/blog/mount-sunzu-sambia-kaffee/ Weiterlesen

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Drei Schweizer pachten 770ha Land in Sambia und machen nun Kaffee. Ist das Grössenwahn? 

Was sind das für Typen, die so ein Projekt machen?

Wo kommt der Wunsch her, etwas zu tun, was noch keiner gemacht hat?

Und warum macht man das?

Ich habe mit Luca und Fridolin gesprochen, zwei von drei Geschäftsführern. Luca war bei mir im Studio in Basel, Fridolin hat sich aus Sambia zugeschaltet.

Dieser Podcast besteht aus drei Teilen:

  • Zuerst reden Luca und ich über die Motivation, das Mt Sunzu Projekt zu machen.
  • Dann hören wir bei Fridolin nach, wie sie das technisch umsetzen.
  • Zum Schluss hören wir nochmals Luca, der erzählt, was das eigentlich für ein Kaffee ist, den sie da produzieren und wer den kaufen könnte.

Luca Costa im Gespräch mit Philipp Schallberger




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Zuriga E2 Generation 2 im Test – die vielleicht Beste ihrer Art?! https://www.kaffeemacher.ch/blog/zuriga-test/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/zuriga-test/#comments Sat, 21 Sep 2024 16:34:00 +0000 Espressomaschinen Fast Heater https://www.kaffeemacher.ch/blog/zuriga-test/ Weiterlesen

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Die Zuriga E2 wurde weiterentwickelt. Wer heute eine Zuriga E2 kauft, kauft die Generation 2. Das ist für beide Modelle der Fall, die Version Zuriga E2-S mit Dampf (Steam) und die Variante ohne Dampflanze. Wir haben sowohl das alte Modell der Zuriga getestet, als auch die neue Generation einer genauen Prüfung unterzogen. 

Schon die erste Generation war gut! Die zweite Generation aber setzt in vielen Kategorien neue Maßstäbe. Sie ist in nur zwei Minuten heiß und bringt es dann auf eine erstaunliche Temperaturkonstanz. Das verdankt sie einer fortschrittlichen Heiztechnologie, die nur funktioniert, wenn sie gut gemacht ist. Das meistert das Zürcher Unternehmen mit dieser in der Schweiz gebauten Maschine. Die Zuriga E2 Generation 2 mit Dickfilmheizer ist derzeit die beste Espressomaschine ihrer Art! Wir sprechen hier von dem Modell, welches mitte September 2024 das Vorgängermodell abgelöst hat.

Was genau die Zuriga E2 Generation 2 auszeichnet, erfahrt ihr in diesem Testbericht und folgendem Video. Unsere Eindrücke zur Vorgängerversion findet ihr ganz unten auf dieser Seite. Für die Zuriga Mühle haben wir eine eigene Testseite erstellt. Der Test der neuen Mühle mit Grind by weight folgt jedoch erst noch.

Zur Zuriga E2-S Generation gibt es von uns:

Es gibt auch ein Video der ersten Generation. Das findet ihr in unserem YouTube Kanal.

Zuriga Generation 2 – ein Espressomaschinen-Meilenstein

Und dann kam die Zuriga E2 in der zweiten Generation und sie kam still und fast heimlich. Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht sicher, ob Zuriga selbst vollkommen realisiert hat, was sie da eigentlich vorgelegt habe, oder ob das einfach brutales Understatement ist. Andere Hersteller kündigen eine neue Farbe als bahnbrechend an und erfinden neue Modellnamen, um marketingtechnisch alles aus kleinsten Änderungen heraus zu holen. Das Zürcher Espressomaschinen-Unternehmen geht einen anderen Weg. Aus der Zuriga E2 wird einfach die Generation 2. Die mit fortschrittlicher Technologie vollgestopfte Maschine ersetzt das Vorgängermodell. Wer heute eine Zuriga kauft, der kauft Generation 2 ob mit oder ohne Dampflanze. Möglich ist das, weil auf Bestellung gearbeitet wird und kein volles Lager abgestoßen werden muss.

Nun aber konkret: was steckt in dieser Espressomaschine bzw. was steckt nicht mehr drin. Der Mini-Boiler wurde durch einen Dickfilmheizer ersetzt. Der Dickfilmheizer besteht aus Heizelementen, die auf eine Metallplatte gepresst sind. Diese Konstruktion ermöglicht eine sehr schnelle und effiziente Energieübertragung vom Heizelement auf das Brühwasser. Aufgeheizt wird immer nur das Brühwasser, was die Maschine auch zum Zubereiten des Espresso benötigt. Während eine Boiler erst auf Temperatur gebracht werden muss, ist ein Dickfilmheizer in Sekunden einsatzbereit.

dickfilmheizer mit zuriga e2 gen2

Links die Zuriga E2-S und rechts ein Dickfilmheizer von Ferro.

Solche Dickfilmheizer gibt es mittlerweile in einigen Maschinen. Die große Herausforderung ist aber, sie gut zu Regeln. Denn was schnell aufheizt, das heizt auch schnell am Ziel vorbei. Um präzise zu Steuern, misst die Zuriga viele Male während der Brühung die Temperatur und steuert nach. Der Dickfilmheizer der für Dampf und Brühwasser verantwortlich ist, wird mit bis zu 1400 Watt betrieben.

Eine zweite Innovation und ein zweiter Dickfilmheizer steckt in der Brühgruppe. Auch das ist clever und löst ein Herausforderung, mit der Espressomaschinen umgehen müssen, die schnell betriebsbereit sein wollen. Wenn Heizquelle und Wasser schnell auf Betriebstemperatur sind ist das schön und gut, zum Einsatz kommen sie aber nur mit Präzision, wenn auch Brühgruppe und Siebträger auf Temperatur sind. Der Dickfilmheizer (600 Watt) in der Gruppe macht genau das möglich.

Zuriga E2 Gen2 KM Temperatur Protokoll


Wir haben die Zuriga E2 bis an die Grenzen getestet. Wir attestieren ihr eine Aufheizzeit von 2 Minuten. Wer es noch eiliger hat, kann durch längeres Spülen des Siebträgers die Aufheizzeit noch einmal beschleunigen. Die anschließende Temperaturperfomance verdient in diesem Testbericht ein eigenes Kapitel. Dennoch hier noch ein Wort zum Energieverbrauch. Wir messen in unserem Stromprotokoll eine Nutzung von 0,058 kWh für fünf doppelte Bezüge. Damit übernimmt die Zuriga E2-S eine Top-Position und ist die sparsamste Espressomaschine unter den qualitativ hochwertigen Espressomaschinen.

Ihr lest unsere Begeisterung heraus. Wir propagieren den Dickfilmheizer und sein Potential nun seit vielen Jahren. Und in der Zuriga E2 Generation finden wir nun vieles von dem, was wir uns seit langem wünschen. Die Maschine ist für uns in ihrer Art und Preisklasse eine Leuchtturmmaschine, welche die Möglichkeiten in Sachen Energieeffizienz, Temperaturkonstanz und Aufheizgeschwindigkeit aufzeigt.

Und wenn das Unternehmen selbst mit Superlativen spart, dann holen wir das nach: diese Maschine ist fast unschlagbar, überzeugt in der Gesamtperfomance und ist ab sofort ein Benchmark dafür, was Innovation, Handwerk und Kaffeekompetenz erreichen können.

An dieser Stelle soll kurz vermerkt werden. Wir haben keine Verflechtungen mit Zuriga, haben die Espressomaschine gekauft und berichten unabhängig und neutral wie immer. Aber wenn etwas außergewöhnlich gut ist, dann soll das auch so benannt werden.
zuriga e2 s

Zuriga E2-S Generation 1

Zuriga - die Schweizer Espressomaschine

Per Crowdfunding startete das Unternehmen Zuriga 2016 seine Erfolgsgeschichte auf wemakeit. 271 Unterstützer:innen finanzierten mit CHF 57'075 die Idee einer Schweizer Espressomaschine, die auf das wesentliche reduziert ist und in der Schweiz von Schweizer KMUs hergestellt wird. "Klein, schnell, zahlbar, leistungsstark, und vor allem einfach zu bedienen" - das schrieb sich Zuriga damals auf die Fahne.

Vieles davon hat Zuriga tatsächlich realisiert, auch wenn der Preis der Zuriga E2 heute CHF 1'480 für die Variante ohne Dampf beträgt und damit die 2016 anvisierte Kostenobergrenze von CHF 1'000 überschreitet. Allerdings ist das, für das was die Maschine leistet, die Wertigkeit und Positionierung auf dem Markt sowie eine Fertigung in Zürich mit überwiegend in der Schweiz hergestellter Komponenten, beeindruckend günstig. Mit diesem Preis ist die Maschine nicht nur im Vergleich zu Maschinen mit weniger Leistung aus dem Ausland sehr kompetitiv, sondern auch im Vergleich zu anderen Schweizer Espressomaschinen – und da gibt es mittlerweile einige von.

In der Tat mausern wir uns langsam vom Spezialisten für die Herstellung von Kaffeevollautomaten (Jura, Thermoplan, Schaerer, Franke und co.) zum Siebträger und Halbautomaten-Spezialisten. Olympia Express ist Pionier und fertigt seit 1928 im Glarus Espressomaschinen. Der Olympia Express Maxcimatic haben wir bereits einen Test gewidmet. Kostenpunkt der Cremina liegt bei CHF 3'680 und die Maximatic fordert dem Geldbeutel stolze CHF 3'980 ab.

Auch die Gilda Kaffeemaschine wird in der Schweiz produziert und 90 % der Komponenten kommen laut Herstellerangaben aus der Schweiz. Kostenpunkt für die Gilda: CHF CHF 3‘995

Der Vollständigkeit halber sind noch Unica und die Leva Maschine von Manument zu nennen. Beide sind innovativ und spielen in einer komplett anderen Preisliga. Bei der Unica wird liegt der Preis CHF CHF 7‘499 liegen und eine Vorbestellung der Leva kommt auf CHF 18‘000.

Die CHF 1'480 für die Zuriga E2 sollten wir also auch in diesem Zusammenhang lesen. Übrigens würden ich die Zuriga in Sachen Leistung und Performance auch vier der fünf anderen Maschinen vorziehen – spare aber dann doch lieber CHF 6‘000 CHF.

Die Modelle Zuriga E2 und E2-S

Das ursprüngliche Zuriga Modell hat sich über die Jahre weiter entwickelt. Wir besprechen heute die Zuriga E2-S. Dabei handelt es sich um das neuste Modell, nämlich jenes mit Schaumfunktion. Die Basisvariante der Zuriga, die Zuriga E2, verzichtete über viele Jahr auf die Möglichkeit des Milch schäumen und so auch Cappuccino zubereiten zu können.

Die E2-S unterscheidet sich von der E2 durch eine doppelte Funktion des großen Dickfilmheizers. Während das Vorgängermodell eine Boiler hatte, der für das Schäumen der Milch verantwortlich war, wird in dem neuen Modell alles über den Dickfilmheizer gesteuert. Sobald die Dampflanze nach vorne geschwenkt wird, schaltet die Maschine in einen Pre-Schäummodus und geht auf den Siedepunt. Der Espresso-Bezugsknopf wird zum Dampfknopf und mit Knopfdruck beginnt das Schäumen. Die Maschine spuckt zuerst rückständiges Wasser aus der Dampflanze aus und fährt dann die Ziel- und Dampftemperatur an. Wir haben eine 600 ml Kanne in 45 bis 50 Sekunden geschäumt. Die Rollphase war jederzeit ausreichend. Der Temperaturanstieg langsam.

Das 17cm breite, 23 cm tiefe und 31cm hohe Chromstahlgehäuse ist ansonsten ebenso identisch bei den Modellen E2 und E2-S. Beide setzen auch auf die gleiche Vibrationspumpe.

Das Gewichte der E2-S müssen wir noch messen. Laut Hersteller liegt es bei 9.5 kg. Durch Saugnäpfe unter den Füßen steht die Maschine jedoch stabil auf der Arbeitsplatz.

Der Lieferumfang der E2-S ist um ein 0,35ml Milchkännchen ergänzt, zusätzlich zu einem bündig-passenden 58er Tamper, einem Siebträger mit Nussholzgriff sowie einem schwarzen Reinigungslappen, dem Blindsieb für die Reinigung sowie einem 1-er und 2-er Espressosieb.

Mittlere Lautstärke und wenig Strom

In Sachen Lautstärke hat sich auf dem Markt vieles getan. Mittlerweile gibt es Espressomaschinen, die wirklich leise sind. Die Spitzenwerte lagen bei nur 53 Dezibel. Die Zuriga E2 kommt heute auf 64 Dezibel. Sie ist damit nicht so leise, wie sie aussieht. An das zierliche Maschinchen könnte die Erwartung aufkommen, dass sie auch sehr leise performt. Hier sehen wir die Maschine im Mittelfeld.

Beim Energieverbrauch hat die Maschine noch einmal einen Schritt gemacht. Schon der Vorgänger liefert hier sehr gut ab. Das neue Modell Generation 2 verbessert sich noch einmal und kommt in unserem Stromprotokoll auf einen Spitzenwert von 0,058 kWh auf 5 doppelte Bezüge Espresso inklusive Aufheizzeit. Das ist phänomenal und deutlich weniger geht kaum. 

Zum Vergleich: klassische Zweikreiser benötigen in der Regel 0,25 kWh und aufwärts und bei Dualboiler, bei denen der Dampfboiler nicht ausgeschaltet werden kann, sind wir schnell bei 0,35 kWh und mehr auf 5 doppelte Bezüge. Das liegt vor allem daran, dass viel Wasser und viel träges Material mühsam und langsam erwärmt werden muss. Da kommt der Zuriga E2 ihre schnelle Aufheizzeit zugute.

2 Minuten Aufheizzeit!

Wir haben es in der Einleitung schon erwähnt und doch verdient die Aufheizzeit ein eigenes Kapitel. Denn 2 Minuten ist einfach sagenhaft schnell. Wer eine Kapselmaschine oder einen Kaffeevollautomaten gewohnt ist, mag sagen: das ist doch nichts Besonderes. In der Welt der Espressomaschinen aber, da waren die letzten Jahrzehnte Aufheizzeiten von über 25 Minuten Standard. Einige Hersteller durchbrachen von 5 Jahren die 20 Minuten Schallmauer. Und wenige kommen heute auf unter 10 Minuten. Bei hochwertigen und präzisen Espressomaschinen können wir Schnellheizer unter fünf Minuten aber an einer Hand abzählen.

Die Zuriga E2 meistert das Dank Dickfilmheizer mit Bravour. Und sie ist nach 2 Minuten nicht nur ungefähr auf Betriebstemperatur, sondern auf den Punkt da.

Zuriga E2 WBC Protokoll

Temperaturkonstanz als Kernkompetenz

Bei der Bewertung der Temperaturkonstanz prüfen wir typische Nutzungsszenarien von Espressomaschinen und gehen von Best Practice-Werten aus, die wir in Testreihen geprüft haben. Für die Ermittlung der Aufheizzeit prüfen wir, ab wann eine Maschine in der Lage ist, eine durchschnittliche Brühtemperatur von 92 Grad zu erreichen (gemessen ab der 5 bis zur 25 Sekunde der Extraktion).

Unsere Zieltemperatur und Testtemperatur ist grundsätzlich 93 Grad. Wenn es möglich ist, stellen wir Maschinen auf 93 Grad, und prüfen die Abweichung zu dieser Temperatur. 93 Grad ist eine sehr gute Brühtemperatur, die für die breiteste Kaffeerange gute geschmackliche Ergebnisse hervorbringt.

Auch Zuriga zielt auf 93 Grad Brühtemperatur. Die Temperatur der Maschine kann nicht umgestellt werden.

KM Temperatur-Protokoll

Zum Test der Temperatur spülen wir nach 2 Minuten heißes Wasser durch den Siebträger und beziehen anschließend im Abstand von je einer Minute das Brühwasser für 5 doppelte Bezüge (KM Protokoll).

Im ersten Bezug erreichen wir eine durchschnittliche Temperatur von 93,07. Über fünf Bezüge liegt der Mittelwert der Temperatur bei 92,85 Grad. Die Standardabweichung über alle Bezüge lag bei 0,93. Das sind sehr gute und präzise Werte. Es sind bisher die besten Werte, die wir bei einer Espressomaschine mit Vibrationspumpe in unserem aktuellen Testprotokoll gemessen haben.

Das KM Protokoll simuliert ein Nutzungsverhalten, welches dem typischen Verhalten Zuhause nachempfunden ist. Es soll aber auch prüfen, ob die Maschine geeignet wäre, weitere Gäste oder Familienmitglieder mit Espresso zu versorgen. Das ist vom ersten Bezug an der Fall, wobei die Bezüge 2 bis 5 noch präziser sind.

WBC Temperatur Protokoll

Im zweiten Schritt haben wir die Maschine dem Temperaturprotokoll der World Barista Championship unterzogen. Dabei werden 14 Bezüge in immer schnellerer Frequenz gemessen. Auch in diesem Testszenario liefert die Zuriga E2 ab. Die Standardabweichung liegt bei 1,15 Grad. Gemessen wird im WBC Protokoll ab der vierten Sekunden des Bezugs. Da die Zuriga mit einer Vibrationspumpe ausgerüstet ist, die zu Beginn des Bezugs weniger Wasser liefert, braucht es bei der Maschine rund 9 Sekunden um auf voller Leistung und Temperatur zu sein. Das haben alle Vibrationspumpen gemeinsam. Deshalb ist die Messung mit dem WBC Protokoll nur bedingt aussagekräftig im Vergleich mit Espressomaschinen mit Rotationspumpe. Nehmen wir als Maßstab aber den Zeitpunkt, wenn die Pumpe und Maschine auf Leistung sind – also zB 8 Sekunden – so kommen wir auf einen Standardabweichung zwischen allen Bezügen von nur 0,41 Grad. Damit wäre die Zuriga sogar WBC-konform. Das ist schon wirklich beachtlich!

Kurze Anmerkung: Mir gefällt das langsame Ansteigen des Druckes sehr gut. Anders als bei der Rotationspumpe wird nicht sofort der volle Druck des Wassers auf den Kaffeekuchen gepresst. Für Espressomaschinen für den Einstieg halte ich Virbrationspumpen oft für die bessere Wahl.

knoepfe

Smart und funktional ist die Zuriga

Zwei Knöpfe und eine Milchlanze, das ist alles was die Zuriga braucht um Bedienbefehle entgegen zu nehmen. Zugeben, der Funktionsumfang ist auch reduziert. Der Espresso lässt sich per Start- und Stopp-Taste brühen - eine volumetrische Steuerung oder programmierbare Zeit für den Bezug ist nicht vorhanden. Auch gibt es keine digitale Anzeige oder Kontrolle der Wassermenge.

Um guten Espresso zu Brühen, ist deshalb eine Espresso-Waage notwendig. Diese zeigt nicht nur die bezogene Menge an, sondern auch die Brühzeit. Dadurch lassen sich Espressorezepte einfach realisieren. Wir haben zum Beispiel 18 Gramm Kaffee in den Siebträger dosiert und zwei Mal 22,5 Gramm in 25 Sekunden bezogen. Mehr über die Zubereitung und Einstellung von gutem Espresso haben wir hier geschrieben.

Ähnlich einfach und noch etwas smarter ist die Start- und Stopp-Funktion des Milchdampfes. Die Dampflanze wird nach vorne bewegt und in diesem Moment beginnt der Aufheizprozess des Dampfmoduls. Die beiden LED-Tastenränder leuchten nun orange statt weiß. Die Maschine ist schäumbereit wenn sie von Blinken auf dauergelb stellen.

tropschale zuriga

Äußere Details 

Die kleine Maschine hat natürlich auch Auswirkungen auf Tropfschale und Wassertank. Während der Wassertank mit 700 ml doch eine Weile ausreicht und frisches Wasser ohnehin sinnvoll ist, kann die Tropfschale schon nervend schnell voll sein. Das passiert vor allem, wenn zum Wärmen des Siebträgers und zur Reinigung der Dusche zwischen den Bezügen gespült wird. Tägliches Ausleeren sollte in die Routine aufgenommen werden, sonst wird der Gang zum Waschbecken zur Odyssee.

Der aus Laborglas gefertigte Wassertank ist nicht nur superrobust sondern auch richtig schön. Würde sich auch als Blumenvase gut machen. Allerdings ist das Herausnehmen und wieder zurück setzen in die Espressomaschine nicht ganz so einfach, da kein Griff vorhanden ist. Aber das ist einmal mehr Kritik auf hohem Niveau.

Positiv fällt die Standfestigkeit der Maschine auf. 9,5 kg sind nicht so schwer, dass die Maschine von alleine gut stehen würde. Gerade beim Einspannen und Ausspannen verschieben sich viele leichtere Espressomaschine. Die Zuriga steht aber solide, auch ohne gegen Halten. Gute Standfüße können wir vermelden.

Der Deckel über dem Wassertank, der wie Tamper- und Siebträger-Griff aus Nussholz gefertigt ist, ist ebenfalls wertig und schön.

zuriga logo

Fazit und Zusammenfassung Zuriga E2-S

Die Zuriga macht sehr vieles richtig und das nicht nur, weil sie guten Espresso liefert und in der Version E2-S auch noch Milchdampf. Sie ist vor allem eine moderne Espressomaschine, die mit bestehenden Konzepten bricht. Statt großem Boiler heizt ihr das auf, was ihr auch benötigt. Das Unternehmen macht vor, was der Dickfilmheizer kann. Präzision, Geschwindigkeit und wenig Energieverbrauch. Im Zusammenspiel mit einer sehr guten Steuerung und Messtechnik ergibt das eben nicht mehr und nicht weniger als die beste Espressomaschine in der Preisklasse unter 2000 Euro.

Als wäre das nicht genug, wird die Maschine in der Schweiz gebaut und setzt vor allem auf Komponenten, die auch in der Schweiz von KMUs hergestellt werden. Das Unternehmen ist zugänglich und hat einen fortschrittlichen Anspruch in Sachen Nachhaltigkeit, Transparenz und Nähe zu Kundinnen und Kunden.

Die Qualität ist bei der Zuriga sowohl äußerlich als auch mit einem Blick ins Innenleben gut erkennbar. Dennoch schafft sie es, trotz teurem Produktionsstandort ein nicht nur für Schweizer Verhältnisse günstiges Produkt zu realisieren, welches aber auch im Kontext mit Import-Produkten preislich nicht abfällt.

Die Zuriga E2 ist eine Espressomaschine, die wir euch ohne vorbehalte empfehlen können. Wir können uns die Maschine in zahlreichen Szenarien vorstellen. Sie passt schick in das heimische Wohnzimmer oder die Küche. Sie macht sich aber auch gut im Büro oder sogar auf Reisen. Die neue Mühle mit Grind by Weight Technologie macht daneben ebenfalls eine gute Figur, wird von uns aber in einem separaten Testbericht und Video besprochen.

Natürlich wird im Büro oder bei frequentierter Nutzung der kleine Wassertank sowie die kleine Tropfschale zum Problem. Aber das sind Probleme, mit denen man umgehen kann, wenn dafür die Qualität des Espresso stimmt.

Es bleibt wenig Raum zur Kritik. Wir haben dennoch etwas auf dem Wunschzettel: ein Volumetrik, also eine Mengenprogrammierung des Bezugsmenge, würde die Zuriga noch einmal stark verbessern. Aber vielleicht hat Zuriga hier auch entschieden, dass andere Hersteller ja auch noch Argumente für ihre Maschinen brauchen, wenn die neue Generation in Sachen Temperaturkonstanz, Stromverbrauch und Aufheizzeit nicht mehr zu schlagen ist. 



Anhang und Archiv

Das Funktionsprinzip von E2 und E2-S der ersten Generation

Die E2-S unterscheidet sich von der E2 durch ein zweites Heizelement zur Dampfproduktion und die nach vorne schwenkbaren Milchlanze. Das 17cm breite, 23 cm tiefe und 31cm hohe Chromstahlgehäuse ist ansonsten ebenso identisch, wie der 700 ml Wassertank oder der 70ml Titan beschichtete Aluminium-Hauptboiler. Das Gewichte der E2-S ist durch die zusätzlichen Komponenten rund 500 Gramm schwerer und bringt es auf 9,5 kg.

Anmerkung: Diese Maschine wird so nicht mehr gebaut. Wir lassen diese Infos jedoch als Anhang des Artikels verfügbar, für alle die Eine Zuriga vor Mitte September 2024 gekauft haben oder ein älteres Modell gebraucht kaufen.

Das Funktionsprinzip der klassischen Zuriga E2 ist das einer Einkreiser-Espressomaschine und erinnert dabei an die Gaggia Classic. Der Boiler macht nichts anderes, als eine Zieltemperatur von 93 Grad Celsius anzusteuern. Die Zuriga fährt mit dem Modell E2 aber nicht den Einkreiser-Kompromiss und bietet eine Umschaltfunktion auf Milch schäumen an, sondern verzichtet darauf konsequent (ähnlich Quickmill Carola). Der Kompromiss läuft bei Einkreisern meistens darauf hinaus, dass die Brühtemperatur nicht konstant ist und die Schäumfähigkeit ohnehin zu Wünschen übrig lässt.

Stattdessen gibt es bei der E2 keinen Milchschaum. Die E2-S bringt nun ein zweites Heizelement ins Spiel. Dieses "Dampfmodul" wird aktiviert, wenn die Dampflanze nach vorne bewegt wird. Nun speist das Wasser im Boiler das Dampfmodul und dieser liefert ausreichend Dampf um sauber zu Schäumen.

Hier fungiert die Zuriga E2-S nun eher wie ein Dualboiler, allerdings ohne die Möglichkeit, parallel zu Schäumen und Espresso zu extrahieren. Der große Vorteil dieses Systems. Der Brühboiler bleibt auf Brühtemperatur und wird durch den Schäumprozess nicht beeinflusst. Deshalb ist auch direkt nach dem Schäumen der Bezug des nächsten Espressos möglich.

Temperaturkurve Zuriga E2 S

Erst mit weiteren Bezügen pendelte sich die Brühtemperatur bei rund 91°C ein. Aus unserer Sicht ist diese Temperatur für viele Espressi zu tief, vor allem unter Berücksichtigung, dass die Temperatur im Verlauf der Extraktion um bis zu zwei Grad fällt. Dieses Ergebnis konnten wir so auch feststellen, wenn wir die Zuriga länger aufgeheizt haben.

Die niedrigere Einstellungstemperatur lässt sich dadurch erklären, dass Zuriga die Temperatur mit einer Sonde unterhalb des Boilers misst und darüber die Temperatur im Boiler steuert. Unsere Messungen nehmen wir direkt über dem Kaffee-Bett mit dem Scace Mess-Modul vor. Dieser Ort entspricht auch dem Messort, den wir bei der Untersuchung für eine perfekte Espresso-Temperatur vorgenommen haben.

Zusammenfassend ist hier festzuhalten, dass die Zuriga in Sachen Temperatur-Konstanz im Bezug mit keiner der von uns getesteten Zweikreiser-Espressomaschinen mithalten kann. Gut schneidet sie dafür beim Test über 5 Bezüge ab, was den Abfall von Extraktion zu Extraktion angeht. Geben wir der Maschine, wie in unserem Testprotokoll definiert und so auch bei den Zweikreisern angewendet, eine Minute Zeit zwischen den Bezügen, so fährt sie genau die selbe Kurve erneut ab. Viele Zweikreiser haben dabei deutlich an Temperatur verloren und beim fünften Bezug in der Reihe mit 3 Grad Temperaturverlust begonnen.

Anmerkungen von Zuriga, März 2023

Seit dieser Woche liefern wir unsere ZURIGA E2 und E2-S mit leicht angepasster Steuerungsparametern aus. Angeregt durch eure Messungen @Kaffeemacher, haben wir selber auch nochmal Messungen bei uns im Entwicklungslabor gemacht. Basierend darauf haben wir die Stellparameter der elektronischen Steuerung justiert. Das Resultat ist eine nochmal präzisere und auch eine leicht höhere Temperatur in der Brühgruppe. Dann haben wir unsere Nachbarinnen von Vicafé eingeladen und mit ihnen einen direkten Vergleich mit verschiedenen Röstungen gemacht. Die Anpassungen sind bei einzelnen Varietäten und Röstungen wahrnehmbar – allerdings braucht es dafür schon eine geschulte Sensoriker:innen-Nase und den direkten Vergleich von zwei unterschiedlichen Maschinen.
Wir sind froh um die Rückmeldungen von euch @Kaffeemacher:innen. Es hat eine kleine, aber doch relevante Weiterentwicklung angestossen. Und dafür sind wir euch dankbar!
P.S.: Die Änderungen lassen wir auch bei allen bestehenden Geräten einfliessen, die bei uns in der Manufaktur für Service und Reparaturen sind. Wer eine Temperaturanpassung wünscht, bucht am besten einen Werkstatt-Service.

Habt ihr Erfahrungen mit der Zuriga? 

Wir freuen uns sehr über eure Erfahrungsberichte mit der Zuriga, um unser Bild zu ergänzen oder zu korrigieren. Das hilft allen Interessierten an der Maschine sehr. Wir freuen uns, wenn ihr uns in den Kommentaren berichtet. Danke.

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Bester Italienischer Espresso. Der große Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/bester-italienischer-espresso/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/bester-italienischer-espresso/#comments Tue, 10 Sep 2024 20:29:00 +0000 Espresso https://www.kaffeemacher.ch/blog/bester-italienischer-espresso/ Weiterlesen

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Für viele Kaffeetrinker ist "der echte italienische Espresso" das Maß aller Dinge. Doch wie schmeckt dieser Kaffee? Wie wird er zubereitet? Und welche Bohnen werden dafür verwendet? Wir haben eure 20 Favoriten verkostet. Drei Kaffees setzen sich vom Feld ab.

Oft hören wir in Barista-Kursen, dass der Kaffee immer besser wird, sobald jemand eine Reise in den Süden unternimmt. Wer durch den Gotthardtunnel oder über den Brennerpass fährt, werde auf der anderen Seite mit einem "richtig guten Espresso" verwöhnt.

Ist das wirklich so? 

Es ist gut möglich, dass die Erwartung, das Feriengefühl, der Anblick der Maschine und bekannter Bohnen-Brands in den Augenblick mit rein spielen, so dass der Espresso anders wahrgenommen wird, als wenn er zu Hause gemacht wird.

Oder aber, das Verhältnis der eingesetzten Menge Kaffeepulver zur Extraktionsmenge in der Tasse unterscheidet sich deutlich von dem, was nördlich der Alpen gang und gäbe ist.

Also ging es uns in unserem großen Test darum, zwei Hauptfragen zu klären:

  1. welche Kaffees identifiziert unsere Community als guten italienischen Espresso?
  2. und wie soll der genau zubereitet werden?

Zum ersten Punkt haben wir euch im September 2024 gefragt, welche Kaffees wir verkosten sollen. Über 2000 Stimmen wurden vergeben. Die Top-17 haben wir mit der Hilfe von Philipp von Vettore aufgetrieben, drei weitere Kaffees haben wir durch Kenner italienischen Kaffees auswählen lassen: Philipp Vettore selbst, Giovanni Meola und Antonio Nurri.

Zum zweiten Punkt der Zubereitung: in unserem ersten Video 2019 zum italienischen Espresso haben wir die Kaffees auf einer Nuova Simonelli Black Eagle zubereitet. Unser Standardrezept von 18g in und 45g out bei 93°C Brühtemperatur hätte nicht allen Kaffees gedient, so der Tenor in den Kommentaren. 

Also haben wir Antonio Nurri eingeladen, der gleich mit seiner eigenen Maschine (Nurri Leva) nach Basel gereist ist. Antonio ist Kaffeeröster in Neapel und entwickelt seine eigenen Kaffeemaschinen, die für viele heute schon Kultstatus haben.

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Assistiert wurde Antonio von Gianni Marzinotto, der erfolgreich an der von uns organisierten Home Barista Meisterschaft 2023 abgeschnitten hat. Zu zweit haben Antonio und Gianni individuelle Rezepturen für alle Testkaffees gefunden und auf der Nurri Leva zubereitet.

Verkostungs-Kriterien und Test-Ablauf

Extraktion

  • individuelle Rezepturen von Antonio und Gianni auf der Nurri Leva
  • der Test wurde doppelblind durchgeführt: Damian vom Rösterei-Team hat die Originalbeutel codiert und die Testbeutel wiederum mit einem neuen Code versehen. Weder Antonio und Gianni, noch Benjamin und Philipp wussten, welcher Kaffee verkostet wird

Sensorische Bewertung - massgebend für die Tabelle

In der Bewertung des geschmacklichen Gesamteindrucks unterscheiden wir verschiedene Kriterien

Gute/schlechte Bitterkeit

Es gibt verschiedene Arten von Bitterkeit. Die Einen sind angenehm, die Anderen können die Wahrnehmung hemmen. Wir bewerten hier nach Intensität und Qualität. Mehr zur Bitterkeit in Kaffee in diesem Artikel und Video.

Süße-Säure-Balance

Hier untersuchten wir den Kaffee auf das Verhältnis von Süße zu Säure. Die wahrgenommene Süße in einem Kaffee unterstützt die Säure - je mehr Süße wir wahrnehmen können, umso angenehmer wird die Säure.

Schwere und Textur

Die Schwere des Kaffees ist weniger als die halbe Miete: wir können Kaffees immer so brühen, dass sie möglich schwer sind, aber das geht vielleicht auf Kosten der Textur:

Textur - hier analysieren wir das sogenannte Mundgefühl, also wie sich der Kaffee auf der Zunge ausbreitet. Ist der Kaffee seidig, cremig, wässerig, samtig, etc., belohnen wir das mit einer hohen Note. Ist der Kaffee rau, staubig, kreidig oder mehlig, ziehen wir Punkte ab.

Aroma-Spektrum

Hier beschreiben wir die Vielfältigkeit der Aromen. Sitzt der Kaffee im schokoladigen Bereich, schert er etwas aus in die nussigen, oder sogar leicht fruchtigen Noten.

Bewertung der physischen Bohnenqualität

Die Bewertung der physischen Bohnenqualität hatte keinen direkten Einfluss auf die finale Rangliste. Indirekt aber bewerteten wir Kaffees mit einem schlechteren Bohnenbild niedriger, weil physische Bohnendefekte einen marginalen bis starken Einfluss auf die Sensorik haben können.

Bruch

Besteht der Kaffee aus vielen kaputten Bohnen, oder finden wir gar keine? Gebrochene Rohkaffee-Bohnen verbrennen während der Röstung und können stark brandige Noten in den Kaffee bringen.

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Eine durchmischte Bohnenqualität mit Bruch, Hüllen, Kratern der heissen Röstung und viel Öl

Öligkeit

Wie stark ölt der Kaffee? Je mehr Kaffeeöl auf der Oberfläche erscheint, umso schneller kann der Kaffee geschmacklich ranzig werden

Bewertung der Transparenz

Wie auch die physische Bohnenqualität haben wir die Transparenz und Nachhaltigkeit nicht in die sensorische Rangliste genommen, untersuchen und bewerten aber jeden Kaffee darauf in der Einzelanalyse weiter unten.

Röstdatum

Ist das Röstdatum bekannt?

Angabe Rohkaffees

welche Rohkaffees werden verwendet, in welchem Verhältnis?

Rückverfolgbarkeit

Beschränkt sich jemand auf die Mindestangabe "Arabica/Robusta"? Wer nennt die Herkunftsländer, oder schildert, woher die Kaffees ganz genau kommen?

Zertifizierungen

besitzt der Kaffee Zertifizierungen oder nicht?

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Auf der Suche nach Transparenz

Die Resultate: bester italienischer Espresso

Wir haben alle Kaffees an einem Tag verkostet. Am Ende waren es 19 statt 20, da es ein Paket nicht zeitgerecht zu uns geschafft hat. Antonio und Gianni haben individuelle Rezepturen gemacht, Benjamin und ich haben die Kaffees verkostet. 

Wir haben grössere Unterschiede in der Rohkaffeequalität gesehen, wie auch in der Intensität der Röstung. Einige Kaffees passten sehr gut auf die notabene sehr breite Definition des espresso italiano. Andere Kaffees überraschten uns, weil wir diese nicht als “klassischen italienischen Espresso” klassifiziert hätten.

In dieser Tabelle seht ihr die Gesamtsieger. Weiter unten folgt die Analyse der einzelnen Kaffees.


bester italienischer espresso


Der Gewinner: Illy Classico

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Sensorik:

Florale Noten im Aroma geben dem Kaffee Charakter. Wenig bis mittlerer Körper, seidige Textur. Zitrische, delikate Säure. Ausgewogen, karamellige Noten im Abgang.

Bohnenqualität: relativ einheitlich, etwas Bruch

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 14,7g, Ratio: 1:1,62, Zeit: 34sec

Öligkeit der Bohnen: 2/5

Röstdatum: ja

Angabe Rohkaffees: nein, nur: 100% Arabica

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Der Zweitplatzierte: Manaresi

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Sensorik:

Sehr weiche Textur mit hoher Balance von Süsse zu Säure. Vielfältige Geschmacksnosten, von intensiver Haselnuss, Macadamias, Lakritz über Dörrfrüchte und Tabak. Ein angenehmer Nachgeschmack und eine mittlere Röstung.

Bohnenqualität: mehrheitlich einheitliche Grösse, wenig Bruch, gut

Rezeptur: in: 18g, out pro Tasse: 17g, Ratio: 1:1,89, 20sec

Öligkeit der Bohnen: 1,5/5

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein, nur 100% Arabica

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Platz drei: Omkafè Diamante

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Sensorik:

Ölige Textur, dichter Körper. Viel Nougat, dunkle Schokolade, ganzes braunes Zucker-Spektrum, einen Ticken fruchtig (Steinobst), langer Nachgeschmack bei mittel-dunkler Röstung und mittlerer Säure.

Bohnenqualität: sehr gutes Bohnenbild

Rezeptur: in:18g, out pro Tasse: 15,6g, Ratio: 1:1,73, Zeit: 34sec

Öligkeit der Bohnen: 1/5

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nur Verhältnis: 92% Arabica, 8% Robusta

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Slitti Extra Black - der Robusta-Lastige

12

Sensorik:

Sehr dunkle Röstung mit angenehmer und weicher Bitterkeit. Dichter Körper und cremige Textur. Noten von Kakao, Karamell und viel Holz im Nachgeschmack, karamellige Süsse. Etwas belegend im Nachgeschmack.

Bohnenqualität: Öligkeit der Bohnen: 1,5/5

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 15,8g, Ratio: 1:1,75, Zeit: 33sec

Röstdatum: ja

Angabe Rohkaffees: nur Verhältnis: 35% Arabica, 65% Robusta

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Caffè Moreno - wie ein Strich

Kein Titel 1280 x 720 px 3

Sensorik:

Sehr dunkle Röstung mit tabakigen und holzigen Noten. Schwerer Körper. Wenig Komplexität und hohe Bitterkeit, wenig Säure.

Bohnenqualität: überdurchschnittlich viel Broca und Bruch

Öligkeit der Bohnen: 4/5

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 16g, Ratio: 1:1,77, Zeit: 20sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Nurri 100% Napoletano - aus dem Süden

Kein Titel 1280 x 720 px 1

Sensorik:

Viel Cremigkeit bei dichter Textur. Noten von dunkler Schokolade, Karamell und Cashewnüssen. Ein sehr langer, süsslicher Nachgeschmack mit angenehmer, weicher Bitterkeit.

Bohnenqualität: relativ einheitliches Bohnenbild, etwas Bruch

Öligkeit der Bohnen: 2/5

Rezeptur: in: 18g, out pro Tasse: 19g, Ratio: 1:2,1, Zeit: 33sec

Röstdatum: ja

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Lavazza Gran Espresso - der Platzhirsch

14

Sensorik:

Mittlerer Körper, eher dünne Textur. Balanciert in Süsse-Säure. Im Nachgeschmack einfach mit positiver Bitterkeit. Wenig charakteristische Noten, viel geröstete Mandeln. Etwas “normal”.

Bohnenqualität: relativ einheitlich, ein paar zerquetschte Bohnen

Öligkeit der Bohnen: 3/5

Rezeptur: in: 18,2g, out pro Tasse: 18,9g, Ratio: 1:2,08, Zeit: 20sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

New York Extra - heisser Tobak

19

Sensorik:

Gebrannte Mandeln, Kakao und holzige Noten. Eine starke Bitterkeit bei langem Nachgeschmack und alleinstehender Säure. Mittlerer Körper und etwas hohle Textur.

Bohnenqualität: Bruch und einige Krater von der heissen Röstung stammend

Öligkeit der Bohnen: 2,5/5

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 17g, Ratio: 1:1,88, Zeit: 26sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Hausbrandt Superbar - stark und dunkel

9

Sensorik:

Ein “starker Kaffee” - sehr dunkel, etwas scharfer Nachgeschmack. Cremiger Körper, dominiert durch sehr dunkle Zucker. Bitterkeit zuerst weich, danach harsch.

Bohnenqualität: relativ einheitlich, einige Quaker

Öligkeit der Bohnen: 3/5

Rezeptur: in: 18,2g, out pro Tasse: 16,1g, Ratio: 1:1,77, Zeit: 27sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Haiti Golden Class - Old, old school aus Rom

18

Sensorik:

Mittlerer Körper mit hohler Textur. Säure dominant, während dunkle Aromen dominieren. Malzige und dunkle Karamell-Noten. Der Nachgeschmack wirkt etwas verbrannt und eine kreidige Bitterkeit bestimmt den Nachgeschmack.

Bohnenqualität: relativ einheitlich, einige Quaker und Bruch

Öligkeit der Bohnen: 2/5

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 20g, Ratio: 1:2,21, Zeit: 25sec

Röstdatum: ja

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Mago Barbera - keine Balance

5

Sensorik:

Viel Textur bei mittlerer Säure. Noten von Tabak und starker Röstung, etwas Nougat. Säure balanciert den Kaffee nicht. Die oxidierte Note gibt dem Kaffee zusammen mit der intensiven Röstungen einen ranzigen Nachgeschmack.

Bohnenqualität: relativ viel Bruch und zerquetschte Bohnen

Öligkeit der Bohnen: 2/5

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 16,2g, Ratio: 1:1,79, Zeit: 26sec

Röstdatum: ja

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Maisto Scugnizzo - dunkel, ölig, ist das der Süden?

4

Sensorik:

Ein “kräftiger, italienischer Kaffee”. Sehr schwer, dunkel geröstet. Etwas Melasse. Sehr hohe Bitterkeit durch die dunkle Röstung. Ein bisschen salzig (Robusta-Qualität?) im Nachgeschmack.

Bohnenqualität: z.T. brüchige Bohnen durch dunkle Röstung

Öligkeit der Bohnen: 5/5

Rezeptur: in: 18,3g, out pro Tasse: 13,3g, Ratio: 1:1,45, Zeit: 28sec

Röstdatum: ja - jedoch nur Monat

Angabe Rohkaffees: nur 65% Arabica, 35% Robusta auf Packung, jedoch präzise auf Produktblatt

Rückverfolgbarkeit: im Produktblatt mitgeliefert: Aufstellung der Rohkaffees

Zertifizierungen: nein

Danesi Classic - ist klassisch gut?

8

Sensorik:

Sehr dunkle Röstung mit hoher Bitterkeit. Noten von Asche, Holz und Melasse. Keine Säure. Schwerer Körper, hohle Textur. Süsslich-bitterer Nachgeschmack.

Bohnenqualität: viele brüchige Bohnen Grund der dunklen Röstung

Öligkeit der Bohnen: 2/5

Rezeptur: in: 18,3g, out pro Tasse: 16g, Ratio: 1:1,75, Zeit: 25sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Toscaffè Oro

17 1

Sensorik:

Hohe Intensität von Robusta-Geschmack. Säure nicht genau definiert. Mittlerer Körper, mittlere Textur, langer Nachgeschmack mit hoher Bitterkeit. Etwas salzig.

Bohnenqualität: einige Quaker

Öligkeit der Bohnen: 2/5

Rezeptur: in: 18,1g, out pro Tasse: 14,8g, Ratio: 1:1,64, Zeit: 28sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Tre Forze

7

Sensorik:

Dunkles Nougat, dunkle Nüsse. Ein schwerer, cremiger Körper mit wenig definierter Textur. Hohe Bitterkeit, die sich in Nachgeschmack zieht. Kaum Säure.

Bohnenqualität: relativ einheitlich, etwas Bruch

Öligkeit der Bohnen: 2,5/5

Rezeptur: in: 18,2g, out pro Tasse: 16,3g, Ratio: 1:1,8, Zeit: 24sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Kimbo Napoletano - viel von allem

13

Sensorik:

Dunkle Röstung, die dunkle Zuckerarten betont. Dunkles Holz im Nachgeschmack. Röstigkeit dominiert, Säure hilft nicht zur Balance. Im Nachgeschmack lange Bitterkeit, eher harsch und metallisch, wenig Süsse.

Bohnenqualität: relativ viel Broca und Bruch

Öligkeit der Bohnen: 5/5

Rezeptur:vin: 18,2g, out pro Tasse: 14,5g, Ratio: 1:1,6, Zeit: 28sec

Röstdatum: ja

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Passalacqua Mehari  

10

Sensorik:

Fast schaumiger Körper. Sehr dunkle Röstnoten, aschig, kohlig, keine Süsse mehr. Im Nachgeschmack dominiert eine harte und kreidige Bitterkeit.

Bohnenqualität: Bruch und etwas Broca sowie Rohkaffee-Schalen

Öligkeit der Bohnen: 5/5

Rezeptur: in: 18g, out pro Tasse: 13,5g, Ratio: 1:1,5, Zeit: 28sec

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Borbone Miscela Blu

16 1

Sensorik:

“Geradliniger” Kaffee, hohe Schwere, viel Körper, etwas hohle Textur. Limitierte Aromatik, kaum Säure, simpel.

Bohnenqualität: relativ einheitliches Bohnenbild

Öligkeit der Bohnen: 4/5

Rezeptur: in: 17,9g, out pro Tasse: 15,3g, Ratio: 1:1,7, Zeit: 26sec

Röstdatum: ja - jedoch nur Monat

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Caffè Armeno Penelope

6

Sensorik:

“Ein Kaffee wie ein Strich - kein links, kein rechts.” Kaum Schwere. Keine Säure. Viel Bitterkeit, etwas körnig. Adstringierender Nachgeschmack, unangenehme Bitterkeit.

Bohnenqualität: relativ viel Broca, Krater durch sehr heisse Röstung

Rezeptur: in: 18g, out pro Tasse: 15,6g, Ratio: 1:1,73, Zeit: 32sec

Öligkeit der Bohnen: 3/5

Röstdatum: nein

Angabe Rohkaffees: nein

Rückverfolgbarkeit: nein

Zertifizierungen: nein

Was ist ein klassischer italienischer Espresso?

Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. In unserer Umfrage wurden Kaffees ausgewählt, die wir dann blind verkostet und in dem Setting nicht als “klassisch italienisch” befunden haben. Kräftige Kaffees, dunklere Röstungen, viel Körper, teilweise mit höherem Robusta-Anteil und geringer Säure - diese Beschreibungen hören wir oft. 

Aber gerade die Kaffees von Manaresi (Rang 2) und Omkafè (Rang 3) entsprechen nicht dieser Definition. Sie zeigten eine deutliche Säure, die Röstungen waren mittel-dunkel und wenn Robusta in der Mischung war, dann schmecken wir den nicht raus.

Ein Kaffee, den wir als “kongruenten italienischen Espresso” bezeichnet haben, also als Kaffee, bei dem die wenig präzise Vorstellung der Kategorie mit dem Produkt in der Tasse vereinbar schien, war der Espresso von Hausbrandt.

23

Im Verkostungsmodus

Italienischer Espresso: dunkel, dunkler, am dunkelsten?

Keineswegs. Wir haben eine ganze Palette an Röstgraden verkostet. Mittlere Röstungen von den Top 3, wie auch mittel-dunkle Röstungen von Caffè Armeno, Lavazza, Treforze oder Nurri, bis hin zu den sehr dunklen Kaffees  von Maisto, Moreno oder Passalacqua.

Auch hier zeigt sich: es gibt keinen einheitlichen Röstgrad von dem, was als klassischer italienischer Espresso gilt.
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Nebst ölig-dunklen Bohnen verkosteten wir auch mittlere Röstungen

Italienischer Espresso: Robusta-Bomben?

Teils-teils. Wir hatten Kaffees, die florale Noten zeigten (Illy), andere, die 100% Arabica auslobten, und solche, die mit hochwertigen Robusta-Bohnen arbeiteten. Einige Röstereien setzten Robusta ins Zentrum (Slitti) und betonten so die Schwere und die Holzigkeit.

Frische - Konsumenten tappen im Dunkeln

Was für Spezialitätenröstereien Standard ist, gilt für viele italienische Röstereien scheinbar nicht: nur sechs von 20 Röstereien haben das Röstdatum präzise angegeben: Slitti, Kimbo, Illy, Nurri, Haiti, Mago. Zwei Röstereien haben immerhin den Monat angegeben: Maisto, Borbone. 

Zwölf der 20 Röstereien lassen die Konsumenten im Dunkeln tappen. Gut möglich, dass ihr da an Kaffee kommt, der schon ein Jahr oder weit darüber hinaus alt sein kann.

Arabica-Robusta Verhältnis - kaum Infos

Auch hier staunten wir über das Marken-Selbstverständnis, dass scheinbar die Transparenz übertrumpft. Nur drei Röstereien haben auf der Packung vermerkt, dass sie “100% Arabica”-Kaffees verwenden: Illy, Manaresi, Slitti. 

Würden wir diese Angabe für Wein benutzen, wäre das so präzise wie: 100% Wein aus roten Trauben. Das geht doch besser. Nur drei Röstereien schlüsseln auf der Packung auf, aus wie vielen Teilen Arabica und Robusta die Mischungen bestehen: Omkafè, Maisto und Slitti.

Keine einzige Rösterei kommuniziert auf der Packung über die eigentliche Herkunft der verwendeten Bohnen. 

Ein Drittel beschreibt, dass es “die besten Bohnen aus den besten Anbaugebieten der Welt” seien - damit reihen sich diese Röstereien in den Marketingsprech der grössten Supermarktröstereien ein.

Transparenz und Nachhaltigkeit. Weit gefehlt

Auch wenn Siegel nicht die totale Absicherung geben, dass der verwendete Kaffee nachhaltig produziert wurde, garantieren sie einen Mindeststandard. Einen, den alle 20 Röstereien ignorieren.

Keine der getesteten Röstereien setzt auf Siegel (FairTrade, Bio, Rainforest, etc.), oder schreibt es zumindest nicht auf die Packung. Des Weiteren verzichten alle Röstereien darauf, genau zu beschreiben, was für Kaffees verwendet werden. Damit stellt sich die Frage überhaupt nicht, von wem der Kaffee eigentlich kommt. Nur Maisto liefert im Beipackzettel mit, wie sich die Mischung zusammensetzt. 

Genannt werden die oberflächlichen Daten, wie Händler die Kaffees bezeichnen würden, die einem eine Ahnung geben, woher den Kaffee kommt, aber nicht genau von wem. Auch wenn das in einem Maßstab von 2024 wenig ist, ist es in diesem Panel viel und löblich.

Fast alle getesteten Espressi in diesem Panel, von kleinen und grösseren Röstereien, setzen damit ausschliesslich auf ihre Markenstärke als Garantin für gute Arbeit. 

Das ist im Jahr 2024 erstaunlich anachronistisch und zeigt, wie viel Aufholbedarf existiert. 

Da wünschen wir uns von den Röstereien deutlich mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeits-Themen und deren Kommunikation.

Fazit

Wir haben eine limitierte Auswahl an italienischen Kaffees verkostet, sahen aber deutlich, dass es kaum eine innere Kohärenz einer eigenen Kategorie gibt. Wir wissen ebenfalls, dass die italienische Kaffeewelt über die 20 verkosteten Espressi hinausgeht. 

Große Röstereien haben in unserem Test sehr gut bis gut abgeschnitten. Das ist ein Zeugnis dafür, dass diese Unternehmen viel in die gleichbleibende Qualität der Rohkaffees investieren, Qualitätskontrollen standardisiert werden und die Konstanz vielleicht vor der Geschichte stehen.

Kleinere Röstereien bekommen oft etwas Vorschusslorbeeren und leben vom Charme, der kleineren Unternehmungen einfach inne wohnt. Dieser Charme ist aber in einer Blindverkostung nicht spürbar. Da trennt sich die qualitative Spreu vom Weizen. Wir hatten Kaffees von kleineren Röstereien die sehr guten Rohkaffee ausgewählt und präzise geröstet haben. Ebenso hatten wir Kaffees von kleineren (und auch grösseren) Röstereien, die mittelwertigen Rohkaffee ausgewählt und entweder sehr schnell oder sehr heiss geröstet haben, so dass teilweise nur noch die Röstnoten dominiert haben.

Zucker

Wir haben alle Kaffees ohne Zucker probiert. Denn Zucker täuscht über die Qualität des Kaffees hinweg. Solange ein Kaffee ausschliesslich mit Zucker geniessbar ist, dann überwiegt das Gefühl und die Markentreue deutlich mehr als die pure sensorische Analyse.

Erstaunt waren wir darüber, wie wenig Transparenz und Nachhaltigkeit bei den ausgewählten Kaffees eine Rolle spielt. Viele Supermärkte agieren hier transparenter, wenn sie das Röstdatum auf die Packung schreiben. Das Röstdatum muss ein no-brainer sein, egal für welche Kaffeeart. Wir hatten keinen Kaffee, der mit einer Zertifizierung ausgelobt war - zumindest nicht auf der Verpackung. 

Auch "Italienischer Espresso" besteht aus Kaffeebohnen. Und alle Röstereien sehen sich mit den gleichen Herausforderungen der Kaffeebranche konfrontiert. Da wünschen wir uns mehr Hinwendung zu Transparenz und nachvollziehbarer, übernommener Verantwortung auf der Kaffeekette.

Das nächste Mal 30 Espressi? 

Die 19 verkosteten Espressi gaben ein Stimmungsbild dessen wieder, was als italienischer Espresso getrunken und geschätzt wird. Wir sind weiterhin interessiert und offen, uns ein gesamtheitliches Bild - so divers das auch sein mag - über italienischen Espresso zu machen.

Wenn ihr also jetzt einen Kaffee vermisst in der Liste, dann schreibt gerne in die Kommentare, was wir beim nächsten Mal verkosten sollen. Und vielleicht sind es in ein paar Jahren dann eben 30, und nicht mehr 20.





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Dalla Corte Mina Espressomaschine im Test https://www.kaffeemacher.ch/blog/dalla-corte-mina/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/dalla-corte-mina/#comments Sun, 18 Aug 2024 11:50:41 +0000 Espressomaschinen Dualboiler https://www.kaffeemacher.ch/blog/dalla-corte-mina/ Weiterlesen

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Die Dalla Corte Mina setzte als Espressomaschine mit Dualboiler einen neuen Meilenstein, als sie 2017 auf den Markt kam. In unserem Test der Espressomaschine besprechen wir ausführlich, für wen die Maschine heute geeignet sind und welche Stärken sie auszeichnen. Natürlich gibt es auch einige Schwachpunkte, die nach so vielen Jahren auf dem Markt gut durchleuchtet sind.

Temperaturmessungen

km protokoll dc mina mit dampf


wbc protokoll dalla corte mina


km protokoll dcmina ohne dampf 20min


km protokoll dcmina ohne dampf 23min


Leistungsmessung und Energieverbrauch

dalla corte mina energieverbrauch


dalla corte mina ansicht


mina steuerung


dalla corte mina manomenter


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Klima Award Basel 2024 - wir sind nominiert https://www.kaffeemacher.ch/blog/klima-award-basel-2024/ https://www.kaffeemacher.ch/blog/klima-award-basel-2024/#comments Mon, 12 Aug 2024 16:44:00 +0000 https://www.kaffeemacher.ch/blog/klima-award-basel-2024/ Weiterlesen

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Wir sind unter den drei Finalisten für den Klima Award Basel-Stadt. Der erstmalig stattfindende Wettbewerb des Gewerbeverbands Basel-Stadt wird in zwei Unterkategorien vergeben: Kreislaufwirtschaft und Netto-Null, wo wir nominiert sind.

Dürfen wir auf eure Stimmen zählen?

Es gibt zwei Preise: der eine wird durch eine Fachjury vergeben und ist mit 10´000 Franken dotiert. Der Publikumspreis wird kategorienübergreifend in der Höhe von 3000 Franken vergeben.

Der Publikumspreis geht an das Unternehmen, das die meisten Stimmen vom Publikum bekommt. Es wäre genial, wenn ihr hier für uns abstimmen könntet. Vielen Dank.

Abstimmen für die Kaffeemacher:innen

Die Kriterien der Jury:

  • Gesellschaftliche Verantwortung
  • Umweltwirkung und Transparenz
  • Wirtschaftliche Tragfähigkeit
  • Einzigartigkeit und Strahlkraft
  • Stakeholdermanagement und Kooperation

Die weiteren Finalisten

Im Finale Netto Null:

Im Finale Kreislaufwirtschaft:

Unsere Arbeitsweise

Nachhaltigkeit ist in unserer DNA als Unternehmen. 

Nachhaltigkeit ist kein Projekt, sondern unser Anspruch, die Kaffeewelt etwas besser zu machen und damit auch Andere zu motivieren.

Da wir auf der ganzen Kaffeekette aktiv sind, sehen wir überall Möglichkeiten, strukturelle und punktuelle Verbesserungen anzugehen.

Wir messen unsere Emissionen entlang der Kaffeekette und können nun präzise Massnahmen ergreifen, um die Umweltbelastungspunkte zu optimieren.

Die Kaffeeproduktion dient als grösster Emissionsverursacher dabei als Hebel - denn wenn Kaffee "gut" produziert wird, hat die Produktion sogar eine Senkwirkung.

In der Gastronomie im Café Frühling oder am Kaffeemacher-Café am Bahnhof Basel setzen wir seit jeher auf möglichst lokale Produkte, Kleinstproduzenten und haben den ersten Schweizer Bio-Haferdrink Gutsch mitgegründet.  

Hier geben wir eine gesammelte Übersicht darüber, wie wir arbeiten. 

Unser Projekte im Kaffee-Bereich

Wir haben mit der Apas-Kooperative grossflächig auf Bio-Produktion umgestellt und haben die Emissionen für Dünger massiv reduziert. Im Toca-Projekt in Mexiko begleiten wir eine neu geschaffene Kooperative auf dem Weg zu klimafreundlichem Kaffee. Aus Honduras und Brasilien beziehen wir biodynamisch produzierte Kaffees, die größtenteils im Agroforst-System produzieren, während unser Canephora im Regenwald von Guinea wächst. Mit der Auswahl des Rohkaffees haben wir einen riesigen Hebel, wie nachhaltig wir eine Kaffeekette gestalten können.


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